Lastwagenverkehr und Dauerbelastung der Anwohner durch den Verkehr der Bundesstraße 27, die durch Behla verlief, gehören seit 2019 der Vergangenheit an. Die Bundesstraße verläuft seit sechs Jahren nicht mehr durch den Hüfinger Stadtteil, sondern um ihn herum.

Doch was bleibt, ist eine viel zu große Straße, die mitten durch die Ortsmitte von Behla geht. Das soll sich ändern. Jetzt gibt es auch finanziell grünes Licht.

„Überdimensioniert für den Verkehr“

Stadtbaumeister Thilo Mayer erklärt, dass man die Ortsmitte optimieren und aufwerten wolle. Die Bundesstraße sei für den mittlerweile deutlich zurückgegangenen Verkehr überdimensioniert.

Die Straße ist für das geringe Verkehrsaufkommen des kleinen Dorfes viel zu groß.
Die Straße ist für das geringe Verkehrsaufkommen des kleinen Dorfes viel zu groß. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

Beispielsweise sei die Kreuzung der Römerstraße mit der Alois-Hirt-Straße am breitesten Punkt etwa 18 Meter weit. Diese Stelle soll auf acht Meter verengt werden.

Idee ist nicht neu

Behlas Ortsvorsteher Johannes Bogenschütz sagt, dass die Idee schon vor Jahren bestand. Es sei der logisch nächste Schritt nach der Umgehung der B27 um den Ort. Die Förderung, um den Plan auch zu verwirklichen, wurde im Oktober 2024 beantragt, so Bürgermeister Patrick Haas.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Guido Wolf spricht von einer Vision, die vorgestellt wurde, und die nun auch realisiert werden soll. Die Förderung wurde nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) genehmigt.

Bild 2: Alte B27: So soll die Dorfmitte von Behla umgebaut werden
Bild: Schönlein, Ute

Laut Wolf wird der Umbau mit etwa 615.000 Euro gefördert. „Das ist der erste Schritt in die Realisierung“, so Wolf. Die alte Straße soll jetzt zurückgebaut werden.

Hausaufgaben gemacht

„Der Plan steht zu 95 Prozent“, sagt Stadtbaumeister Mayer zum Stand der Dinge. In der Detailarbeit könne sich allerdings immer noch etwas Kleines ändern. Bürgermeister Haas sei sehr positiv von der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten überrascht. „Da haben alle ihre Hausaufgaben gemacht“, sagt er.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch Guido Wolf pflichtet bei. Das sei laut ihm auch der Grund, weshalb die Fördergelder so schnell genehmigt wurden. „Ist die Einigkeit am größten, fließen die Fördergelder am schnellsten“, so der Landtagsabgeordnete.

Gute Kommunikation mit den Bürgern

Der Bürgermeister freue sich ebenfalls über die regen Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Man wolle auch weiterhin alle mit ins Boot holen, erklärt Haas. „Jedem kann man es leider nie recht machen, aber bisher ist das Feedback sehr gut.“

Es soll auch noch vor den Bauarbeiten eine öffentliche Veranstaltung geben, in der Bedenken, Wünsche und Anregungen seitens der Bürger geäußert werden können.

Was der Umbau bedeutet

Dem tristen Bild der Ortsmitte soll ein Ende gesetzt werden. Die Fahrbahn wird deutlich verengt und gleichzeitig ein durchgehender Geh- und Radweg verbreitert.

Zudem soll der Aufenthaltsbereich rund um das Rathaus neu gestaltet werden und auch ein klares Pflanzenkonzept liege vor, sagt Bürgermeister Haas. Außerdem soll durch den Umbau auch die Bushaltestelle barrierefrei werden.

Mit dem Umbau soll es auch durchgehende Geh- und Radwege geben. Dafür aber eine engere Straßenfahrbahn.
Mit dem Umbau soll es auch durchgehende Geh- und Radwege geben. Dafür aber eine engere Straßenfahrbahn. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

Die neue geplante Straße soll 6,75 Meter breit sein. Der Fördergeber wollte ursprünglich eine maximale Straßenbreite von 6 Metern vorgeben. Doch der Gemeinderat habe sich für das Sondermaß von 6,75 Metern ausgesprochen. Die Straße solle auch nach dem Umbau weiterhin von Baumaschinen befahrbar sein, begründet Thilo Mayer die Entscheidung.

Wann geht der Umbau los?

Einen konkreten Zeitplan für die Maßnahmen kann Mayer noch nicht nennen. „Jetzt geht es in die Feinplanung.“ Die Bauarbeiten sollen jedoch noch 2025 beginnen, im besten Fall sogar schon im Sommer.

Das könnte Sie auch interessieren

Es soll dann auch zwei bis drei Bauabschnitte geben, erklärt der Stadtbaumeister. Das bedeute dementsprechend auch Tage oder Wochen, in denen die Straße gesperrt sein wird und mit Umleitungen zu rechnen sei. „Doch wir versuchen, dies so gering wie möglich zu halten“. Man müsse auch bedenken, dass die Bauarbeiten am schnellsten beendet sind, wenn die Arbeiter frei arbeiten können, erklärt der Bauamtsleiter weiter.

Es sei mit mindestens mit einem Jahr reine Bauzeit zu rechnen. Es sei zwar schwer abschätzbar, wann man fertig sein wird. Doch Mayer sagt, wenn alles gut läuft, solle die neue Ortsmitte Anfang 2027 stehen.