Das Brigachtal kämpft genauso wie Bad Dürrheim mit einem Problem – hartem Wasser. Und aus genau diesem Grund kam auch die Kooperation beider Gemeinden beim Bau des neuen Wasserwerks Schabelwiesen an der alten B 27 zustande. Die Brigachtaler freuen sich genauso wie die Bad Dürrheimer Bürger auf weicheres Wasser.

- Aktuell: Zum aktuellen Stand der Dinge befragt, erklärt Stadtkämmerer Thomas Berninger, gleichzeitig Leiter der Bad Dürrheimer Eigenbetriebe Abwasser und Wasserwerk, gegenüber dieser Redaktion: Das Büro BIT-Ingenieure prüfe gerade den Zeitplan. „Wir wollen schauen, dass wir noch vor den Sommerferien die Erd- und Rohbauarbeiten vergeben können. Wir stehen Gewehr bei Fuß.“
Baubeginn für den Rohbau werde jedoch erst im Herbst sein, weil es über die Sommerferien schwierig sei, entsprechende Baufirmen zu kriegen.

- Bisher: Ende 2018 beschlossen Brigachtal und Bad Dürrheim, bei der Erstellung des Wasserwerks zusammenzuarbeiten und sich die Kosten zu teilen. Das Wasserwerk soll mit einer Ultrafiltrations- und Carix-Anlage zur Enthärtung des Wassers ausgerüstet werden. Bereits in der öffentlichen Sitzung vom 27. November 2018 wurde in Brigachtal der Beschluss gefasst, die Genehmigungsplanung gemeinsam mit der Stadt Bad Dürrheim voranzutreiben. Es folgten die Verhandlungen über eine interkommunale Zusammenarbeit. Die Vorteile liegen auf der Hand: Beide Kommunen haben zukünftig deutlich weicheres Wasser. Im August 2019 wurde das Projekt vom Landratsamt dem Regierungspräsidium Freiburg vorgestellt. Um Fördermöglichkeiten abzuklären, wurde ein sogenanntes Strukturgutachten erstellt, welches kurzfristig mit dem Förderantrag eingereicht werden konnte.
- Brigachtal: Die Wasserhärte in Kirchdorf beträgt 22,9 dH (deutscher Härte), in Klingen liegt die Wasserhärte ebenfalls bei 22,9 dH. Das Wasser in Überauchen ist nicht ganz so hart, hier hat es 16,9 dh. Das Wasser im Hochbehälter Sallen hat ebenfalls eine Härte von 22,9.
- Kosten: Die Gesamtkosten für das neue Wasserwerk belaufen sich auf knapp 9,9 Millionen Euro (inklusive nicht bezuschussungsfähiger Sanierungen), abzüglich der bereits bewilligten Zuschüsse in Höhe von 1 176 000 Euro (die Carix-Anlage ist nicht förderfähig). Kosten und Zuschüsse werden auf beide Gemeinden aufgeteilt. Bad Dürrheim trägt 80 Prozent, Brigachtal 20 Prozent. Teuerungen resultieren unter anderem aus gestiegenen Stahlpreisen – es werden acht Stahlkessel benötigt. Für die Carix-Anlage hat der Anbieter einen Festpreis zugesichert.
- Zuschüsse: Der Zuschuss für das Gesamtwerk wird nun knapp 1,2 Millionen Euro betragen. Auf Brigachtal entfallen davon knapp 360 000 Euro. Die Kosten für das neue Wasserwerk waren im Herbst 2019 mit 8,2 Millionen veranschlagt worden. Knapp eineinhalb Jahre später sind die Kosten für das Gesamtprojekt allerdings auf knapp zehn Millionen Euro gestiegen, wobei die Gemeinde Brigachtal nach Abzug des Zuschusses Investitionskosten von knapp 2,5 Millionen tragen müsste. Auf Brigachtal entfallen davon knapp 360 000 Euro.
- Der Wasseranschluss für Brigachtal: Der Anschluss von Brigachtal solle permanent sein“, erklärt Berninger. Die Brigachtaler bringen das Wasser zur Aufbereitung zu uns und Bad Dürrheim schickt es nach der Aufbereitung zurück. Wie kommt nun das Wasser von A nach B und zurück? Es werden zwei Wasserleitungen gebaut. „Der Leitungsbau läuft vollkommen autonom über Brigachtal“, so Berlinger weiter. Die Arbeiten seien ausgeschrieben. Die Leitungen haben jeweils eine Länge von 2300 Metern und führen vom Pumpwerk des Brunnens Oberried zum Wasserwerk Schabelwiesen.
- Der Zeitplan Stand März 2021: Der Bauantrag wurde am 15. April 2021 eingereicht. Die Ausschreibung der Rohbauarbeiten erfolgt in der Kalenderwoche 23 (7. bis 13. Juni 2021), die Vergabe der Rohbauarbeiten und für die Carix-Anlage in der Kalenderwoche 29/30 (19. Juli bis 31. Juli). Als Termin für den Baubeginn ist die erste Oktoberwoche vorgesehen. Die Ausschreibung der technischen Ausrüstung soll im März 2022 erfolgen. Das Einsetzen der Filter ist für den Herbst 2022 vorgesehen, die Filter haben eine Lieferzeit von zehn Monaten. Das Dach des Wasserwerks wird Ende 2022 geschlossen. Der Einbau der Technischen Ausrüstung dauert bis zum Herbst 2023. In Betrieb gehen soll das Wasserwerk Ende 2023.