Herr Keller, Sie sind als Ortsbehörde seit Dienstag, 15. Dezember, für die Absonderungsbescheide und die Quarantäne zuständig. Wo liegen die Fallstricke?
Der erste Punkt ist, dass wir am letzten Tag der Quarantäne die PCR-positiven Bürger anrufen müssen und fragen, ob sie noch Symptome verspüren und ob sie sich gesund fühlen. Das ist eine große Verantwortung. Organisatorisch bedeutet das für unsere Verwaltung, dass wir auch an Heiligabend, an den beiden Weihnachtsfeiertagen am 25. und 26. Dezember die betroffenen Personen abtelefonieren werden, ebenso an Silvester, Neujahr und an Dreikönig.
Was bedeutet das für die Verwaltung?
Problematisch ist, dass uns die Datensätze erst dann zur Verfügung stehen, wenn sie vollständig sind, sprich mit Adresse, Anschrift und Telefonnummer versehen. Für diese erste Nachverfolgung ist immer noch das Gesundheitsamt im Schwarzwald-Baar-Kreis zuständig, und das Erfassen und Nachverfolgen dauert zum Teil tagelang. Deshalb unterstützen das Gesundheitsamt ab heute neben Bundeswehrsoldaten und Zollbeamten auch Mitarbeiter der kommunalen Verwaltungen. Von der Blumberger Verwaltung haben wir zwei Mitarbeiter abgeordnet.
In Diskussion ist die vom Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eingeführte Corona-Warn-App. Immer wieder sind Klagen zu hören, dass positive Fälle nicht erfasst werden. Wie sind ihre Erfahrungen?
Im Grundsatz finde ich die App gut, ich kann jedem empfehlen, die App einzusetzen. allerdings teile ich die Kritik an der App, weil ich meine, dass beim Verwenden der App der Datenschutz über die Gesundheit gestellt wird.
Was ist Ihr größter Wunsch für die nächsten Wochen?
Mein größer Wunsch wäre, dass die Hygiene-Regeln und die Corona-Verordnung eingehalten wird. Für mich ist das Gebot der Stunde, nicht Lücken in der Corona-Verordnung zu suchen und auszunutzen sondern eigenverantwortlich Kontakte zu reduzieren.
Fragen: Bernhard Lutz