Aufmerksam schauen zehn Kinder neben der Wutach auf einen Monitor. „Das ist ein Bachflohkrebs, das ist ein Vegetarier“, erklärt Angelika Schwarz-Marstaller vom Ökomobil, das am Donnerstag in Achdorf Station machte. Wie viele Beine hat er auf jeder Seite, will sie von den Kindern wissen? Es sind sieben pro Seite.

Was das Ökomobil macht

Das Ökomobil bringt Kindern Pflanzen, Tiere und die Umwelt näher. Das Angebot im Ferienprogramm ist beliebt, die Teilnehmerzahl war coronabedingt auf zwölf Plätze begrenzt, zwei Kinder waren kurzfristig erkrankt. Sonst konnten immer doppelt so viele Kinder kommen und in das Ökomobil gehen, dieses Mal fand alles im Freien statt. Jedes Kind hatte seinen eigenen Tisch und sein eigenes Mikroskop.

Wegen Corona hat beim Ökomobil jedes Kind sein eigenes Mikroskop. Vorne sitzt Finja, hinten links Alina und hinten rechts Arno.
Wegen Corona hat beim Ökomobil jedes Kind sein eigenes Mikroskop. Vorne sitzt Finja, hinten links Alina und hinten rechts Arno. | Bild: Lutz, Bernhard

Das Team, Angelika Schwarz-Marstaller und Alisa Baier, die beim Ökomobil ein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert, hatte für die sieben- bis zehnjährigen Kinder alles vorbereitet. Nach einer kurzen Vorstellung stellten sie den Kindern drei Baumarten vor. Dann hieß es Gummistiefel anziehen und ab an die Wutach. Dort durften sie Tiere aus dem Wasser holen und sie danach selbst unter dem Mikroskop anschauen, was ihnen gut gefiel, wie Lena Hettich von der Stadt feststellte. „Sonst war dies immer Teamarbeit im Ökomobil„, schildert Angelika Schwarz-Marstaller.

Das Forschen fasziniert die Kinder

Für die Kinder war das Forschen faszinierend. „Im Fließgewässer kann man anhand der Tiere, die man findet, eine Gewässergüte feststellen“, erklärt Angelika Schwarz-Marstaller. Und die Kinder fanden unter anderem die große Köcherfliegenlarve, die Flussnapfschnecke, den Bachflohkrebs und die Köcherfliegenlarve ohne Köcher, vier wichtige Indikatoren, die folgendes bedeuten: „Wir sind da zuhause, wo es noch sauber ist und es viele Versteckmöglichkeiten und Pflanzenreste gibt.“

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So stand es auf einem Merkblatt des Ökomobils, das jedes Kind hatte. Ebenfalls aus dem Wasser fischten die Kinder die große flache Eintagsfliegenlarve. Sie besagt, „dass das Wasser noch sehr schnell fließt und noch ziemlich klar und sauber ist.“ Jedes Kind durfte eines der auf dem Fluss gefischten Tiere nach seiner Wahl zeichnen. „Das schult die Wahrnehmung“ erläutert die Fachfrau. Sie habe beeindruckt, dass zum Teil alle wichtigen Details gezeichnet wurden.

Der Ablauf hat ein pädagogisches Konzept, das auch Spiele beinhaltet. Gegen Ende teilten die beiden Frauen die Kinder in zwei Gruppen ein: Die eine Gruppe war die Froschmannschaft, die andere die Krötenmannschaft. Anhand eines Wettkampfes, wo die Frösche schnell und weit springen durften und die Kröten nur kurze, dafür aber energiesparende Sprünge machen durften, erklärte Angelika Schwarz-Marstaller dass das Energiespar-Tempo bei weiten Strecke letztlich schneller sei. Zum Schluss durften die Kinder die gefangenen Lebewesen wieder in die Wutach zurückbefördern. Der neunjährigen Ronja gefiel der Tag gut. Sie war schon voriges Jahr beim Ökomobil, und sie will nächstes Jahr wieder kommen.