So eindeutig, wie das Ergebnis der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 28. September, in der Gemeinde Buchheim ausfiel, war die Stimmung im Vorfeld nicht gewesen. Doch als gegen 18.30 Uhr das Wahlergebnis feststeht, gibt es einen klaren Sieger: Ilona Steinmann wird mit deutlicher Mehrheit der Stimmen zur neuen Bürgermeisterin von Buchheim gewählt. Auf dem zweiten Platz landet Bewerber Michael Bohner. Claudette Kölzow erhält ebenfalls einige wenige Stimmen. Die bisherige Amtsinhaberin Kölzow hatte zwar erneut kandidiert, jedoch während der offiziellen Kandidatenvorstellung erklärt, dass sie nicht mehr in das Amt gewählt werden wolle. Am Wahlabend nahm eine strahlende Ilona Steinmann die Glückwünsche zahlreicher Gratulanten zur Wahl in das Bürgermeisteramt entgegen.

Spannender Wahlabend
Bemerkenswert viele ihrer zukünftigen Bürgermeisterkollegen aus den benachbarten Gemeinden waren zum Wahlabend ins Bürgerhaus nach Buchheim gekommen – darunter Stefan Waizenegger (Fridingen), Stephan Frickinger (Leibertingen), Hans-Peter Wolf (Beuron), Manuel Kern (Krauchenwies) sowie Joachim Grüner (Wald). Gemeinsam mit den Kandidaten sowie zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern erlebten sie einen spannenden Wahlabend. Denn im Vorfeld war lange keine eindeutige Tendenz für Ilona Steinmann oder Michael Bohner erkennbar gewesen. „Eindeutig uneindeutig“, beschrieb ein Buchheimer Bürger die Stimmung vor der Wahl. Umso überraschender war das klare Ergebnis, das der Wahlausschuss um 18.30 Uhr präsentierte: Über 76 Prozent der 587 wahlberechtigten Buchheimerinnen und Buchheimer hatten ihre Stimme abgegeben. Dabei entfielen 62,5 Prozent auf Ilona Steinmann, 32,7 Prozent auf Michael Bohner und 2,7 Prozent auf Claudette Kölzow. Für die Wahlsiegerin Ilona Steinmann gab es lang anhaltenden Applaus und Jubel im Saal.
„Wir haben viel vor“
In ihrer Ansprache bedankte sich Steinmann bei den Wählerinnen und Wählern für das entgegengebrachte Vertrauen und kündigte an, Bürgermeisterin aller Buchheimerinnen und Buchheimer sein zu wollen. „Wir haben viel vor in den nächsten Jahren, ich freue mich tierisch drauf“, sagte sie. Steinmann dankte beiden Gegenkandidaten für einen sehr fairen Wahlkampf und erklärte, sie wolle sich mit viel Herz, Verstand und einer Portion Humor für die Gemeinde einsetzen.
Kleine, kompakte Gemeinde
„Es reizt mich ungemein, für eine so kleine und kompakte Gemeinde zu arbeiten, wo jeder jeden kennt. Ich möchte einfach so schnell wie möglich in diese Gemeinschaft integriert sein und mich optimal einbringen“, sagte Ilona Steinmann gegenüber dem SÜDKURIER. Einen Umzug in die Gemeinde plane sie – derzeit noch wohnhaft in Stockach – zwar nicht, aber sie könne sich vorstellen, eine Wohnung in Buchheim anzumieten, um bei allen Terminen leichter präsent sein zu können.

„Natürlich bin ich enttäuscht“, sagte der unterlegene Michael Bohner und betonte dennoch: „Es war ein fairer Wahlkampf, und ich wünsche Buchheim, dass die nächsten acht Jahre alles gut klappt.“
Ein Verlust für Wald
„Das ist ein Verlust für uns“, kommentierte Joachim Grüner, Bürgermeister der Gemeinde Wald, den Wahlsieg von Ilona Steinmann, die bisher als stellvertretende Hauptamtsleiterin im Walder Rathaus tätig war. Er freue sich für sie und das klare Ergebnis, so Grüner weiter.
Kollegen gratulieren
„Es waren zwei gute Kandidaten und ein fairer Wahlkampf. Ich bin froh, dass wir im ersten Wahlgang eine Mehrheit gefunden haben“, sagte der Buchheimer Gemeinderat und Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Vögtle zur Wahl. Beurons Bürgermeister Hans-Peter Wolf meinte: „Das ist ein eindeutiges Votum und eine gute Basis, um loszulegen.“ Auch Stefan Waizenegger, Bürgermeister von Fridingen, sprach von einem „klaren Ergebnis“ und begrüßte Steinmann herzlich im Verwaltungsverband Donau-Heuberg, dem Buchheim angehört.
„Es war eine anstrengende und aufregende Zeit“, sagte Thiemo Herkrath, Lebensgefährte von Ilona Steinmann. „Sie muss sich natürlich erst einfinden, aber ich bin überzeugt, dass sie ein Gewinn für Buchheim sein wird“, meinte er.
Auch Claudette Kölzow äußerte sich am Wahlabend: „Ich bin froh, dass das Ergebnis relativ deutlich zu Gunsten von Frau Steinmann ausgefallen ist. Ich denke, das gibt ihr ein gutes Gefühl für den Anfang.“ Kölzows Amtszeit endet offiziell am 5. Dezember.
Aufregung im Vorfeld der Wahl
Die Kandidatur von Claudette Kölzow hatte im Vorfeld der Bürgermeisterwahl für Unruhe in der Gemeinde gesorgt. Ursprünglich hatte die Amtsinhaberin im Januar angekündigt, nicht mehr als Bürgermeisterin zur Verfügung zu stehen. Als es so schien, dass sich kein Bewerber für das Amt finden würde, hatte sie sich doch noch einmal beworben – mit der Begründung, eine sogenannte „wilde Wahl“ verhindern zu wollen.
Offenbar war ein Rückzug von der Kandidatur nicht mehr möglich, als sich schließlich kurz vor Bewerbungsschluss doch noch zwei ernsthafte Bewerber fanden. Deshalb erklärte Kölzow während der offiziellen Kandidatenvorstellung, sie wolle nicht mehr gewählt werden.
Bürgerbrief im Gemeindeblatt
Für zusätzliche Aufregung hatte ein Brief eines Bürgers gesorgt, der dem Gemeindeblatt beigelegt war. Darin wurde der Vorwurf erhoben, Kölzow habe sich nur erneut beworben, um Übergangsgeld zu erhalten. „Ich habe mich nie mit dem Thema Übergangsgeld beschäftigt“, kommentierte Kölzow diesen Vorwurf am Wahlabend gegenüber dem SÜDKURIER