Blumberg-Nordhalden Laufen für den guten Zweck: Volker Reichmann aus Nordhalden hat am 29-Stunden-Dauerlauf im brandenburgischen Zehdenick teilgenommen und dabei Spenden eingesammelt. Am Ende kam eine stolze Summe zusammen.

Volker Reichmann ist ein regelmäßiger Läufer, der gerne seine Laufschuhe schnürt und seine Runden rund um sein Heimatdorf Nordhalden und die nähere Umgebung dreht. Doch statt den sonst meist üblichen fünf bis zehn Kilometern, packte er diesmal eine gewaltige Schippe drauf. Aufgrund privater Verbindungen in die Havelgemeinde oberhalb Berlins kennt er das dortige Stadtsportfest schon seit längerem. Bei diesem gibt es neben einem großen Rahmenprogramm mit Livebands und Unterhaltung sportliche Aktivitäten wie Fußball und Volleyball, ein Drachenbootrennen und mehrere Läufe. Der längste davon ist der 29-Stunden-Dauerlauf, bei dem die Teilnehmer 29 Stunden am Stück laufen oder gehen müssen.

Diese Herausforderung reizte Volker Reichmann, und so überlegte er nicht lange, sondern entschloss sich kurzerhand für eine Anmeldung. Und dies nicht einfach so aus Freude am Laufen, sondern auch noch für einen guten Zweck. Er nutzte den Zehdenicker Ultra- und Staffellauf als Spendenlauf zugunsten der Hilfsorganisation Hegauhelden, die sich für Menschen mit Hirnschädigungen starkmacht. So rief er im Vorfeld Freunde, Bekannte und Vereine dazu auf, ihn und sein Vorhaben zu unterstützen. Jeder legte einen Betrag pro Kilometer fest, den er dann am Ende des Laufes an die Hegauhelden spendete.

„Eine richtige Vorbereitung mit speziellem Trainingsprogramm habe ich gar nicht gemacht“, erklärt Volker Reichmann. Nachdem ihn sein Asthma in der Wintersaison jedes Jahr zur Pause zwingt, musste er im Frühjahr quasi bei null starten. Er lief regelmäßig seine üblichen Runden und dehnte die Strecken allmählich aus. Der längste Trainingslauf lag dabei bei 25 Kilometern. Ein paar längere Wanderungen am Vatertag sorgten für Blasen an den Fersen und damit für eine erneute kleine Zwangspause. An den drei Wochenenden vor dem Ereignis lief er nochmals 19, 21 und schließlich 25 Kilometer. „Man sagt so als Faustregel, dass man final etwa die doppelte Trainingsstrecke schafft. Also lag mein Ziel bei 50 bis 70 Kilometern“, erläutert der ambitionierte Läufer.

Mit dieser Zielsetzung packte er seine Laufsachen, flog nach Berlin und ging um 10 Uhr morgens im Namen der Randenwölfe in Zehdenick an den Start. Motiviert durch das Publikum am Rand der Laufstrecke, aber auch durch die tatkräftige Unterstützung aus der Heimat über die sozialen Netzwerke drehte er munter seine Runden. Jede Runde umfasste dabei etwas mehr als einen Kilometer. „Zwischendurch bin ich närrische Zahlen wie etwa die Schnapszahl 22 oder die 60. Runde in Anbetracht des im kommenden Jahr bevorstehenden Jubiläums der Randenwölfe mit der Narrenkappe gelaufen“, erzählt er schmunzelnd. Für die 100. Runde organisierte er kurzerhand von einem lokalen Feuerwehrmann vor Ort einen Feuerwehrhelm und lief diese zugunsten der heimischen Feuerwehr-Abteilung. Auch wenn ihm und seinen Knien der Lauf doch einiges abverlangt hat, blickt Volker Reichmann im Nachhinein zufrieden und mit einigen Anekdoten im Gepäck zurück.

Am Ende schaffte er stolze 112 Kilometer und belegte damit in der Altersklasse der Männer 50 den zweiten Platz. Diese Leistung brachte den Hegauhelden über 2500 Euro an Spendengeldern ein, die damit das Hegau-Jugendwerk in Gailingen unterstützen.

„Es war eine tolle Erfahrung, und ich bin dankbar für die zahlreichen Spender. Mit etwas besserer Vorbereitung sind, denke ich, etwa 160 Kilometer machbar. Ich würde es gerne nochmal versuchen“, steht Volker Reichmann einer erneuten Teilnahme offen gegenüber. Die Unterstützung aus der Heimat ist ihm dabei gewiss.