In der Staufer-Kaserne wird ab Oktober eine Heimatschutzkompanie stationiert, welche künftig voraussichtlich unter der Führung von Major der Reserve Julian Kühny unter anderem für den Schutz und die Bewachung kritischer Infrastruktur zuständig sein wird.
Kompanie mit Zusatz „Linzgau“
Die Sicherung kritischer beziehungsweise verteidigungswichtiger Infrastruktur wie Energie- oder Wasserversorgung bekommt einen immer höheren Stellenwert. Der Objektschutz, also die Bewachung und Sicherung dieser für die Bevölkerung, aber auch für die Wirtschaft wichtigen Einrichtungen ist Kernaufgabe der im Oktober aufzustellenden Einheit. Neben Heimatschutzkompanien in Bruchsal, Walldürn und Stetten a.k.M. wird dies die vierte Kompanie in Baden-Württemberg sein. Die zukünftig in der Staufer-Kaserne stationierte Heimatschutzkompanie wird den Zusatznamen „Linzgau“ tragen. Damit soll die Verankerung von Kompanie und Reservisten in der Region verdeutlicht werden.
In der Region verankert

Bestes Beispiel für diese Verankerung in die Region ist der designierte erste Kompaniechef der Heimatschutzkompanie Linzgau, Major der Reserve Julian Kühny. Vor 20 Jahren trat er seine Grundausbildung in der Spezialausbildungskompanie 209 in Pfullendorf an, absolvierte anschließend die Ausbildung in der Fernspählehrkompanie 200 und später im Feldnachrichtenwesen. Dass er nun nach zwei Jahrzehnten mit „seinen“ zukünftigen Heimatschützern an seine ursprüngliche Wirkungsstätte zurückkehren kann, erfüllt Julian Kühny mit Stolz und ist Ansporn, den Dienst für die Region von Pfullendorf aus verantworten zu dürfen. Wegen seiner engen Verbindungen in die Staufer-Kaserne kann er hier auch auf die Unterstützung vieler ehemaliger Kameraden und Freunde bauen.
Üben bei den Military Days
Teile seiner zukünftigen Kompanie konnten bei einem gemeinsamen Ausbildungsvorhaben im April dieses Jahres mit Angehörigen des Bundeswehrkrankenhauses Ulm ihr Können und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Bei den „Military Days“ ging es vorrangig darum, gemeinsam voneinander zu lernen und von den Fähigkeiten des jeweils anderen zu profitieren. So konnten etwa hochspezialisierte Ärzte unter Anleitung der Reservisten ihre militärischen Fähigkeiten wieder auffrischen. Die Reservisten wiederum wurden im Umgang mit lebensrettendem Sanitätsmaterial geschult. Höhepunkt der Ausbildung war das Bergen von Verwundeten unter feindlichem Feuer.

Den Gegner stellte dabei eine Gruppe spezialisierter Reservisten, welche bereits gut in der Feinddarstellung trainiert sind und die weltweit von Spezialkräften für derartige Einsätze angefordert werden. Auch diese Reservisten werden künftig ihre militärische Heimat in Pfullendorf finden. Zudem verfügt Kühny über leistungsfähige Reservisten hiesiger Wettkampfmannschaften und über die Angehörigen der Reservistenkameradschaft „Oberer Linzgau“, welche ebenfalls zum Teil in die neue Heimatschutzkompanie Linzgau integriert werden.
Ungediente und Ehemalige
Noch ganz „am Anfang ihres militärischen Lebens“ stehen dagegen die Teilnehmer des Projekts „Ungediente für die Reserve“. Diese sind aber nach den bisherigen Erfahrungen hochmotiviert und lernbereit. Hinzu kommen schließlich viele Ehemalige, die teils vor Jahrzehnten ihren Wehrdienst ableisteten und die jetzt wieder etwas für die Sicherheit des Landes und der Menschen tun wollen.
Für den Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, Oberst Thomas Köhring, sind die Voraussetzungen, unter denen die Heimatschutzkompanie Linzgau aufgestellt wird, Garanten für eine erfolgreiche Mission. Bei den „Military Days“ in Ulm konnte er sich persönlich von dem hohen Leistungsstand der Reservisten überzeugen. Das Landeskommando mit Sitz in Stuttgart führt alle in Baden-Württemberg stationierten Heimatschutzkompanien.
Ankündigung beim Neujahrsempfang
Beim diesjährigen Neujahrsempfang in der Stadthalle Oberst Andreas Schmand, Kommandeur der Staufer-Kaserne, die Aufstellung einer Heimatschutzkompanie angekündigt, unter Einbeziehung der Reservistenkameradschaft Oberer Linzgau (RK). Zudem soll es in Pfullendorf eine eine dauerhafte Regionalausstellung über den Bundeswehrstandort entstehen und Oberst Schmand erklärte, dass er sich auch ein Format „Bürgerdialog“ vorstellen könne. Dabei könnte er beispielsweise über die „Heimatschutzkompanie“ informieren.