Conny Hahn

Ferienfrust statt Ferienlust oder Sommerferien einfach mal ganz anders? Die Corona-Pandemie hat nicht nur den Schul- und Berufsalltag ordentlich auf den Kopf gestellt, sondern auch die Sommerferien beeinflusst. Der SÜDKURIER hat sich umgehört, wie Schüler aus den Blumberger Ortsteilen ihre großen Ferien diesmal verbringen.

Reise nach Ägypten storniert

Sonne tanken und baden am Roten Meer gehören normalerweise zum festen Bestandteil der Sommerferien von Elias (8) und Sarah (15) Schey von den Riedöschinger Schabelhöfen. Seit einigen Jahren urlauben sie im Sommer mit zwei befreundeten Familien in Ägypten. Aufgrund der Corona-Krise wurde ihre lange im Voraus gebuchte Reise storniert. Nun wird ein einzelnes Ferienhaus in Italien, noch idyllischer gelegen als die Schabelhöfe, Ende August ihr Urlaubsdomizil. Elias und Sarah freuen sich darauf, ist so doch für etwas Abwechslung und neue Eindrücke gesorgt.

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Aber auch zu Hause wird es den Beiden nicht langweilig. „Ich spiele viel draußen, fahre Fahrrad, bin mit Freunden unterwegs oder mit meinem Opa im Wald„, berichtet Elias. Seine Schwester Sarah ist derweil beim Joggen und Fußball spielen sportlich aktiv oder geht mit Freunden am Riedsee baden. Auch ein paar Tagesausflüge, zum Beispiel nach Radolfzell oder an den Rheinfall, bereiten der Familie Freude.

Eine Partie Tischkicker auf der großen Terrasse steht bei Sarah und Elias Schey von den Riedöschinger Schabelhöfen immer wieder mal auf ...
Eine Partie Tischkicker auf der großen Terrasse steht bei Sarah und Elias Schey von den Riedöschinger Schabelhöfen immer wieder mal auf dem Programm. | Bild: Conny Hahn

Familie Weidner aus Riedöschingen verbringt mit ihren drei Kindern viel Zeit zu Hause und im großen Garten mit allerhand Spielmöglichkeiten. Der Nachwuchs freut sich ganz besonders über den eigenen Swimmingpool, den alle bei den meist hochsommerlichen Temperaturen gerne ausgiebig nutzen. Der zehnjährige Tom geht daneben seinem Hobby Fußballspielen nach, während seine große Schwester Hannah das kreative Talent ihrer Mutter Melanie geerbt hat und ausgiebig näht und sich mit Handarbeiten beschäftigt.

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Die kleinere Schwester Inka (5) vergnügt sich gerne in der Spielküche, im Sandkasten oder auf dem Trampolin. Dort haben die drei Geschwister auch schon eine gemeinsame Übernachtungsparty gefeiert. Für Abwechslung sorgen Tagesausflüge an den See, zum Beispiel zum Wasserspielplatz in Radolfzell, sowie ein paar Tage Urlaub bei der Familie in Erfurt.

Die drei Geschwister (von links) Tom, Hannah und Inka Weidner aus Riedöschingen vergnügen sich gerne im Garten, wobei der eigene Pool ...
Die drei Geschwister (von links) Tom, Hannah und Inka Weidner aus Riedöschingen vergnügen sich gerne im Garten, wobei der eigene Pool die Hauptattraktion bei den hochsommerlichen Temperaturen ist. | Bild: Conny Hahn

Leni, Florian und Moritz Leingruber aus Epfenhofen fahren mit ihren Eltern in den Sommerferien meist nicht allzu weit weg, sodass die großen Ferien a

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Auch nicht viel anders verlaufen als sonst. Ihren Haupturlaub verbringt die Familie gewöhnlich in den Pfingstferien. Hier musste die geplante Reise nach Italien wegen der Corona-Krise ausfallen. Für den nötigen Tapetenwechsel fährt die Familie nun ein paar Tage an den Bodensee und erkundet bei ein paar gemeinsamen Tagen in einer Ferienwohnung die Region. Ansonsten ist zu Hause mit einem riesigen Garten dafür gesorgt, dass keine Langeweile auftreten kann: im großen Pool, auf dem Trampolin, im Sandkasten, im Spielhaus oder beim Slackline-Balancieren können sich alle Kinder so richtig austoben.

Baumhaus gebaut

Als Projekt in der Corona-Zeit haben die Eltern mit ihrem Nachwuchs auch ein großes Baumhaus zum Spielen gebaut sowie ein Hochbeet angelegt, in dem besonders Florian fleißig gärtnert. Außerdem wollen die vier eigenen Kaninchen versorgt werden. Begeistert sind alle drei auch vom diesjährigen Ferienprogramm, bei dem sie schon mehrfach tolle Erlebnisse miteinander hatten. Tagesausflüge, beispielsweise in den Zauberwald bei Bernau, runden das vielseitige Ferienprogramm ab.

Mit dem Wohnmobil nach Sardinien

Die zwölfjährige Lea Meilhammer aus Hondingen ist die Hälfte ihrer Ferien zu Hause, wo sie viel Zeit draußen im Garten oder im eigenen Pool verbringt. Ihr Cousin war ein paar Tage zu Besuch und ansonsten verweilt sie gerne in der Küche und verwöhnt die Familie mit köstlichen selbst gebackenen oder gekochten Leckereien. „In der zweiten Ferienhälfte sind wir dann unterwegs und werden drei Wochen am Meer verbringen, denn dann geht es mit meinen Eltern und dem kleineren Bruder Jan mit dem Wohnmobil auf nach Sardinien„, erzählt Lea. Dank des Wohnmobils, mit dem sie meist auf Stellplätzen unterkommen und ihren Reiseverlauf recht spontan ganz nach Gefallen bestimmen, sind sie flexibel und unabhängig. So macht sich Lea keine größeren Sorgen wegen der Corona-Krise.

Leonie Mettler aus Riedöschingen ist mit dem Fahrrad und auf Inline-Skates unterwegs und übt fleißig auf der Trompete.
Leonie Mettler aus Riedöschingen ist mit dem Fahrrad und auf Inline-Skates unterwegs und übt fleißig auf der Trompete. | Bild: Conny Hahn

Keine Zeit für Langeweile hat auch die 13-jährige Leonie Mettler aus Riedöschingen. Sie trifft sich viel mit Freunden, geht ins Schwimmbad oder zum Zelten. Sportlich aktiv ist Leonie beim Badminton spielen, mit dem Fahrrad oder auf ihren Inline-Skates. Zudem greift sie gerne zur Trompete, mit der sie sich auf die Prüfung zum Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Silber Ende Oktober vorbereitet. Nachdem der geplante Menorca-Urlaub in den Pfingstferien bereits entfallen ist, bleibt die Familie nun im deutschsprachigen Raum und fährt nach Fiss in Österreich in den Urlaub, um dort zu wandern und die Gegend zu erkunden.

Auf Besuch in Portugal verzichtet

Urlaub auf Balkonien statt des eigentlich geplanten Verwandtschaftsbesuchs in Portugal steht bei der 15-jährigen Melina Rocha dos Santos auf dem Ferienprogramm. Die Familie nimmt die Corona-Pandemie sehr ernst und verzichtet auf die sonst übliche Reise in ihre zweite Heimat, wo Vater Luis herstammt. Trotz des Verständnisses für die aktuelle Situation ist eine Portion Wehmut nicht zu verleugnen: „Gerade in diesem Jahr hatten wir uns eigentlich besonders auf den Besuch gefreut, da seit wenigen Monaten ein Baby die Familie in Portugal bereichert und wir das neue Familienmitglied gerne persönlich begrüßt und kennengelernt hätten, solange es noch ein Baby ist“, sind sich Melina und ihre Mutter Heike einig.

Melina Rocha dos Santos aus Riedöschingen verbringt ihre Sommerferien zu Hause anstatt in ihrer zweiten Heimat Portugal.
Melina Rocha dos Santos aus Riedöschingen verbringt ihre Sommerferien zu Hause anstatt in ihrer zweiten Heimat Portugal. | Bild: Conny Hahn

Melina erholt sich in ihrer freien Ferienzeit erst einmal von den Abschlussprüfungen an der Lucian-Reich-Schule in Hüfingen, geht viel mit dem Hund Bou laufen und betätigt sich sportlich im Fitnessstudio. Ihre Eltern haben sich zudem ein paar Tagesausflüge zum Wandern, Stand-Up-Paddling und Kanu fahren für die ganze Familie mit den Geschwistern Mia und Miguel überlegt. Eigentlich wollte Melina auch gerne arbeiten gehen und etwas Geld verdienen. „Wegen der Kurzarbeit in vielen Betrieben haben wir leider trotz vieler Bewerbungen keinen Ferienjob bekommen“, erklärt Melina. Stattdessen hat sie mit ihren Geschwistern fleißig im Haus und Garten geholfen.