Brigachtal – Wie jedes Frühjahr, kam auch diesmal wieder der stellvertretende Forstamtsleiter Sven Jager zusammen mit Revierleiter David Baumann in die öffentliche Gemeinderatssitzung, um über den Zustand des Brigachtaler Gemeindewaldes zu berichten. Dabei kamen auch Zahlen, Daten und Fakten zur Sprache.
- Die gute Nachricht gleich vorneweg: In Brigachtals Wald wurde im vergangenen Forstwirtschaftsjahr ein Überschuss von nahezu 100.000 Euro erwirtschaftet. Das sei um so beachtlicher, weil trotz des Qualitätsverfalls aufgrund von Sturm- und Käferholz dieser komfortable Erlös erzielt werden konnte, hieß es. Das gute Ergebnis zauberte auch Bürgermeister Michael Schmitt ein freudiges Lächeln ins Gesicht und auch die Gemeinderäte samt Martina Enderlein vom Rechnungsamt waren hochzufrieden mit dem Ertrag aus dem Gemeindewald. „Schon erfreulich, dass unser Wald was abwirft“, sagte denn auch Josef Vogt.
- Die Zahlen: Revierleiter Baumann ging dann näher auf die Zahlen ein und berichtete, dass für 2023 zunächst mit einem Überschuss von lediglich rund 50.000 Euro gerechnet worden war. Der Planbetrag wurde somit um fast das Doppelte überstiegen. Der Hiebsatz im Jahr 2023 betrug 2800 Erntefestmeter (Vorjahr: 2569 Erntefestmeter), was am Ende ein Erlös von 244.500 Euro (Vorjahr: 236.000 Euro) einbrachte. Jedoch seien auch die Ausgaben für die Baumfällarbeiten der Unternehmer um rund 16.000 Euro gestiegen. Dies lag vor allem daran, dass der Zeitaufwand und andere Fixkosten deutlich gestiegen seien, hieß es. Geringere Kosten fielen hingegen bei der Bestandspflege an. Von den veranschlagten 3000 Euro pro Jahr mussten lediglich 1100 Euro aufgewendet werden. Nicht zur Ausführung kamen der Wegebau mit Kosten von 5000 Euro sowie die Kosten für die Ökokontomaßnahme „Hinterer Haken“, an der Römerstraße, was mit knapp 40.000 Euro veranschlagt gewesen war. Laut Rechnungsamtsleiterin Martina Enderlein werde die Planzahl von 44.200 Euro als Ermächtigung nun ins Geschäftsjahr 2024 übertragen.
- Angespannter Holzmarkt: Trotz des positiven Ergebnisses sei der Holzmarkt weiterhin sehr angespannt, wie Jager sagte. Stürme, Hitze und Schneebruch hätten ihre Spuren hinterlassen und die Holzpreise von 100 auf 90 Euro pro Festmeter sinken lassen, so der Waldexperte. Auch der Borkenkäfer mache nach wie vor Probleme, sagte er. Gerade zuletzt, bei den warmen Temperaturen, habe man bereits einen Ausschwarm wie noch nie im April beobachten können, so Jager. Auch über ein fachliches Gutachten, das alle drei Jahre erstellt werden müsse, berichtete Jager ausführlich. Hier wird insbesondere der Verbiss in den vier Jagdrevieren von Brigachtal erhoben. Man habe einen mittleren- bis sogar starken Verbiss feststellen müssen, was allerdings aktuell noch nicht dramatisch sei, so Jager in seiner Beurteilung der Lage.