Die Bewerbungsfrist für das Amt des Sauldorfer Bürgermeisters lief am Montag um 18 Uhr aus. Bereits eine halbe Stunde später tagte der Gemeindewahlausschuss im Sitzungssaal des Feuerwehrhauses. Eine Handvoll interessierter Bürger war anwesend. Insgesamt fünf Bewerbungen waren eingegangen, stellte Bürgermeister Wolfgang Sigrist als Vorsitzender des Ausschusses fest. Zum Ausschuss gehören neben Sigrist die Gemeinderäte Ottmar Schober und Roland Halder. Sauldorfs Kämmerer Günther Hermann hat das Amt des Schriftführers inne.
Dauerkandidatin Anni Miller wird nicht zugelassen
Das Gremium stellte nach der Prüfung aller vorliegenden Unterlagen fest, dass die einzige weibliche Bewerberin, Anni Miller, nicht als Kandidatin zugelassen werden kann, weil die erforderliche Wählbarkeitsbescheinigung fehlte. „Ich muss davon ausgehen, dass die Wählbarkeitsbescheinigung nicht beigebracht werden kann, auch wenn eine Nachfrist gesetzt wird“, erklärte Wolfgang Sigrist. Seine Nachfrage bei der Wohnortgemeinde von Anni Miller hatte laut Sigrist ergeben, dass die erforderliche Bescheinigung nicht ausgestellt wird.

Anni Miller ist als Dauerkandidatin bekannt und bereits bei zahlreichen Bürgermeisterwahlen angetreten. Dies gilt auch für Samuel Speitelsbach. Er hatte auch in der Nachbargemeinde Leibertingen kandidiert, seine Kandidatur dort am Ende aber wieder zurückzog. Speitelsbachs Bewerbung in Sauldorf war vollständig. Er darf somit kandidieren.
Los entscheidet über den ersten Platz auf Stimmzettel
Da die Bewerbungen von Severin Rommeler und Christian Walter gleichzeitig eingegangen waren, entschied das Los, wer als Erster auf dem Wahlzettel stehen darf – der Name Walters wird ganz oben auf dem Wahlzettel stehen. An dritter Position folgt der Name von Samuel Speitelsbach, gefolgt von Dominik Kugler. Christian Walter ist 43 Jahre alt, Bautechniker und zurzeit Liegenschaftsverwalter der Gemeinde. Severin Rommeler ist 26 Jahre alt, Zimmermann und absolviert aktuell nebenberuflich eine Weiterbildung an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl. Diese gilt als Kaderschmiede für künftige Bürgermeister. Rommeler hat bereits ein Studium (Bachelor of Arts) in Politik, Philosophie und Wirtschaftswissenschaft abgeschlossen. Dominik Kugler ist 34 Jahre alt und Sparkassen-Fachwirt.
Christian Walter weiß aus unmittelbarer Anschauung als Liegenschaftsverwalter der Gemeinde um die Besonderheiten und auch die Herausforderungen der Kommune. Sein Motto für den Wahlkampf lautet „Sauldorf kann mehr“. Er will unter anderem für die Kindergärten und die Auentalschule weiter das Ziel verfolgen, „kurze Wege für kleine Füße.“ Wenn der Ausbau des Breitbandnetzes in der Gemeinde abgeschlossen ist, dann will er sich, sollte er zum Bürgermeister gewählt werden, darum kümmern, dass dieses gewinnbringend für die Gemeinde und die Bürger genutzt werden kann. Mit neuen Konzepten, wie etwa einem Familienzentrum, will er Wohnraum in den Ortskernen schaffen.
Severin Rommeler ist es während des Wahlkampfs wichtig, die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu erfahren. Dazu nimmt er in allen Ortsteilen Termine wahr. Der nächste ist am Sonntag, 13. November, 10.30 Uhr in Bietingen/Hölzle im Gasthaus von Marlies Birkofer. Zu seinen eigenen Zielen gehört beispielsweise, dass er Wohn- und Pflegekonzepte, gerade für ältere Menschen, fördern und die ärztliche Versorgung stärken will. Gemeinsam mit den Bürgern will er unter dem Titel „Zukunft Sauldorf 2040“ ein Entwicklungskonzept auf den Weg bringen. Dieses soll Leitlinien für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde enthalten. Rommeler will sich auch dafür starkmachen, dass die Kommune weniger von Energie von außerhalb abhängig ist.
Dominik Kugler will während des Wahlkampfs erfahren, wo den Bürgerinnen und Bürger der Schuh drückt. Am heutigen Samstag, 12. November, von 10 bis 11 Uhr ist er auf dem Dorfplatz in Sauldorf zu finden. Während dieser Bürgertreffs will er ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen haben. „Der direkte, unmittelbare Austausch mit der Bevölkerung ist es, der meinen Amtsstil prägen würde: Stärker als bisher will ich im Fall meiner Wahl die Bürger einbinden in sämtliche grundlegende Entscheidungsprozesse, die weitere Entwicklung Sauldorfs betreffend“, schrieb Kugler in seiner Erklärung zu seiner Kandidatur. Vor dieser Entscheidung hatte er sich in der Gemeinde umgehört, ob er als Kandidat gewollt werde. Sein Vater Thomas Kugler, heute Bürgermeister von Pfullendorf, war knapp 17 Jahre Bürgermeister in Sauldorf gewesen. „Ich bin überzeugt, dass ehrlich gemeinte, ergebnisoffene Bürgerbeteiligung brauchbare Ergebnisse liefert – weil niemand besser weiß, was ein Ort braucht, als jene Menschen, die dort wohnen und leben,“ sagt Dominik Kugler.