Am Sonntagabend verbreitete sich die traurige Nachricht wie ein Lauffeuer auf dem Heuberg. Der langjährige Ortsgeistliche der drei katholischen Kirchengemeinden von Schwenningen, Heinstetten und Hartheim, Pfarrer im Ruhestand Hans Locher, ist am Sonntagmorgen in Althausen in seiner Seniorenresidenz verstorben.

Ab 1981 zunächst in Heinstetten und Hartheim

Im Jahr 1973 begann die Ausbildung von Hans Locher für den Priesterberuf im Priesterseminar in St. Peter im Schwarzwald sowie die Weihe zum Diakon durch Erzbischof Hermann Schäufele. Ab 1974 wirkte er als Diakon in Weingarten und in Karlsruhe-Mühlburg. Am 4. Mai 1975 wurde Hans Locher im Münster zu Freiburg durch Erzbischof Hermann Schäufele zum Priester geweiht. Nach Zeiten als Vikar in Lörrach, als Religionslehrer in Kaiserslautern und Vikar in Ettlingen übernahm er im Januar 1981 die Pfarrstelle in Heinstetten und Hartheim. Zusätzlich seit 23. März 1983 war er als Pfarrer in St. Kolumban in Schwenningen tätig. Am 16. Juli 2005 wurde die Seelsorgeeinheit „Großer Heuberg/Baden“ mit den Gemeinden Heinstetten, Hartheim und Schwenningen mit Pfarrer Hans Locher als deren Leiter gegründet. Seit Januar 2015 war er Koordinator in der neu gegründeten Seelsorgeeinheit „Heuberg-St. Barbara“.

Im August 2017 in den Ruhestand gegangen

Im Mai 2015 durfte der Geistliche sein 40. Priesterjubiläum im Kreise seiner drei Kirchengemeinden feiern. Zum 1. August 2017 trat Hans Locher offiziell in den Ruhestand. Unvergessen ist eine Verabschiedung am 2. Juli 2017 mit dem Festgottesdienst in der St.-Kolumban-Kirche und anschließendem Festakt in der Heuberghalle Schwenningen.

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„Der Pfarri dauernd unterwegs“, wurde der beliebte und geschätzte Gottesmann allseits genannt. Er war 35 Jahre lang viel auf Reisen. Jährlich begleitete er zwei Wallfahrten, Erlebnisreisen sowie Kinderfreizeiten in Tirol. Zusätzlich war der Pfarrer und treue Fan der Fußballvereine 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt bei diversen Ausflügen von Ministranten, der Frauen, Seniorinnen, des Altenwerks und der Rentner dabei.

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Das „Du“ war ihm wichtig

Erst vor wenigen Wochen empfing Hans Locher noch das Altenwerk St. Kolumban Schwenningen bei einer Reise. „Das Ergebnis der Arbeit und des Erscheinungsbilds eines Pfarrers ist, dass einen die Menschen ein wenig mögen. Das glaube ich, habe ich in etwa erreicht“, so der Geistliche kurz vor der Verabschiedung vom Heuberg. Und was auch nicht selbstverständlich war, Hans Locher lies sich im Umgang miteinander von Anfang an mit „Du“ anreden. Das war ihm sehr wichtig, verbunden mit dem nötigen Respekt. So war es für ihn auch selbstverständlich, dass er für die Kinder nicht der „Herr Pfarrer“ war, sondern „unser Pfarri“ war. „Wichtig war für mich auch zu vermitteln, dass es in der Kirche und der Pfarrgemeinde genügend Raum geben müsse für Menschen jeden Alters, für Menschen unterschiedlicher Prägungen und verschiedener Frömmigkeitsarten“, verriet Hans Locher im Gespräch 2017. Als Höhepunkte nannte er damals in jedem Fall die Gottesdienste, die miteinander in ganz verschiedenen Formen gefeiert wurden, besonders diejenigen mit Beteiligung der Kindergartenkinder sowie die Erstkommunionsfeiern. Die Renovierungen der drei Kirchengebäude sowie der Bau und die Renovierung der Pfarrscheuer und den Pfarrheimen seien zudem unvergessene Höhepunkte für ihn gewesen.

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Schweren Herzens verlies der Priester seine Hartheimer, Heinstetter und Schwenninger im Sommer 2017. Er zog in seine Seniorenresidenz Altshausen, wo er auch als Ruheständler Gottesdienste hielt. Die Trauer um den Pfarrer Hans Locher ist groß. Sich selbst nicht zu wichtig nehmen, aber trotzdem mit Engagement und Mut seine Aufgaben erfüllen, das war ein stückweit sein Lebens- und Berufsmotto.