Früh aufgestanden, aber von Anfang an hellwach: Pfullendorfs Bürgermeister Ralph Gerster hat am Dienstagmorgen seinen Wetteinsatz eingelöst, obwohl er die Wette gegen den SÜDKURIER eigentlich gewonnen hatte. In zwei Bezirken trug er anderthalb Stunden lang bei angenehmen Temperaturen die Zeitungen aus, legte dabei zu Fuß fast sieben Kilometer zurück. Um 6 Uhr steckten alle Exemplare in den Briefkästen. Beschwerden gab es keine. Gerster leistete gute Arbeit und betrachtete die Stadt einmal aus einer ganz anderen Perspektive.
Unterwegs mit Stirnlampe
Die Straßen waren leergefegt, die Laternen noch aus, als Jan Schultz, Gebietsleiter für den Zustelldienst, um 4.30 Uhr mit einer Stirnlampe von der Geschäftsstelle des SÜDKURIER voraus ging, um Ralph Gerster genau zu sagen, welcher Abonnent in welcher Straße eine Zeitung erhält, die am Dienstag wegen der Beilage 80 Jahre SÜDKURIER doppelt so dick und damit doppelt so schwer war wie an anderen Tagen. „Das war keine Absicht“, sagte Schultz.

Direkt den Schützenbühl hoch
Das Gewicht bekam der Bürgermeister direkt zu Beginn seiner Tour am Schützenbühl zu spüren, als er den vollbepackten Zeitungswagen den steilen Berg hinauf hinter sich her ziehen musste. „Das ist ganz schön anstrengend“, sagte Gerster, der dann die erste Zeitung in den Briefkasten steckte und Jan Schultz den Namen des Abonnenten von der Liste streichen konnte.
Briefkästen oft versteckt
Die Route in aller Herrgottsfrühe führte Richtung Oberstadt in die Wohnviertel Schächergasse, Tummelhaus, Ostracher Straße, Ölbergstraße, weiter zu Maria Schray, wo Gerster öfter die teilweise versteckten Briefkästen suchen musste. Die Stadt lag zu dieser Uhrzeit noch im Tiefschlaf. Nur das Vogelgezwitscher war zu hören, ein Bürger führte seinen Hund Gassi. Immerhin konnte Gerster seine Stirnlampe abnehmen, weil es hell wurde und die Straßenbeleuchtung anging.
„Es war sehr interessant, die verschiedenen Wohnviertel zu Fuß abzulaufen.“Ralph Gerster, Bürgermeister
Sein Fazit danach: „Es war sehr interessant, die verschiedenen Wohnviertel zu Fuß abzulaufen.“ Und er habe großen Respekt vor allen Zustellern, die auch im Winter bei Schnee und Minustemperaturen den Leserinnen und Lesern des SÜDKURIER ihre Frühstückslektüre mit Pfullendorfer Nachrichten in den Briefkasten stecken.