Brigachtal Beim Pressegespräch zum Fortgang der Sanierung des denkmalgeschützten Heimatmuseums in Überauchen war Bauamtsleiter Patrick Lutz richtig gut drauf. Und das hatte seinen Grund: Noch Mitte Juni stand im Raum, dass die zur Vergabe der Gewerke Abbruch/Rückbau, Rohbau und Zimmermannsarbeiten eingegangenen Submissionsergebnisse teilweise massiv über den Kostenberechnungen lagen. In Bezug auf den Rohbau war, bedingt durch die erhöhten Anforderungen, die eine Sanierung an einem gesamt unter Denkmalschutz stehenden Gebäude mit sich bringt, von einer Preisdifferenz von 70 Prozent Mehrkosten die Rede. In Gesprächen solle nach Lösungen gesucht werden, die zu einer Minderung der Angebotskosten führen sollen, so war man verblieben.
Die Gespräche und Nachverhandlungen scheinen gefruchtet zu haben. Inzwischen verläuft alles nach Plan, die für den Rohbau veranschlagten 65.000 Euro, die nach dem ersten Submissionsergebnis bei 115.000 Euro gelegen waren, konnten in Verhandlungen mit anderen Firmen auf 75.000 Euro reduziert werden, und somit liege man auch wieder im Kostenrahmen, so freuten sich Bauamtsleiter Patrick Lutz und Siyami Akyildiz vom beauftragten Konstanzer Architekturbüro AK KU vor Ort.
Die für die Jahre 2025 bis 2026 geplante Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes an der Bondelstraße 25 stelle die letzte große kommunale Hochbaumaßnahme in der Ortsmitte von Überauchen im Zuge des laufenden Ortskernsanierungsprogrammes dar, so erläutert Patrick Lutz das Gesamtvorhaben des städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbs „Ortsmitte Überauchen“, wobei parallel zu den Sanierungsarbeiten auch der dritte Bauabschnitt der Freiraumgestaltung im Frühsommer 2026 angegangen werden soll.
Allerdings bedeute die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes auch das Aus für das dort bisher untergebrachte Heimatmuseum, das sich bei einem Schnitt von etwa 100 Besuchern im Jahr bei weiten nicht als attraktiv dargestellt hatte, und dazu komme der hohe Altersdurchschnitt des Vereins, dessen Auflösung ohnehin im Raum stehe.
Stattdessen werde nun im Zuge der Sanierung das Erdgeschoss zur Unterbringung eines intensivpädagogischen Betreuungsangebots ausgebaut, im Obergeschoss, das bisher zur Unterbringung von Flüchtlingen und Obdachlosen gedient hatte, werden die drei bestehenden Wohnungen umstrukturiert und modifiziert, und auch im angebauten ehemaligen Milchhaus werden im Erd- und im Dachgeschoss eine vierte und fünfte Wohneinheit aus- beziehungsweise umgebaut. Sieben Gewerke mit einer Gesamtsumme von 1,335 Millionen Euro seien dazu zwischenzeitlich vergeben. Die Arbeiten laufen auch in der Handwerkerferienzeit auf Hochtouren, wovon man sich vor Ort überzeugen konnte, und im Spätsommer 2026 soll die Sanierung des Gebäudes über die Bühne sein, so die Zeitplan des Bauamtsleiters.
Dankbar sei man auch dem Land Baden-Württemberg für dir tatkräftige Unterstützung bei der Sanierung des Gebäudes, das sich bei einer Gesamtbaukostensumme von 3,783 Millionen Euro mit einer Förderung aus dem Landessanierungsprogramm und Kommunalem Ausgleichsstock mit 2,15 Millionen Euro beteilige.