Zehntausende Besucher werden am Wochenende zum Straßenmusiksonntag erwartet. Alles ist perfekt vorbereitet, die Künstler sind gebucht, die Vereine und Gastronomen stehen in den Startlöchern, es ist eingekauft, die Arbeitspläne stehen. Eigentlich kann nichts schiefgehen? Oder doch? Wie bei jeder Freiluftveranstaltung gibt es einen Faktor, der nicht kalkulierbar ist – das Wetter.
Konstante Hochdruckphasen fehlen
Und wie wird das Wetter in Bräunlingen am kommenden Wochenende sein? Der Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt von Wetterkontor informiert. „Grundsätzlich haben wir dieses Jahr einen recht wechselhaften Sommer“, blickt Schmidt zurück. Längere konstante Hochdruckphasen wie in anderen Jahren seien gar nicht aufgetreten.
„Wir haben den normalen mitteleuropäischen Sommer mit kurzen, sonnigen, trockenen und warmen Phasen, aber auch immer wieder Schauer und Gewitter, teilweise mit Unwettern, vor allem in Ihrer Region“, sagt er. Dieses Schema setze sich fort. In dieser Woche komme der Einfluss von Hurrikan Ernesto dazu. Dieser bewegt sich von der Ostküste der USA auf den Atlantik, schwächt sich zu einem Tief ab und hält dieses wechselhafte Wetter aufrecht.

Und so fällt seine Prognose wenige Tage vor dem Fest, am 19. August, aus: „Mit ein bisschen Glück könnte der Samstagabend noch trocken sein. Es könnten aber von Westen schon Gewitter reinziehen. Die Temperatur könnte 27 Grad sein, vielleicht auch etwas mehr. Am späteren Abend können Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen werden.“ In der Nacht zum Sonntag werde es regnen, im Laufe des Tages müsse man mit Regenschauern und Gewittern rechnen. Die Temperatur am Sonntag prognostiziert Schmidt mit 23 Grad.
Grundlage für diese Prognosen sind verschiedene Modellen. Grundlage dafür sind aktuelle Messwerte wie Temperatur und Feuchte in der Atmosphäre, die teilweise Satelliten liefern. Aufgrund dieses Ist-Zustands wird dann in die Zukunft berechnet. Diese Modelle seien recht zuverlässig, allerdings könne es auf den langen Zeitraum bis Sonntag durchaus noch Verschiebungen von zwölf Stunden geben.
Drei Prognosemodelle liefern gleiche Aussagen
Punktprognosen über 6 Tage seien mit der heutigen Technik noch nicht möglich. Da aktuell drei verschiedene Modelle die gleichen Aussagen liefern, sei die Eintreff-Sicherheit der Prognose laut seiner Erfahrung recht gut. Doch Meteorologie sei trotz der mittlerweile extrem hohen Leistung der Computer immer noch eine Wissenschaft, die nicht hundertprozentig ist.
Eine weitere Unsicherheit ist der genaue Standort. So könne ein starker Regen auch einige Kilometer entfernt fallen. Fünf bis sechs Tage im Voraus könne man nicht sagen, ob es genau hier überhaupt ein Gewitter gibt, oder ob es weiterzieht. „Zieht es vorbei, interessiert es keinen, trifft es Bräunlingen, wäre es eine Katastrophe für die Veranstaltung“. Somit besteht immer Hoffnung, auch für Bräunlingen und den Straßenmusiksonntag.