Blumberg – Am Geschäft „Blumberg Handwerk“ in Blumberg hängt ein Schild: „50 Prozent Rabatt auf alle Topfpflanzen“. Inhaberin Mirjam Gralke schildert ihre Situation am Montag als richtig schwierig: „Ich hatte gehofft, dass wir wenigstens noch bis Samstag dieser Woche verkaufen dürfen“, sagt sie im persönlichen Gespräch und fügt hinzu: „Das wäre das einzige Geschäft in dem halben Jahr gewesen für uns Einzelhändler“. Diese Woche nur noch zwei Tage öffnen zu dürfen sei für sie schwierig.
Frischware nicht lange haltbar
Sie hofft, durch die Rabattaktion noch einiges an Ware absetzen zu können. Ihr größtes Anliegen in der aktuellen Lage ist: „Ich muss versuchen, dass ich noch viel verkaufe“, ganz besonders bei der Frischware, wo es schwierig sei, sie über Wochen aufzubewahren. Sie hoffte gestern“, dass heute und morgen noch was geht.“
Kerstin Metzger von Pop Corn hat der Lockdown nicht überrascht. Ihre Gefühle schildert sie als gemischt, ein Für und ein Wider. In den letzten Tagen habe sie mehr Resonanz gemerkt, Leute hätten unter anderem Gutscheine für Wäsche und Dessous gekauft. Ihr Eindruck: „Die Blumberger haben sich solidarisch gezeigt.“ Kompensiert bekomme sie die Ausfälle auf keinen Fall, doch: „Ich will auch nicht jammern.“
Ganz hart trifft der Lockdown Azra Mitrovic vom Geschäft A-Mode. Sie habe mit dem frühen Lockdown nicht gerechnet, sagt sie. Schon im Frühjahr musste sie schließen und wegen des ersten Lockdowns einen Kredit aufnehmen, schildert sie, die erneute Schließung sei für sie ganz schlecht. „Unsere Existenz hängt an einem seidenen Faden“, betont Azra Mitrovic. Sie sei dankbar über jeden Kunden, der sie unterstütze, sie könne keinen Mitarbeiter anstellen. „Die Leute sind vernünftig“, erklärt sie, es kämen maximal ein bis zwei Kunden gleichzeitig in den Laden, die anderen würden von sich aus draußen warten.
Im Geschäft Olbrich United Optics haben Annelore Knauf und Karina Schorpp mit dem Lockdown gerechnet und fühlen mit den Einzelhändlern mit. Ihr Geschäft bleibt geöffnet, sie seien systemrelevant.
Auch Barbara und Reiner Herrmann vom gleichnamigen Orthopädiegeschäft haben mit dem Lockdown gerechnet und fühlen mit den Geschäften mit, die, anders als sie selbst, wieder schließen müssen. „Das ist wieder ein elend für den Einzelhandel.“