Das Feuerwehrhaus in Pfullendorf soll bis Jahresende fertig sein, der Abschluss der Außenarbeiten erfolgt noch im Herbst

Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter ist aktuell viel unterwegs auf den städtischen Baustellen. Mehrmals täglich führt ihn sein Weg auch zur Ringstraße. Dort wird das Feuerwehrhaus umgebaut. Aus diesem Grund hat die Feuerwehr in diesem Jahr das traditionelle Schlachtfest erstmals im Seepark gefeiert.

Altes Gebäude war zu klein

Die umfangreiche Altbausanierung und Erweiterung musste sein, weil es an Platz für Personal und Ausrüstung fehlte. Lager, Umkleiden, Schulungs- und Aufenthaltsräume waren deutlich zu klein und das Gebäude entsprach nicht mehr den feuerwehrtechnischen Richtlinien. Im Herbst 2021 wurde mit Gesamtkosten in Höhe von rund 4,55 Millionen Euro – ohne Fördermittel – kalkuliert. Die Kosten haben sich zwischenzeitlich erhöht und der Stadtrat genehmigte entsprechende Nachträge. Zugesagt wurden 300.000 Euro aus dem Ausgleichsstock.

Feuerwehr wird ausquartiert

Im Juli 2022 zog die Feuerwehr aus dem Gerätehaus am Eichberg aus, um sich übergangsweise auf dem Alno-Gelände einzurichten. Die Vorfreude von Kommandant Dieter Müller und den Feuerwehrleuten auf die modernen Räumlichkeiten ist groß. „Beide Gebäudeteile wurden zu einem gelungenen Ganzen zusammengefasst“, freut sich der Stadtbaumeister.

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Rund 45 Firmen sind beteiligt

Im Mai 2023 war der Rohbau fertig. Mittlerweile sind alle Nadeln vom Richtbaum herabgerieselt und Peter blickt zuversichtlich dem Ende der Bauarbeiten entgegen. Noch steht das Gerüst. „In den nächsten drei Wochen wird abgerüstet, dann erhält die Fassade ihren Schutzanstrich“, erzählt Peter. Er rechnet damit, dass die Außenarbeiten im Herbst abgeschlossen werden. 52 Gewerke sind in Ausführung und rund 45 Firmen daran beteiligt. Innen macht der Bau ebenfalls sichtbare Fortschritte. Bei den Ausbauarbeiten stehen noch Böden, Verputz- und Malerarbeiten, Estrich- und Fliesenlegerarbeiten, Beleuchtung und sonstige Elektrik an. Der neue Aufzug soll dieser Tage eingebaut werden.

Neue Halle größer und heller

Blick in die neue Fahrzeughalle: Durch die hohen, verglasten Rolltore flutet das Licht,  sodass es im Vergleich zu früher deutlich ...
Blick in die neue Fahrzeughalle: Durch die hohen, verglasten Rolltore flutet das Licht, sodass es im Vergleich zu früher deutlich heller ist. | Bild: Johanson, Kirsten

Die beengten Verhältnisse, die früher in der Männerumkleide geherrscht haben, gehören der Vergangenheit an. Die Fläche hat sich verdoppelt. Auch die Damenumkleide wurde vergrößert. Spinde, Bänke, Tische, Stühle und sonstige Einrichtungsgegenstände seien bemustert und bestellt. Die Fahrzeughalle wirkt nun großzügiger. Sie wurde um 1,5 Stellplätze erweitert und die Fahrzeuge können anders aufgestellt werden. Durch die hohen, verglasten Rolltore flutet das Licht, sodass es im Vergleich zu früher deutlich heller ist. Die Absauganlage muss noch installiert werden. Im neu geschaffenen Lageranbau kann nun das Material untergebracht werden, das früher hinter den Fahrzeugen den Platz versperrte. Die Wärmepumpen-Heizung ist bereits eingebaut. Sie versorgt auch das benachbarte Gebäude des Deutschen Roten Kreuzes. „Zur Abdeckung der Spitzenlast haben wir zusätzlich eine Gasheizung“, so Peter. Auf der gesamten Dachfläche wird aktuell eine Photovoltaik-Anlage installiert. Was die Stromversorgung im Katastrophenfall betrifft, wird zukünftig ein stationäres Notstromaggregat das komplette Gebäude mit Strom versorgen. Das mobile Aggregat könne dann bei Bedarf woanders eingesetzt werden.

Das Dach des umgebauten Pfullendorfer Feuerwehrhauses wird für eine Photovoltaik-Anlage genutzt.
Das Dach des umgebauten Pfullendorfer Feuerwehrhauses wird für eine Photovoltaik-Anlage genutzt. | Bild: Johanson, Kirsten

Jugend erhält eigenen Bereich

Im Obergeschoss befinden sich die Filetstückchen. Zum einen der Jugendbereich, die „kleine Feuerwehr“ mit Aufenthaltsraum, Umkleide, Duschen, Sanitäranlagen und einem schönen, innen liegenden Balkon. Zwischen der Jugendfeuerwehr und dem Lagezentrum/ Besprechungsraum, der Platz für 70 Personen bietet, befindet die Funkzentrale. Bei Einsätzen sollen hier die Fäden zusammenlaufen.

Sämtliche Fenster sind mit einer Sonnenschutzverglasung ausgerüstet. Im großzügigen Probesaal der Stadtmusik, im hinteren Bereich des Obergeschosses gelegen, wurden Schallschutzfenster eingebaut. Hier sind Handwerker gerade dabei, die Akustikdecke zu montieren. Wenn alles nach Plan weiterläuft, rechnet Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter mit der Beendigung der Bauarbeiten bis zum Ende des Jahres.