VS-Villingen Alle, die das Innenhof-Festival für seine energetischen Dance-Acts lieben, kamen an zwei Abenden voll auf ihre Kosten. Der Montagabend stand dabei unter der Überschrift Hip-Hop; was Jennifer Perez, Künstlernamen La Nefera, dabei allerdings mit ihren drei exzellenten Musikern an Bass, Gitarre und Schlagzeug in den Innenhof des Jugendhauses brachte, konnte man getrost als entfesselten Hurrikan aller möglichen Rhythmen aus Latin, Afro Beats, Rock und Metal beschreiben. Gemischt war das Ganze mit beeindruckenden Liedern, die mal mit Rockröhre, Hip-Hop und auch Rap gesungen wurden. Obwohl die Texte nur auf Spanisch sind, dauert es nicht lange, bis die begeisterten Zuhörer die Refrains lauthals mitsingen.

Sichtbare Energie

Dazu gab es Tanzeinlagen der allerfeinsten Art, die sich schnell auf das von Konzertbeginn an mittanzende Publikum auswirkten und auch gern kopiert wurden. „Unkaputtbar, die Frau“, bemerkte ein anwesender Gast sichtlich beeindruckt von der Energie, welche die junge Frau da auf die begeisterten Besucher vor der Bühne herunterprasseln ließ. Erst nach mehreren Zugaben wurde die Band schließlich entlassen. Damit war klar, dass im Vorfeld geäußerte Bedenken, ob Hip-Hop wirklich zum Altersdurchschnitt des Innenhof-Publikums passt, komplett ausgeräumt. Auch der Dienstagabend bot diesen Kontrast von jugendlichem Überschwang und in Würde gealtertem und äußerst tanzfreudigem Publikum. Sieben junge Menschen, als Skyline Green auf der Bühne firmierend, die sich dem Balkan-Brass verschrieben haben und mit rasantem Einsatz von vielfältigem Blasinstrumentarium, Keyboard, Schlagzeug, Bass und Gitarre so wahnsinnig Gas geben, als hätten sie nur noch diesen Abend zu leben, verwandelten den Innenhof der Scheuer in einen wahren Tanzpalast.

Und je später und dunkler es wurde, desto mehr füllte sich dieser Palast und führte zu begeisterten Reaktionen, die etliche Zugaben aus der Band herauskitzelten. „Ihr seid großartig, es ist so schön, hier zu sein und für euch zu spielen“, diese überzeugend ehrliche Ansage des Sängers der Band wurde mit frenetischem Beifall goutiert.

Bis jetzt hat das auch schon oft verregnete Innenhof-Festival absolutes Wetterglück und alle Veranstaltungen konnten bislang im Freien stattfinden, wo die Veranstalter deutlich mehr Besucher unterbekommen als in der Scheuer. Wenn die Konzerte wegen schlechtem Wetter nach drinnen verlegt werden müssen, ist die Besucherzahl stark limitiert.