Ein deutliches Bekenntnis zu den drei Klinikstandorten im Landkreis Sigmaringen, in Sigmaringen, Pfullendorf und Bad Saulgau, legten alle Beteiligten beim symbolischen Spatenstich für den An- und Neubau des Krankenhauses in Sigmaringen ab.
Investitionen innerhalb der nächsten fünf Jahre
Der Landkreis, das Land und die Stiftung Rehabilitation Heidelberg (SRH) als Betreiber des Klinikums Sigmaringen werden in den kommenden vier bis fünf Jahren insgesamt rund 100 Millionen Euro für die Erweiterung und Modernisierung des SRH-Krankenhauses in Sigmaringen investieren.

Wie Landrätin Stefanie Bürkle in ihrem Grußwort betonte, soll damit ein starkes Rückgrat für die beiden anderen Klinik-Standorte geschaffen werden. Bürkle bekannte sich zu dem Klinikkonzept für den Landkreis, wonach in allen drei Häusern ein abgestimmtes Therapieangebot eingerichtet wird, das keine Doppelungen enthalte. Sie sprach von „einem einheitlichen Krankenhaus mit drei Standorten“.
Therapieangebot ohne Doppelungen
Gerade dieses Konzept liegt nach den Ausführungen von Sozialminister Manne Lucha voll auf der Linie der grün-schwarzen Landesregierung. Es gelte, keine Krankenhäuser zu errichten, um damit künstliche Nachfrage zu schaffen. Genau das wird aus Sicht Luchas mit dem Sigmaringer Konzept verhindert. „Sie machen das Richtige“, lobte der Sozialpolitiker. Er bezeichnete den Klinikbau in Sigmaringen als Leuchtturmprojekt, das zeige, wie ernst die Landesregierung den ländlichen Raum und seine speziellen Probleme nehme.

Die notwendigen Sparmaßnahmen im Gesundheitsbereich dürfen nach Ansicht des aus Ravensburg stammenden Ministers nicht zum „Kaputtsparen“ führen. Lucha betonte: „Das vorhandene Geld soll zielgerichtet ausgegeben werden.“
Die öffentliche Hand kann nur die Rahmenbedingungen schaffen. Für ein dringendes Problem konnte der Minister aus der Landeshauptstadt allerdings kein Patentrezept an die Donau mitbringen. Lucha sprach von einem „Ärztemangel“: „Wir haben 1,2 Millionen Schwestern und Pfleger, aber dennoch zu wenig Ärzte.“
Der Geschäftsführer der SRH-Holding aus Heidelberg Werner Stalla legte sich mit aller Deutlichkeit auf die gültige Krankenhausplanung im Landkreis Sigmaringen fest: „Die SRH steht hinter dem Drei-Klinik-Konzept.“ Er nannte als Ziel, die klinische Versorgung im gesamten Kreis zu garantieren.
Sicherung der drei Standorte
Im Sigmaringer Bauprojekt sieht der Heidelberger die „nachhaltige Sicherung“ der drei Hospitalstandorte. Eine Vorgabe für den Neubau sieht der SRH-Chef in der Schaffung von optimalen Arbeitsbedingungen für das medizinische und pflegerische Personal. Mit dem Neubau würden die Arbeitsabläufe zugunsten von Patienten und Personal optimiert, so das Versprechen Stallas.
Für Architekt Manfred Ehrle, dessen Büro sich auf Krankenhausbauten spezialisiert hat, ist dennoch jeder Hospitalbau ein Unikat. Er bezeichnete es als „Herausforderung“, aus dem entstehenden Neubau und dem 40 Jahre alten Bestandsgebäude ein Klinikum zu schaffen, das in beiden Teilen technisch und gestalterisch identisch sei.
Der Neubau entsteht in Skelettbauweise. Dadurch bestünde die Möglichkeit, später notwendige Umbauten ohne große Baustelle vorzunehmen. Für ihn und seine Kollegen sei der Kontakt mit den Mitarbeitern sehr wichtig, „damit später die Steckdose da zu finden ist, wo sie gebraucht wird“. Gemeinsam sind auch erste Probleme wegen des löcherigen Baugrundes gelöst worden, wie Ehrle berichtete.
Die Vorbereitungsarbeiten auf dem ehemaligen Parkplatz haben bereits im April begonnen. SRH-Geschäftsführerin Melanie Zeitler-Dauner listete auf: „Abgeschlossen sind der Parkhausneubau, der Umzug der onkologischen Tagesklinik in einen Interimscontainer und die Verlagerung der Zufahrt.“