Die Firma Steuer Hoch- und Tiefbau in Kommingen kann erweitern, zumindest, wenn es nach dem Willen des Gemeinderats geht. Einstimmig votierte das Gremium am Donnerstag für die Erweiterung des dortigen Gewerbegebiets Espel. Die Verwaltung wurde beauftragt, auf Grundlage des vorgestellten Konzepts ein Bebauungsplanverfahren vorbereiten und einen städtebaulichen Vertrag abschließen.
Bürgermeister Markus Keller bemerkte zu Beginn dieses Punktes, hier handle es um eine gute Entwicklung für Kommingen. Ortsvorsteher Matthias Sauter berichtete, der Ortschaftsrat sei auch für die Erweiterung, dadurch würden neue Arbeitsplätze geschaffen.

Und dann kam Dominik Steuer: „Wir sind die mit den blaugelben Baggern, die die Straßen aufreißen, und dann wieder zuschütten“, stellte er das Familienunternehmen launig vor. Anhand einer Präsentation schilderte er das Vorhaben: Die Firma Steuer Hoch- und Tiefbau möchte ihr Betriebsgelände am bestehenden Standort erweitern. Da im jetzigen Plangebiet („Espel“) keine Erweiterungsflächen mehr vorhanden sind, ist auf dem angrenzenden Wiesenbereich das Ausweisen einer weiteren Gewerbefläche nötig.
Die Firma Steuer ist in der Region bekannt. Sie ist im Haus- und Straßenbau, beim Verlegen von Wasserleitungen und durch andere Leistungen bekannt. Zwei markante Gebäude in der Kernstadt sind der Bau der Tagespflege, ursprünglich für die Awo, und der Neubau der Sozialstation. Daneben ist die Firma auch innovativ tätig: „Wir machen auch künstliche Intelligenz“, sagte Dominik Steuer, wer Interesse habe, könne gerne bei ihnen vorbeischauen.
Firma digital unterwegs
Ein bisschen mehr darüber hatte Dominik Steuer im Herbst 2020 bei einem Besuch des Landtagsabgeordneten Guido Wolf berichtet: Die Firm sei sehr digital unterwegs. „Wir können mit dem Handy Pläne auf die Bagger laden.“ Und Aufnahmen mit Drohnen mit einer Genauigkeit von plus/minus fünf Zentimetern würden die wöchentlichen Begehungen auf Baustellen ersparen.
An Forschungsprojekt beteiligt
Um digital am Ball zu bleiben ist Dominik Steuer in ein innovatives Forschungsprojekt am Karlsruher Institut für Technologie eingebunden. Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen erforschen, wie mit Hilfe künstlicher Intelligenz volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme ins Leben gerufen beziehungsweise unterstützt werden können.
Das Bebauungsplanverfahren soll als reguläres Verfahren, mit Umweltbericht inklusive Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung und eines artenschutzrechtlichen Fachbeitrags, erfolgen. Da der Bebauungsplan nicht aus dem Flächennutzungsplan entwickelt wird, soll gleichzeitig eine Änderung des Flächennutzungsplans im Parallelverfahren erfolgen.