Brigachtal Wenn man Richtung Überauchener Sportplatz hoch über dem Wohngebiet Belli fährt, kommt auf der rechten Seite ein rundes Gewächshaus in Sicht, daneben ist ein langgezogener, bewirtschafteter Acker. Genau dort ist der Brigachtaler Verein Baarfood beheimatet. Nun hatte der Verein wieder einmal seine Pforten für Besucher geöffnet. Zahlreiche Gäste, Gönner oder Freunde des Vereins folgten der Einladung und schauten vorbei. Da waren neben Besuchern direkt aus der Region auch Gäste aus Eichhalden bei Schramberg, vom Hardt oder aus Öfingen gekommen.
Mit wie viel Engagement die Mitglieder von Baarfood seit fast einem Jahrzehnt ihr ökologisches Konzept vorantreiben, wird schnell klar: Ziel aller ist es, den kollektiven, rein biologischen Gemüseanbau gemeinsam umzusetzen. Am Eingang begrüßten die beiden hauptberuflich agierenden Gärtnerinnen Anni Kohnle und Janica Muth die Gäste. Später wurde die komplette Anlage interessierten Besuchern in einer Führung anschaulich präsentiert. Viele Besucher hatten viele Fragen zum Gemüse- oder Ackerbau und wollten natürlich genau wissen, wie der Verein aufgestellt ist. Bei den Führungen über den 1,6 Hektar großen Gemüseacker wurde dann vieles klar.
Dort werden von März bis weit in den Herbst hinein viele Gemüsesorten angebaut. Die Mitglieder werden dann immer donnerstags mit frischem Gemüse direkt vom Acker versorgt. Wer ab April 2026 einen wöchentlichen Gemüseanteil erhalten möchte, muss bis Jahresende Vereinsmitglied werden, erklärt Muth. Meist im November gibt es die sogenannte Bieterrunde, wo die Finanzierung und die Preise festgelegt werden.
Natürlich funktioniert der Gemüseanbau auf der rauen Baar und im Schwarzwald ein wenig anders als am Bodensee, fuhr Muth mit ihren Ausführungen fort. „Wir müssen da schon schauen, wie widerstandsfähig das ein oder andere Gemüse überhaupt ist“, so Muth. Aber Zwiebeln, Lauch, Karotten, Kartoffeln oder verschiedene Kohlarten wachsen in Überauchen genauso gut wie in wärmeren Gegenden, hieß es. Ein vollbeladener Hänger mit Spitzkohl zog dann alle Blicke auf sich. „Da kommt man sich ja fast vor wie auf den Fildern“, hörte man eine Führungsteilnehmerin sagen.
Dank des Gewächshauses, auch Folientunnel genannt, und dank einer funktionierenden Wasserleitung können sich die Gemüseabnehmer auch über Tomaten, Paprika oder Auberginen freuen. Ein Blick in den Folientunnel zeigt, dass Ende September Tomaten noch üppig gedeihen. Auch zur kalten Jahreszeit stehen winterharte Sorten wie Lauch, Rosenkohl oder Zuckerhut und sogar Wintersalate zur Verfügung. Eine kleine Pause sei lediglich so im Januar und Februar, wenn es extrem frostig sei, berichtete Muth weiter.
Nach der Führung konnte man sich dann im hinteren Bereich des Ackers umsehen. Dort kommt eine Kräuter- und Gewürz-Spirale zum Vorschein. „Das war eine Idee, eines unserer Mitglieder“, berichtete die Vorsitzende Lisa Hahn, die zusammen mit Simon Scholl und David Weineck den Verein seit einiger Zeit mit viel Engagement leitet.
Es waren auch viele Kinder zu sehen: Einige zerkleinerten unter Anleitung ihrer Eltern Mostäpfel. Die nächste Gruppe Kinder schredderte die Äpfel in kleinste Stücke, eine weitere Gruppe gab die Äpfel dann in eine Presse, eines der Kinder drehte kräftig an der Kurbel. Auf diese Weise wurde der Apfelsaft frisch gepresst und in Kanister abgefüllt. Neben vielen Infos wurde am Tag des Ackers auch Kulinarisches angeboten, so gab es neben Kaffee hausgemachten süßen und salzigen Kuchen in allen möglichen Variationen.
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