Bad Dürrheim Der Unterbaldinger Ortschaftsrat hat sich zur Haushaltsmittelanmeldung für 2026 an die Verwaltungsvorgabe gehalten und für das kommende Jahr nur drei Punkte benannt. Vorrangige Investitionen im nächsten Jahr werden die Ostbaarhalle, die Gebäudesanierung und der Hochwasserschutz.
An oberster Stelle stehen Anschaffungen für die Ostbaarhalle. Zwar untergliedern sich hier Einzelposten, aber die Räte sind sicher, dass dies zu einem Wunsch zusammengefasst werden kann. Es braucht eine Beschallungsanlage, die die Räte in Eigenleistung montieren wollen. Bisher stellte eine Privatperson die Anlage kostenlos zur Verfügung und brachte ehrenamtliches Engagement ein. Im kommenden Jahr entfällt diese Gratisleistung und mit einer festen Installation soll eine gute Lösung geschaffen werden.
Außerdem benötigt man zwei Kühlschränke. Bei den verschiedenen Veranstaltungen musste bisher immer einer dazu gemietet werden. Hinzu kommt, dass der bestehende Kühlschrank defekt ist. Ebenfalls seit einem Jahr funktioniert der Backofen in der Halle nicht mehr, welcher zu Veranstaltungen gebraucht wird.
Bei einer Gebäudebegehung erkannten die Räte die Rissbildungen am Feuerwehrhaus, als auch am alten Schulgebäude. Die Wandrisse verlaufen teilweise raumhoch in voller Wandstärke. „Diese müssen unbedingt zeitnah konstruktiv vernagelt und verschlossen werden“, plädierte Ortsvorsteher und Architekt Franz Eisele als Experte.
Mit dem Fixieren des letzten Punktes taten sich die Ortschaftsratsmitglieder schwer. Bereits seit fünfzehn Jahren ist es Thema, für die Feuerwehr Sandsäcke und eine entsprechende Lagermöglichkeit anzuschaffen. Dagegen stand der Wunsch von Eltern und Kindern, den Spielplatz mit Geräten aufzuwerten. Der sanierungsbedürftige Parkplatz bei der Kirche wurde sogleich wieder von der Liste gestrichen.
Unterbaldingen wurde schon oft von Hochwasser heimgesucht und Rats-, sowie Feuerwehrmitglied Michael Biniasz führte aus, dass im Fall von Hochwasser ein Befüllen von Sandsäcken nach der Alarmierung sinnlos sei. Der Vorschlag war, mit einem Carport neben dem Feuerwehrgerätehaus Lagerplatz zu schaffen. Die Sandsäcke könnten dort auf Paletten gestapelt für den Ernstfall bereitliegen. „Ich sehe den vorbeugenden Hochwasserschutz als wichtige Maßnahme“, sprach sich Ortsvorsteher Eisele für diesen Punkt aus, obwohl er es rührend gefunden habe, dass die Kinder vom Ort ihn mit einem Plakat auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht hatten.
Stefan Müller will ebenso die Feuerwehr unterstützen, stellte sich aber die Frage wie hoch das Bedarfsvolumen ist und sieht es kritisch, dass noch nicht über eine Lösung für den schnellen Transport der Säcke zum Einsatzort nachgedacht wurde. Er warb dafür, dass Objektschutz als eine private Angelegenheit betrachtet werden soll und man die Sandsäcke bei den Wohnobjekten positionieren solle. Franz Eisele entgegnete, dass man das Wasser direkt am Graben umleiten müsse und dort die meisten Effekte erziele. Eine andere Idee war, wie bei Streumaterial die Säcke in Kisten zu lagern. Zwischenzeitlich wurde vorgeschlagen, den Punkt zu „Material Hochwasserschutz“ umzubenennen. Julian Götz, Mitglied im Verwaltungsausschuss, wies darauf hin, dass man die Punkte konkret benennen müsse. Letztendlich entschied sich der Ortschaftsrat mit sechs Stimmen gegenüber einer Enthaltung für den Bau eines Carports zur Lagerung von Sandsäcken.
Kurz wurde an die sanierungsbedürftige Gemeindeverbindungstraße erinnert. Allerdings weiß man, dass solche Punkte mangels finanzieller Mittel weit zurückgestellt werden. Nach der Mittelanmeldung befürworteten die Räte noch einstimmig den Neubau eines Lagerraumes mit Grillhütte beim Niederwiesensee. Der Angelverein möchte dies aus Eigenmitteln finanzieren. Mit einem grünen Klassenzimmer am See hat der Verein eine bemerkenswerte Aktion gestartet. Schulklassen und Kindergärten können am See auf einem entsprechenden Steg die Natur beobachten. Im Lagerraum sollen Mäher und weitere Geräte gelagert werden.