Riedböhringen – Von seiner Tür in der Bachstraße in Riedböhringen blickt Metzgermeister Armin Schmid derzeit auf die blühenden Gärten ringsum und den Walliberg mit den grünen Wiesen und blühenden Bäumen. Die Bilder vermitteln Aufbruchstimmung, eine Stimmung, die allen im Ort gut tut, um nach der coronabedingten zweiwöchigen Ausgangssperre wieder ein Stück zur Normalität zurückzukehren. Eines betont der Inhaber stolz: „Wir hatten die ganze Zeit unser Geschäft geöffnet.“

Hygiene

  • An der Türe der Landmetzgerei weist ein Schild die Kunden darauf hin, Abstand zu halten, im Geschäftsinneren trennt ein Plastikvorhang die Kunden und das Personal. Die Hygienevorschriften einzuhalten liegt Armin Schmid, seiner Gattin Christine und ihrem Team am Herzen.
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  • Die Metzgerei Schmid ist das einzige Geschäft in Riedböhringen, das mittlerweile noch existiert. Die Reaktionen auf die Ausgangssperre erleben Armin Schmid und sein Team hautnah. „Im Geschäft fehlen mir die auswärtigen Kunden“. Bei einem Einzugsgebiet bis nach Brigachtal und Villingen, so weit fahren seine Kunden, heißt das einiges. Im Ort selbst kommen die älteren Menschen selten, sie lassen sich derzeit von Jüngeren einkaufen. Aber es fehlen auch die Vereine und Feste, weil derzeit keine Veranstaltungen stattfinden.

Familientradition

  • Der Metzgerberuf hat in der Familie Tradition. Beide Großväter hätten schon diesen Beruf ausgeübt, sagt Armin Schmid, bevor seine Eltern Walter und Christa Schmid dann im Jahr 1975 die Landmetzgerei in der Bachstraße gründeten. Im Angebot ist ein großes Wurst- und Fleischsortiment.
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  • Weitsicht: Dank der Weitsicht, Wochenmärkte und Nachbarorte zu beliefern, hat die Metzgerei nicht die dramatischen Einbrüche wie andere Betriebe. Beliefert werden die Wochenmärkte in Villingen und Blumberg, wobei die Metzgerei in Blumberg derzeit der einzige Wochenmarktbeschicker ist. Daneben steht ihr Verkaufswagen auch noch in Hondingen, Riedöschingen und Wolterdingen. Trotzdem hat Armin Schmid Umsatzeinbrüche bis zu 40 Prozent.

Ausgangssperre richtig

  • Dass über Riedböhringen eine Ausgangssperre verhängt wurde, weil Stand 31. März von 202 Infizierten im Schwarzwald-Baar-Kreis 22 aus Riedböhringen kamen, kann Armin Schmid nachvollziehen. „Die Maßnahme war richtig“, erklärt er. Dass Riedböhringer, die in Betrieben außerhalb arbeiteten, aber Mundschutz tragen mussten oder freigestellt wurden, hat ihn befremdet. Gleichwohl kann er den Hinweis nachvollziehen, dass jeder Arbeitgeber seine Belegschaft schützen will und in so einer Situation, wo vieles unklar ist, eher strengere Vorgaben macht.
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  • Treue der Belegschaft: Umso dankbarer sind er und seine Frau Christine, dass ihre Belegschaft ihnen auch in der Corona-Krise die Treue gehalten hat. Von dem zwölfköpfigen Team sind nur drei aus Riedböhringen, neben Armin und Christine Schmid noch eine Verkäuferin. Die anderen kommen alle von außerhalb. „Ich bin froh, dass unsere Angestellten weiterhin gekommen sind, nachdem die Ausgangssperre verhängt wurde“, betont Armin Schmid.
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  • Sohn hilft mitIm Betrieb hilft auch der elfjährige Sohn Hennes mit, der die Blumberger Realschule besucht. Das Homeschooling passt ihm nicht so, er vermisst er seine Freunde, und er vermisst das Fußballtraining beim VfL Riedböhringen und den Posaunenunterricht an der Musikschule Blumberg. Ob er später die elterliche Metzgerei einmal fortführen wird, weiß er noch nicht. Ihm gefällt Landwirtschaft, sagt er, und ihm gefällt Riedböhringen.