Wer mit dem Auto durch die Bräunlinger Kernstadt fährt, der ist auf überwiegend guten Straßen unterwegs. Doch es gibt auch einige in der Stadt, deren Oberflächenbeläge sanierungsbedürftig sind.
Welche genau das sind, hat die Stadtverwaltung jetzt erfasst. Und zwar mit einer hochmodernen Methode: Per 3D-Scan. Mit einem eigens für die Erkennung von Schäden oder Beeinträchtigungen geeigneten Digitalverfahren durch einen Erfassungsscanner hat die Stadt Bräunlingen den Straßenzustand in der Kernstadt in einem Bestandsplan festgehalten.

Dabei wurde festgestellt, dass rund 14 Kilometer der Kernstadt als sehr gut bis gut eingestuft sind und aktuell keine Verbesserung, Auffrischung oder gar Sanierung benötigen. Wird ein größerer Mangel bei einer stark frequentierten Straße festgestellt, dann wird durch das Bauamt für eine Beseitigung des Mangels durch den Bauhof gesorgt, oder bei größeren Reparaturen eine Fachfirma mit eingeschaltet.
Bauhofleiter Silvio Horn fährt zweimal im Jahr mit dem Erkennungsscanner im Bauhofauto alle Kernstadtstraßen ab und dokumentiert den aktuellen Straßenzustand, erfasst eventuelle Mängel sowie Schäden und vergleicht mit den bisherigen Ergebnissen.
Digitales Straßenmanagement
„Die Stadt Bräunlingen setzt auf ein digitales Straßenmanagement. Und so wurde im Rahmen der städtischen Digitalisierungsstrategie ein, durch einen Scanner und viele Bilder hergestellter Straßenzustandsbericht digital erfasst. Dadurch sollen mit der neuen Technik die Straßenzustände dokumentiert und auch sonstige Unzulänglichkeiten im Straßenbereich, zum Beispiel verdeckte Schilder oder Belagsaufbrüche, erkannt werden“, sagt Bürgermeister Micha Bächle. Den aktuellen Lageplan der Straßen hat er immer in seinem Computer zur Verfügung.
Im Anschluss an die Erfassung werden die Straßenzustände mit einer künstlichen Intelligenz ausgewertet und so kann die Verwaltung anhand der Kartierung gut sehen, in welchem Zustand sich die Straßen aktuell befinden und wo dringender oder auch mittelfristiger Handlungsbedarf besteht.
In einem Betriebswagen des Bräunlinger Bauhofes fährt Silvio Horn innerorts über 29 Kilometer kommunale Straßen in der Kernstadt, ohne Kreis- und Landstraßen. Dabei macht er Bilder mit der Handykamera, damit ein ausführlicher und aussagekräftiger Straßenzustandsbericht erstellt werden kann.
Durch den per Scanner erfassten Straßenzustand hat die Stadt nach Aktenlage eine Straßenklassifizierung von 2,8 bei einer Bewertung von 1,0 bis 5,0. Mit der Zahl 2,8 liegt die Zähringerstadt genau im Landesdurchschnitt von Baden-Württemberg.
Aufgrund des immer wieder durch Mitteilungen der Bürger aktualisierten Zustandsplanes der Bräunlinger Kernstadt könne das Bauamt nachschauen, wo notwendige und weniger dringende Reparaturen vorgenommen werden müssen. Als sehr gut und gut werden aktuell 14 der 29 Kilometer in der Bräunlinger Kernstadt eingestuft. 3,8 Kilometer liegen aktuell in der Kategorie vier bis fünf. Der Rest liegt dazwischen.
Auch auf die Stadtteile
Grundsätzlich bezieht sich der erfasste Zustand nur auf die Straßendecke und es wird darauf geschaut: Sind Schlaglöcher, Risse oder auch Unebenheiten vorhanden, die verbessert werden müssen. Das ist auf den Bildern meist sehr gut zu sehen. Auf den Untergrund der Straßen bezieht sich die Scannerüberwachung nicht. Diese Überwachungsform soll mittelfristig auch auf die Stadtteile ausgedehnt werden.