Im Blumberger Rathaus glühen die Köpfe und die Telefonleitungen. Am Montag musste die Stadt wegen des Lockdowns ab Mittwoch für die Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen eine Notbetreuung organisieren. Seit Dienstag ist die Stadt als Ortspolizeibehörde auch noch für die Absonderungsbescheide und die Quarantäneüberwachung der positiv bestätigen Corona-Fälle von Blumberger Bürgern zuständig. Der Lockdown bedeutet für alle Betroffenen einen zusätzlichen Arbeitsaufwand.
Für das Team im Rathaus bedeutet die weitere Zuständigkeit auch eine enorme Verantwortung und Herausforderung. Das macht Blumbergs Bürgermeister Markus Keller im Gespräch mit dem SÜDKURIER deutlich, wobei er darauf hinweist, dass sein Team schon beim Lockdown im Frühjahr funktioniert habe.
Doch die neue Verantwortung, die der Schwarzwald-Baar-Kreis seinen 20 Kommunen übertragen hat, wiegt noch schwerer, wie der Bürgermeister erklärt. „Die Aufgaben, die jetzt vor uns stehen, halte ich für fast noch gewaltiger als im Frühjahr.“ Die Verordnungen, die vom Gesetzgebern erlassen wurden und werden, seien gut, aber die Arbeit für das Bekämpfen der Pandemie liege bei den Gesundheitsämtern, Landratsämtern mit den Gesundheitsämtern und nun „in ganz starkem Maß bei den Kommunen“. Bürgermeister Keller ist zuversichtlich, das Pandemiegeschehen zusammen mit der Verwaltung und der Bürgerschaft in den Griff zu bekommen. „Gemeinsam haben wir die große Chance, die Pandemie in absehbarer Zeit kontrollieren zu können.“
Überhaupt kein Verständnis zeigt der Bürgermeister inzwischen für die Querdenker. Wer jetzt immer noch behaupte, bei der Corona-Infektion handle es sich um eine Grippe, habe die Zeichen der Zeit überhaupt nicht erkannt. Er habe mit mehreren Blumbergern gesprochen, die an Corona erkrankt waren. Noch Wochen und sogar Monate nach dem offiziellen Infektionsende hätten sie Beschwerden und Beeinträchtigungen. Als Beispiele nannte der Bürgermeister starke Beeinträchtigungen oder gar den Verlust der Sehkraft während und nach der Corona-Infektion, körperliche Erschöpfung. Außerdem könne es passieren, dass der Geruchs- und Geschmackssinn zum Teil noch Wochen nach der Infektion beeinträchtigt seien.