Als „Meilenstein“ für den Bevölkerungsschutz bezeichnete Bürgermeister Ralph Gerster die neue „Feuerwache Nord“ in der Ortsmitte von Schwäblishausen, in der die zusammengelegten Abteilungen Zell/Schwäblishausen mit derzeit 36 Aktiven und Mottschieß mit derzeit zehn Aktiven künftig ein modernes Domizil haben. Die Einweihungsfeier an Fronleichnam entwickelte zum Publikumsmagnet, was sicher der Neugierde, dem Interesse, dem schönen Wetter und den vielen Feuerwehrleuten aus Stadt und Ortsteilen sowie von Nachbarwehren geschuldet war.
Bauzeit beträgt 10,5 Monate
Zu Beginn erinnerte der Bürgermeister an die lange Entscheidungsfindung bei der Standortwahl, wobei man sieben Domizile prüfte. Im Februar 2022 fand der Spatenstich statt und nach einer 10,5-monatigen Bauzeit war das Gebäude betriebsbereit. Die Gesamtkosten bezifferte Gerster auf 2,3 Millionen Euro, wobei man etwa 500 000 Euro an Zuschüssen erhielt.
Kosten für Feuerwehrwache wären heute höher
Bauunternehmer Manfred Löffler erklärte bei offiziellen Schlüsselübergabe, dass der Preis für den Gebäudekomplex heute fünf bis zehn Prozent höher liegen würde, deshalb sei der Bau die richtige Entscheidung gewesen. „Pfullendorf kann stolz auf seine Betriebe sein“, listete Löffler die beteiligten Handwerksfirmen auf, wobei die Gewerke von insgesamt 26 Betrieben erledigt wurden.
Kreisbrandmeister lobt Schlagkraft der Feuerwehr
Kreisbrandmeister Michael Reitter machte deutlich, dass man mit der „Feuerwache Nord“ ein starkes Signal für den Bevölkerungsschutz gesetzt habe. „In Pfullendorf haben wir eine starke Stützpunktwehr in der Kernstadt. Und genauso wichtig sind schlagkräftige Ortsteilwehren“, ergänzte Reitter, dass die heimischen Feuerwehrleute mit ihren Ortskenntnissen im Einsatzfall enorm wichtig seien. Reitter machte klar, dass sich das Aufgabenspektrum der Feuerwehren verändert, und zunehmend Krisenmanagement gefragt sei.
Jede Abteilung hat künftig ein TSF-W
Die geplante Segnung des Tragkraftspritzenfahrzeugs Wasser (TSF-W) entfiel, da sich die Lieferung des Autos verzögert, und erst im August ausgeliefert wird. „Dann ist der Löschzug Nord vollständig“, erklärte Kommandant Dieter Müller. Und dann hat auch jede Abteilungswehr ein TSF-W und die Stadt eine weitere Forderung des Feuerwehrbedarfsplans umgesetzt.

Zusammenschluss war eine freie Entscheidung
Auch mit der Zusammenlegung der Abteilungswehren Zell/Schwäblishausen und Mottschieß hat man eine Empfehlung aus dem 2016 erstellten Feuerwehrbedarfsplan letztlich erfüllt, auch wenn für die Entscheidung viele Gespräche nötig waren. Großen Wert legte Müller auf die Feststellung, dass beide Abteilungen aus freien Stücken für die Zusammenlegung votierten. Mit der Standortwahl in der Ortsmitte sei gewährleistet, dass die Feuerwehrleute aus Mottschieß die Ausrückzeiten einhalten könnten. Auch Bürgermeister Gerster hatte auf den langen Zeitraum der Entscheidungsfindung hingewiesen, wobei man sieben Flächen geprüft habe.
Kirchen segnen gemeinsam das Gebäude
Im Anschluss richteten der evangelische Pfarrer Sebastian Degen und Pastoralreferent Johannes Schramm, selbst Mitglieder der Feuerwehr und Notfallseelsorger, das Wort an die Festgäste, was allerdings etliche Besucher nicht sonderlich interessierte, entsprechend hoch war der Lärmpegel an etlichen Tischen.

Blick hinter sonst verschlossene Türen
Einzig, als die beiden Geistlichen das gemeinsame „Vater unser“ beteten, wurde es tatsächlich ruhig. Gemeinsam segneten Degen und Schramm dann das Feuerwehrgebäude. Abschließend ergriff Ortsvorsteher Stefan Hangarter das Wort und dankte allen Beteiligten, die an dem Projekt beteiligt waren. Gemeinsam mit Erich Greinacher, Ortsvorsteher von Mottschieß, übergab er den Feuerwehrlern eine schöne Flagge. Nach der einstündigen Eröffnungszeremonie nutzten viele Gäste die Gelegenheit, sich den Gebäudetrakt der „Feuerwache Nord“ genauer anzuschauen, wobei Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter als kundiger Führer mit vielen Details zum Bau aufwartete.