Es war eigentlich nur ein relativ leichtes Gewitter, das am vergangenen Freitagnachmittag über Brigachtal hinweg gezogen ist. Die Spuren, die es dort hinterlassen hat, sind allerdings gravierend.

Gegen 16 Uhr hatte einer der wenigen Blitze beim Wasserhochbehälter „Sallen“ oberhalb von Klengen eingeschlagen. Die Anlage steht dort am höchsten Punkt der Gemeinde. Nach einer umfangreichen Neuplanung im Jahr 1977 wurde sie 1982 auf den aktuellen Ausbaustand gebracht und ist inzwischen umgeben von einigen höheren Bäumen. Nach Auskunft der Anwohner in diesem Gebiet schlägt der Blitz dort aber nur sehr selten ein – und bislang noch gar nie in den Wasserhochbehälter.

Schaden zunächst unbemerkt
Doch am Freitag hatte sich der Blitz die Ruhebank direkt unter der großen Linde neben dem Gebäude ausgesucht. Während die Bank bei dem Einschlag zerstört wurde, hat der Baum selbst erstaunlicherweise nichts abbekommen, außer einer kleinen Stelle an seiner Wurzel. Was aber zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste: Der Blitz hatte tief im Inneren des Wasserhochbehälters eines der vielen Wasserrohre aufgesprengt. Normalerweise wäre in einem solchen Fall beim Wassermeister sofort eine Störungsmeldung eingegangen und dieser hätte reagieren können. Unglücklicherweise hatte die Telekommunikationsleitung aber auch Schaden genommen, so dass keine Meldungen mehr gesendet werden konnten.

Durch das entstandene Leck sickerten bis Samstagnachmittag das Wasser bis auf die Notreserve von 250 Kubikmeter. Durch das Leerlaufen der sogenannten „Brandbrücke“ gelangte Luft in das System, die Folge: Der Wasserdruck im Bereich Klengen brach schließlich zusammen.

Um 22 Uhr läuft‘s wieder
Gegen 14 Uhr erreichte dann der erste Anruf eines Bürgers aus dem Gebiet Brommenäcker den Wassermeister Gotthard Kloker, der sich sofort zum Hochbehälter auf den Weg machte. Dort war schnell klar, was am Tag zuvor passiert war und welche Notmaßnahmen eingeleitet werden mussten. Vor allem musste als erstes ausgeschlossen werden, dass es nicht zu weiteren Rohrbrüchen im Leitungssystem gekommen war. So war das Leck gegen 22 Uhr abgedichtet und der Wasserdruck wieder hergestellt.

Während viele Anwohner nichts bemerkten oder sich einfach über den fehlenden Wasserdruck wunderten, wurde die Sache für die Landwirte in nördlicher Richtung und unterhalb der Anlage kritisch, denn bei ihnen kam im Lauf des Samstags immer weniger Wasser an. Und genau das kann bei Tierhaltung innerhalb weniger Stunden zum echten Problem werden. Aber auch hier ist noch einmal alles gut gegangen, so dass jetzt in Ruhe die entstandenen Schäden an der Anlage genauer analysiert und behoben werden können.

So muss das geborstene Rohr erneuert werden und die Meldeelektronik überprüft und repariert werden. Letzteres dürfte nicht ganz einfach werden, da vermutlich für die alten Messgeräte nicht unbedingt alle Ersatzteile bei den Herstellern vorhanden sein dürften, befürchten die Verantwortlichen. Bis alles behoben ist, muss die Anlage zudem manuell überwacht und betrieben werden. So funktioniert unter anderem die automatische Fernsteuerung mit dem Tiefbrunnen Oberried nicht mehr.

Zahlt die Versicherung?
All das hat das Bauhof-Team rund um den Wassermeister der Gemeinde nun aber wieder im Griff. Welche Kosten am Ende entstanden sein werden und ob diese durch entsprechende Versicherungen abgedeckt werden können, wird sich erst noch zeigen.