Endlich wieder ein Liederabend: Nach den Flauten der Corona-Jahre freuten sich die Akteure des Stettener Männergesangvereins Liederkranz unter der Leitung von Detlev Siber wieder über den öffentlichen Auftritt. Dazu hatten sie mit dem Gospelchor Joyful Singers aus Bad Saulgau sowie den Männergesangvereinen aus Laiz und Straßberg eingeladen, um mit neuer Kraft und frischem Wind in den Segeln das Meer der musikalischen Weiten neu zu erobern.

Das taten die Chormitglieder dann auch mit sichtlicher Freude am Gesang und neuen Rhythmen. Die Männerchöre aus Stetten a.k.M und Straßberg, beide unter der Leitung von Detlev Siber, hatten zum ersten Mal einige Shantylieder im Repertoire. Mit Liedern von Santiano und dem legendären neuseeländischen Walfängerlied „Wellerman“ lösten die Männer Beifallsstürme und Zugaberufe aus. Als Solist wirkte bei Wellermann der Schriftführer des Chors, Wolfgang Löffler. Aber auch die Musketiere ließen sich an diesem Abend auf der Bühne des Soldatenheims „Haus Heuberg“ blicken. In Gestalt der Straßberger Sänger beschworen sie im Folk-Rock-Song der Rockband d‘Artagnan mit dem Lied „Komm mit“ die Freundschaft und den Zusammenhalt.

Unter dem Dirigat von Alexander Schleinitz-Kamps schlug der Bad Saulgauer Gospelchor Joyful Singers ganz andere, aber nicht weniger begeisternde Töne an. Neben Spirituals nahmen die Sänger das Publikum beispielsweise mit dem Lied „Aya Ngena“ mit zum Volk der Zulus. Die lebensfrohen Rhyhmen schienen auf die Stimmung der Zuhörer überzugreifen. Das indianische Thema „The earth is my mother“ appellierte dagegen an die Menschheit, die Erde als Mutter allen Lebens sorgsam zu behandeln. Der Männergesangsverein Laiz, ebenfalls unter der Stabführung von Schleinitz-Kamps, fächerte als Gegengewicht dazu mit „Die Gedanken sind frei“ oder „Fröhliches Ständchen“ klassisches Liedgut auf, wobei auch Reinhard Meys „Diplomatenjagd“ seinen Platz in diesem Genre bereits gefunden hat, ebenso sein Gedankenflug „Über den Wolken“. Aber auch Lieder von Udo Jürgens („Ich war noch niemals in New York“), „Lass die Sonne in dein Herz“ von Ralf Siegel oder Hanne Hallers bekanntes „Für alle“, das 1985 als deutscher Beitrag den zweiten Platz beim Eurovision Song Contest erzielte, bereicherten den Liederabend.

Das weit gespannte Repertoire aller beteiligten Chöre entführte die Gäste an diesem Abend im Soldatenheim unter anderem mit dem Lied von Hubert von Goisern „Weit, weit weg von hier“ über die Weltmeere bis nach Afrika mit „The lion sleeps tonight von The Tokens. Das Publikum klatschte begeistert Applaus. Das „Abendfrieden“ führte zurück in die Heimat und die Sänger präsentierten noch das unvergleichliche „Halleluja“ von Leonard Cohen. Am Ende des Abends holte Alexander Schleinitz-Kamps alle Männer auf die Bühne, um das Schlusslied „Morgenrot“ zu bieten. Das war das Ende. Angefangen hatte der Abend mit der Begrüßung durch Michael Buhl in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden des Stettener Liederkranzes, Werner Sauter. Die junge Pianistin Chiara Stengel begleitete zeitweise die Sänger auf dem Keyboard.