Die Wild Wings, die Profimannschaft im Schwenninger Eishockey, sind ein sportliches Aushängeschild der Region. Doch dieses Aushängeschild macht sich nicht von selbst, sondern ist auf ausreichend Nachwuchs an guten Spielern angewiesen. Nachwuchsarbeit wird beim Schwenninger Eis- und Rollsportclub (SERC) daher großgeschrieben – und seit Juni sogar noch etwas größer.
Denn damals hat der Verein ein Positionspapier zur Stärkung von Nachwuchsarbeit und Vereinskultur verabschiedet, wie der SERC beim Pressecafé zur Saison 2025/2026 informierte. Eine der Kernherausforderungen demnach: der sinkende Anteil einheimischer Spieler in den Leistungsmannschaften.
Eishockey-Internat soll den Nachwuchs sichern
Um dem entgegenzuwirken, gibt es schon seit einigen Jahren ein Eishockey-Internat in Schwenningen, berichtete der Vereinsvorsitzende Jörg Schlenker bei dem Termin. Das Ziel: Die Mannschaften der U17 und U20 auf das Niveau der obersten Liga heben.
Eine solche Einrichtung koste indes sehr viel Geld, das die Nachwuchsabteilung des Vereins in der Regel nicht allein aufbringen könne. Immerhin sei dessen Haupteinnahmequelle das Catering in den Kiosks bei den Heimspielen der Wild Wings. Daher gebe es in diesem Bereich eine Kooperation mit den Wild Wings, die schon seit geraumer Zeit rein privatwirtschaftlich als GmbH organisiert seien. Internatsleiter Carlo di Falco ergänzte bei dem Termin: „Die Jungs kommen aus der ganzen Welt nach Schwenningen, um Eishockey zu spielen.“
Mehrere Jugendmannschaften im Eishockey
Zur Nachwuchsarbeit gehört aber auch, schon Kinder an den Sport heranzuführen. „Die Wild Wings sind erfolgreich, deswegen wollen alle zum Eishockey“, sagte Marco Kimmel, Vorstand der Nachwuchssparte Wildwings Future. Er gibt ehrgeizige Ziele aus: „Wir vergleichen und mit Mannheim, Köln oder Berlin, danach wollen wir auch die Infrastruktur ausrichten.“
Um Nachwuchs zu gewinnen, gebe es auch Kooperationen mit Kindergärten und Schulen, die ausgebaut werden sollen. Auch mit einer Eislaufschule und Aktionen unter dem Titel Kids on Ice gehen die Schwenninger an den Start. Bei den Schulen seien die Kooperationen allerdings schwieriger. Die Jugendspieler der SERC-Mannschaften kämen aus Orten vom Bodensee bis Stuttgart, sagte Kimmel. Da könne man keine einheitlichen Sportklassen einrichten, deren Stundenplan aufs Training abgestimmt wird.
Nationalspielerin ist bei den Frauen aktiv
Zum Nachwuchs gehört in gewisser Weise auch die Frauenabteilung Lady Wings, ließ Kimmel durchblicken. Ab einem gewissen Alter werde es vielen Mädchen zu ruppig, mit den Jungen in einer Jugendmannschaft zu spielen. Dann wären die Lady Wings eine gute Alternative mit weniger Zeitaufwand.
Es handle sich um eine „kleine Abteilung, die intensiv wächst“, wie Thomas Bechtold über die Abteilung berichtete, auch eine chilenische Nationalspielerin sei dort aktiv. Und auch die Eiskunstläuferinnen seien eine „kleine, feine Abteilung“, so Bechtold – dass diese beim international besetzten Westfalen Cup erfolgreich gewesen seien, bezeichnete er als außergewöhnlich.