Blumberg – Aufatmen, Hoffen und Bangen und die ersten Kunden: So lassen sich die ersten beiden Öffnungstage für die Blumberger Geschäfte zusammenfassen, die bisher geschlossen hatten oder nur einen Notdienst anbieten konnten.
Schuhhaus Greitmann
- „Gott sei Dank dürfen wir wieder schaffen“, sagt Inhaberin Birgit Greitmann. Sie habe auch schon einige Kunden bedient. Der 1862 als Schuhmacherwerkstatt gegründete Betrieb, der zu den ältesten Unternehmen in ganz Blumberg zählt, habe noch nie in seiner Geschichte geschlossen.

- Während des Zweiten Weltkriegs hatte Hermann Greitmann die Schuhmacherwerkstatt geöffnet, er hatte von oben den Auftrag, die Schuhe der Doggererzarbeiter bevorzugt zu bearbeiten, schildert dessen Sohn und Vater von Birgit Greitmann Johann Greitmann.
Blumen Handwerk
- Inhaberin Mirjam Gralke schwebt gefühlsmäßig zwischen Hoffen und Bangen. Durch die Corona-Krise brach ihr das wichtige Frühjahrsgeschäft mit Ostern und der Erstkommunion ganz weg, zudem werde eine Hochzeit nach der anderen abgesagt, schon für den Sommer, wo sie zum Beispiel auch keine Tischdekorationen liefern kann.

- Auch sie ist froh, dass sie wieder aufmachen kann, der Montag sei schon ganz gut angelaufen. Sie hofft, dass bald auch das Frisörgeschäft und das Café in der Geschäftszeile wieder öffnen, um mehr Laufkundschaft zu erhalten. Während der Geschäftsschließung habe sie auch keinen Selbstbedienungsbereich im Freien anbieten dürfen, und ein reines Ausliefern von Blumen hätte für sie mehr Verlust als Gewinn bedeutet.
- Popcorn: Das Fachgeschäft für Unterwäsche und Dessous von Kerstin Metzger öffnet am heutigen Mittwoch wieder. „Wir sind froh, dass wir wieder öffnen können“, sagt Kerstin Metzger nach der fünfwöchigen Zwangspause. Gestern war sie mit einer Mitarbeiterin dabei, den Geschäftsablauf an die Coronazeiten anzupassen. Die verordnete Geschäftsschließung fand sie richtig, „dadurch haben wir sicher vielen älteren Menschen das Leben gerettet.“
- Optiker Olbrich: Auch hier herrscht Erleichterung. Als Optiker hatten sie die letzten Wochen einen Notbetrieb und waren per Email jederzeit erreichbar, schildert Annelore Knauf. Nun dürfen sie auch die Uhren- und Schmuckabteilung wieder öffnen. „Wir hatten schon gut zu tun“, schildert Martina Weber, gleichwohl würde sie sich wünschen, „dass die Kunden mehr Mundschutz tragen“, da sie bei Brillen, Uhren oder Schmuck mit den Kunden näher als mit eineinhalb Metern Abstand zu tun hätten.

- A.Mode: In Blumbergs Modegeschäft steht am Eingang ein Tisch mit Desinfektionsmittel. Azra Mitrovic ist vorbereitet. „Ich bin sehr froh und die Kundschaft ist auch froh“, berichtet sie. Sie habe gute Rückmeldung von Kunden aus Blumberg und von auswärtigen Orten erhalten. Dankbar sei sie für die finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung sowie darüber, dass die Vermieterin ihr die Miete gestundet habe. Enttäuscht ist sie, dass sie von dem Geldinstitut, bei dem sie schon jahrelang Kundin sei, in dieser Situation keinen Kredit erhalten habe.

- Optik Poljak: Josef Poljak freut sich, dass er sein Geschäft jetzt wieder ganz öffnen kann. Für den Optikbereich hatte er die letzten Wochen ebenfalls einen Notbetrieb. Froh zeigt Poljak sich, dass die Kunden nicht hysterisch reagierten. Der Ablauf sei unaufgeregt wie vor Corona.
- Geöffnet haben auch weitere Geschäfte ohne Lebensmittel wie NKD oder AMW Kaiser.