Er ist erst 22 Jahre jung und übernimmt schon eine große Verantwortung für das Unternehmen und für die Mitarbeiter: David Fritz ist von seinem Vater Martin zum gleichberechtigten Geschäftsführer von Küchentreff Martin Fritz an der Otterswanger Straße in Pfullendorf ernannt worden. Der Firmengründe ist stolz darauf, dass der Betrieb familiär weitergeführt und dadurch die Zukunft sichergestellt wird.

Information an Handel und Industrie

Vor einigen Wochen hatte Martin Fritz seine engsten Geschäftspartner der Verbände, des Handels und der Industrie schriftlich darüber informiert, dass sein Sohn David mit ihm die Geschäftsführung des Küchenstudios übernimmt. „Mit diesem Schritt stellen wir die Weichen für die Zukunft in unserem Familienunternehmen und sichern die Kontinuität sowie die Qualität. David bringt frische Impulse, moderne Perspektiven und gleichzeitig eine tiefe Verbundenheit mit“, heißt es in dem Schreiben, auf das Küchentreff Martin Fritz viele positive Rückmeldungen erhielt.

„Die vergangenen Jahre haben viel Kraft gekostet.“
Martin Fritz, Geschäftsführer

Das Schreiben an die Branche ist aber kein Abschiedsbrief von Martin Fritz. Denn er teilt sich mit Sohn David weiter die nächsten Jahre das Büro im ersten Stock des Küchenstudios, wenngleich der 59-Jährige doch ganz schön ausgepowert sei. „Die vergangenen Jahre haben viel Kraft gekostet“, sagt Fritz.

Idealer Start

2015 machte er sich mit dem Ziel eines eigenen Küchenstudios selbstständig, zog provisorisch als Mieter ins Gebäude der Firma Waldvogel im Industriegebiet Mengener Straße ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings schon ein Auge auf das freie Grundstück an der Otterswanger Straße geworfen, dass er sich reservieren ließ und später kaufte. „Die Lage hier ist ideal“, so Fritz, der einen Start hinlegte, den er sich hätte besser nicht vorstellen können. 300 bis 400 Küchen verkaufte er jährlich als Partner des Küchenherstellers Alno – den Großteil für Fertighäuser in ganz Deutschland.

Das Küchenstudio befindet sich an der Otterswanger Straße in Pfullendorf.
Das Küchenstudio befindet sich an der Otterswanger Straße in Pfullendorf. | Bild: Dirk Thannheimer

Alno meldet Insolvenz an

Und gerade als das Geschäft anzog, die Umsätze stimmten und die Bodenplatte seines eigenen Küchenstudios zwischen Autohaus Fritz und der Jet-Tankstelle verlegt worden war, meldete 2017 die Firma Alno Insolvenz an. Martin Fritz war gezwungen, sein Geschäftsmodell zu überdenken. „Ich musste quasi wieder von Null anfangen“, ergänzt Martin Fritz, der aufgrund seiner guten Kontakte zu Einkaufsverbänden und der Industrie neue Marken in sein Verkaufssortiment einführte und eine Objektgesellschaft gründete. Fritz stellte Mitarbeiter ein, Fritz sah wieder Licht am Ende des Tunnels.

Nächster Rückschlag

2019 begann er damit, seinen ersten und bislang einzigen Lehrling auszubilden – seinen Sohn David, der zuvor seine Mittlere Reife an der Realschule in Pfullendorf absolvierte. „Ich habe viel gelernt in dieser Zeit, mir aber auch selbst viel beigebracht“, sagt David Fritz, der mit seinem Vater den nächsten Rückschlag einstecken musste – die Corona-Pandemie. „Aber auch die haben wir überstanden“, sagt Martin Fritz, der sich selbst manchmal die Augen reiben musst, wie schnell sein Sohn Fortschritte macht. „Er hat Kunden beraten und Küchen verkauft wie ein Großer – und das in seinem Alter“, so Vater Martin über Sohn David, der seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen hatte. Für ihn sei klar gewesen, sein weiteres Berufsleben in der Küchenbranche zu bleiben. „Mir macht es einfach unheimlich viel Spaß“, sagt David Fritz.

Er forciert das Marketing

Die Beförderung zum Geschäftsführer war somit die logische Konsequenz. „Er hat es sich verdient und bringt frischen Wind hinein“, sagt Martin Fritz. Sein Sohn dreht an einigen Stellschrauben, stellte erst einmal eigene Monteure ein, forcierte von Anfang an das Marketing in den sozialen Medien, passt seine Strategie dem Markt an, wenn auf einmal Sanierungen gefragter sind als Neubauten. Und David Fritz hat eins schon kapiert: „Man muss auch mal die Ellenbogen links und rechts ausfahren.“

Servicegedanke weiterführen

Aber in einer Hinsicht verfolgt er den Grundgedanke seines Vaters weiter, den Servicegedanken: „Wir wollen jeden Kunden individuell betreuen und möchten, dass er mit einem guten Gefühl nach Hause geht“, sagt der junge Geschäftsführer, der den Namen Küchentreff Martin Fritz noch bekannter machen möchte. Auf seinen Vater kann er sich bei seinem ehrgeizigen Zielen verlassen. „Er steht mir mit Rat und Tat zur Seite“, sagt David Fritz.