Jedes Jahr nach Beginn der Fasnet, wenn die gelbe Urhexe aus dem Druidenstein beim Kelnhofplatz springt, bestimmen die 16 Urhexen das närrische Geschehen in der Stadthalle, auf der Straße und in den Lokalen mit. Doch 2021 und auch in diesem Jahr müssen die Urhexen sowie die beiden Springerhexen, ihr Häser im Schrank hängen lassen.
Das löst bei den Bräunlinger Urhexen großes Bedauern aus. Besonders hart trifft es neue Urhexen wie beispielsweise Tobias Eichkorn. Der 35-jährige ist im August 2020 zu der Gruppe gekommen, konnte sich im Häs aber bislang nicht in das närrische Geschehen werfen. Er muss nun erneut seine Hexenurgewalt bremsen und hoffen, dass er 2023 endlich den Ruf “Oni Oni Hex hät siebä plätz“ hören kann.
Urhexe Eichkorn: „Brenne jetzt darauf das bald irgendetwas Närrisches passiert“
Eichkorn ist 35 Jahre alt und arbeitet als Kundenbetreuer in der Holzbranche. Neben Tennis spielen oder Ski fahren gehört die Fasnet zu seinen größten Hobbies. Der Bräunlinger habe sich sehr auf seinen Hexeneinstand 2022 gefreut, sagt er „Ich kam vor über einem Jahr für Friedhelm Mayer als Springer mit zur Urhexengruppe“, sagt Tobias Eichkorn.
Nachdem er bei einer Hexensitzung aufgenommen wurde, darf er man ab dem Schmutzigen Dunstig erstmals offiziell mitmachen. Dort findet die Übergabe des Hexenordens statt. „Doch das hat bei mir bisher leider noch nicht stattgefunden“, sagt er.
„Ich brenne jetzt darauf das bald irgendetwas Närrisches passiert und es bei mir als fauchende Hexe richtig losgehen kann.“ Eichkorn könne es kaum abwarten, dass er seinen Hexenorden bekomme, den er künftig bei jeder Hexensitzung dabeihaben muss.
Hexenbändel am schmutzigen Dunschtig
Den Orden gebe es nicht bei der Aufnahme, sondern am schmutzigen Dunschtig bei der Fasnet im Häs. In früheren Jahren hatten etliche Urhexen ihre eigene Hexenkleidung, doch seit Jahren kommt die Larve mit der maßgeschneiderten Kleidung von der Narrenzunft. Jedes Jahr wird das Häs zurückgegeben und in der Kleiderkammer bis zur folgenden Fasnet aufbewahrt.
Wenn jemand aufhört, dann wird das Hexenhäs wieder an die Narrenzunft zurückgegeben. Dann werde geschaut ob die Hexenkleidung noch gut nutzbar ist oder ob sie durch das närrische Treiben gelitten hat, so der Hexenmeister.