Brigachtal Das gab es schon lange nicht mehr: Bauen wird wieder günstiger. Das hörte der Gemeinderat gerne, als die Planer die aktuellen Submissionsergebnisse für zwei große Bauprojekte präsentierten.

Die Fertigstellung der neuen Flüchtlingsunterkunft im Ortsteil Überauchen geht schnell voran. Jetzt stehen die Estrich-, die Putz- und Malerarbeiten sowie die Installation der Innentüren und der PV-Anlage auf dem Dach an. Mit 183.947 Euro liegt die Gemeinde bei diesen Arbeiten 77,9 Prozent unter den dafür geplanten Kosten. Auffällig: Selbst die zweit- und drittplatzierten Anbieter lagen mit ihren Angeboten immer noch unter der Kostenplanung der Architekten. Das war in den letzten Jahren anders und zeigt eine leichte Trendwende auf. Nach Einschätzung von Planer Christian Kuberczyk spielt hier auch noch ein saisonaler Effekt eine Rolle. Im Winter wollen die Handwerker sicherstellen, dass sie vor allem bei Arbeiten im Innenbereich genügend Auslastung für ihre Betriebe absichern können.

Bis zur Fertigstellung stehen nur noch wenige weitere Ausschreibungen zur Vergabe an. Im Wesentlichen sind das die Fliesen, Außenanlagen und Küchen. Hierfür und für Unvorhergesehenes haben die Planer noch eventuell anfallende Mehrkosten eingeplant, gehen aber davon aus, das Projekt trotzdem leicht unter der geplanten Summe von 1,46 Millionen Euro abschließen zu können.

Das gleiche Szenario zeichnet sich bei der Renovierung und Umbau des ehemaligen Heimatmuseums in der Dorfmitte ab. Hier wurden nun der Trockenbau, die Malerarbeiten, die Innentüren und Treppen vergeben. Mit einer Gesamtsumme von 151.849 Euro lag man auch bei diesem Angebotspaket 74,9 Prozent unter der Plankalkulation. Und auch hier will man selbst bei möglicherweise noch anfallenden Mehrkosten mit einer Endsumme von 3,245 Millionen Euro rund 3,5 Prozent unter der ursprünglichen Planung bleiben. In dem Gebäude entstehen dann neue Mietwohnungen, welche voraussichtlich Anfang 2027 bezugsfertig sein sollen.

Das alles hilft der Gemeinde, den Finanzhaushalt auch bei rückläufigen Einnahmen und allgemein steigenden Kosten für die nächsten Jahre halbwegs im Griff zu behalten. Wie sich allerdings die Konjunktur weiter entwickelt und welche finanziellen Spielräume im Land zukünftig zur Verfügung stehen, weiß noch niemand.

„Ein Blick in unsere Glaskugel bringt und hier nicht weiter“, erklärt Bürgermeister Michael Schmitt. So ist man froh, diese Fördermittel noch in dieser Legislaturperiode beantragen und abrufen zu können, wohl wissend, dass nach den Landtagswahlen im März erst einmal ein neuer Haushalt aufgestellt werden wird und heute noch niemand wissen kann, was dann an Fördermitteln für welche Zwecke überhaupt noch zur Verfügung stehen werden, heiß es in der Gemeinderatssitzung.