Bräunlingen - Die Stadtkapelle Bräunlingen kann auch ein Kirchenkonzert auf hohem musikalischen Niveau hervorragend spielen und dabei viel Begeisterung in der fast vollbesetzten Stadtkirche entfachen. Das bewiesen die Akteure beim Abschluss des Jubiläumsjahres „200 Jahre Stadtkapelle“.
Mit dem letzten Dirigat von Tobias Heine als Jugendkapellendirigent, der nach 20 Jahren sein Amt in jüngere Hände legt, begann das Kirchenkonzert der Stadtkapelle in der Stadtkirche. Er habe Spaß und Musikfreude auf die Jungen übertragen, lobte sein Vorstandskollege Sven Azevedo. „Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit einer sehr steilen Zahnradbahn auf den Berg Pilatus, der viel Mystisches und fast schon Gespenstisches in sich birgt“, führte Mario Franke in das Musikstück ein. Auf so eine Bergbesteigung nahmen die jungen Musiker ihre Gäste bei „Pilatus – Mountain of Dragons“ mit. Beim zweiten Stück „Lenas Song, Fly with me“ ging es in die luftige Höhe, wobei Carina Blenkle die Jugendkapelle mit einem Sologesang begleitete. Nach „Sound of Silence“ von Paul Simon ging es in die Umbaupause.
Nach dem Stück „Stardance“ der Hauptkapelle, bei dem viel Höhenluft zu spüren war, folgte „Vilia“ ein Stück aus der Wiener Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár, arrangiert von Alfred Reed. Beim dritten Stück „New York Overture“ von Kees Vlak, nahmen die Musiker ihre Gäste mit auf eine Reise nach New York.
Dort folgte ein schöner musikalischer Blick auf die Skyline der Großstadt und die Freiheitsstatue. Auch waren die Glocken der St. Patrick‘s Cathedral zu hören. Bei „This Majestic Land“ von Michael Hoppé wurde den Besuchern verschiedene Landschaften, viele Elemente und auch das Land Amerika nähergebracht.
Zum Abschluss gab es „Crossbreed“ von Thiemo Kraas, ein Marienlied, bei dem Trompeten und Posaunen sowie ein tänzerischer Ausflug in verschiedene Kulturen zu hören waren. „Falls es Ihnen immer noch kalt ist, dann tanzen Sie einfach mit“, empfahl Ansagerin Emilie Wernet zum Abschluss. Zugaben und lang anhaltender Applaus belohnten die Musiker für ihren sehr gelungenen und begeisternden Kirchenmusikabend.
„Es war ein schönes Erlebnis zum Abschluss des Jubiläumsjahres und ein gelungener Auftakt für den neuen Dirigenten Mario Franke, sowie ein außergewöhnliches Abschlusskonzert für den scheidenden Jugenddirigenten Tobias Heine“, so Bürgermeister Micha Bächle. Es sei ein schönes Klangerlebnis durch die Stadtkapelle gewesen. „Ein Kirchenkonzert ist etwas anderes als das klassische Herbstkonzert, nicht nur von der Atmosphäre, sondern auch aus der Sicht der Musikauswahl“, so Bächle. Schön, dass man so etwas in unserer Stadt machen könne.
„Ich war mit dem Verlauf des Konzertes sehr zufrieden, denn wir haben das Beste herausgeholt“, meinte Dirigent Mario Franke. Denn im Kirchenraum sei es auch wegen des Widerhalls nicht einfach gewesen. Für Franke sei „Crossbreed“ das schwierigste des Abends gewesen. Es war ein sehr komplexes Stück, bei dem mehrere Melodien gespielt wurden. Das Stück, teilweise im Balkanstil gehalten, war auch bezüglich der Rhythmik nicht einfach.
Passend für ein Kirchenkonzert hätten viele Stücke einen geistlichen Bezug gehabt, so der Dirigent, wie zum Beispiel „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Crossbreed“.