Brigachtal – Sorgenfalten bereitet dem Brigachtaler Seniorenverein Füreinander aktuell die Mitgliederentwicklung. Zwar sei die Situation noch nicht besorgniserregend, dennoch sind die Zahlen durch einige Todesfälle und zu wenig Beitritte rückläufig. Und dabei war die Mitglieds-Entwicklung über die Jahre hinweg immer recht rasant, denn von Anfang an bestand großes Interesse in der Bevölkerung für den gemeinnützigen Verein.

Von zunächst 30 Gründungmitgliedern im Juli des Jahres 2012 stiegt die Zahl 2015 bereits auf 187 Mitglieder. Im Vorjahr waren es noch 240, nun ist die Zahl auf 224 Mitglieder gesunken. Um den Fortbestand des Vereins zu sichern, erhob sich ganz zum Schluss beim Jahrestreff im Schützenhaus Max Hirt, Ehrenbürger Brigachtals und Ehrenvorsitzender des Seniorenvereins: „Wenn jeder hier im Raum ein bis zwei neue Mitglieder akquirieren kann, wäre das Problem schon gelöst“, sagte der 87-Jährige.

Auch Bürgermeister Michael Schmitt warb für bürgerschaftliches Engagement: „Die vorbildliche und gegenseitige Hilfestellung ist wichtig und funktioniert nach wie vor bestens“, sagte er. „Wir wollen die Lebensqualität älterer oder hilfebedürftiger Einwohner Brigachtals verbessern und im Alltag umfassend Unterstützung bieten, falls sie benötigt wird“, ergänzte Vereinsvorsitzender Elmar Machnikowski. „Tu Gutes, aber sprich auch darüber“, dieses Motto funktioniert bestens, denn übers Jahr verteilt gab es zahlreiche Einsätze und Aktionen, die der gemeinnützige Verein auf die Beine gestellt hat. Auch die Geselligkeit wird bei Füreinander ausgiebig gepflegt. So wurden vom Vorstandschaftsteam immer wieder Ausflüge oder Vortragsreihen angeboten. Das Ganze läuft frei nach der Devise, mitgestalten, mithelfen und Freude und Zuwendung im Kreise gleichgesinnter Senioren erleben. Und so wurden allein im vergangenen Jahr 535 ehrenamtliche Arbeitsstunden bei 390 Einsätzen geleistet. Dazu gehören beispielsweise Fahrdienste und Begleitung zu Ärzten oder Behörden. Hilfe bei Besorgungen, Freizeitgestaltung jeglicher Art und praktische Hilfe in Haus, Hof oder Garten. Auch Vortragsreihen gab es: Einmal stand Klengens bekannter Heimatmaler, Richard Haas im Mittelpunkt. Ein anderes Mal wurde in einem Crash-Kurs erklärt, wie bediene ich mein Handy oder das Smartphone.

Schaut man auf die zurückliegende Vereinsstatistik kommt man seit dem Start im Jahr 2012 auf 2400 Einsätze mit mehr als 3000 geleisteten Arbeitsstunden. Im vergangenen Geschäftsjahr gab es sogar einen deutlichen Anstieg bei den Einsätzen, und auch die geleisteten Stunden stiegen um 120. Dass die Krippenlandschaft nach wie vor ein echter Renner ist, zeigten auch die Belegungszahlen bei den Führungen. So gab es seit Jahresfrist 30 Führungen mit 269 Besuchern, die allesamt Krippen-Initiator Max Hirt gestaltet hatte. Auch eine Flüchtlings-Gruppe aus der Ukraine war zu Gast; die Führung erfolgte per Dolmetscher auf Ukrainisch.

Dass solche Führungen nicht nur zur Weihnachtszeit funktionieren, sondern auch ganzjährig stattfinden, zeigt, dass sich für den 20. Juni nochmals eine größere Gruppe angemeldet hat. Die Krippe wurde ab 2015 von einem Rentnerteam nach und nach gebaut und mit Figuren der Villinger Künstlerin Gisela Kalla bestückt. Weniger gut angenommen wurde hingegen die Aktion „Wahlgroßeltern“, trotz einer groß angelegten Werbe-Kampagne gab es hier keinerlei Resonanz aus der Bevölkerung. Das Ganze funktioniert wie folgt: Kinder, die keine Großeltern mehr haben, können mit älteren Menschen in Kontakt treten, zusammen die Freizeit gemeinsam gestalten, sich von ihnen vorlesen lassen, das Freibad besuchen oder andere Dinge unternehmen.

Zum Schluss gab es noch eine Terminübersicht. Am 11. Juli ist das Grillfest beim Schützenhaus und der Jahresausflug findet am 5. September statt. Bereits am 12. Mai hat Füreinander beim Gemeindejubiläum beim Überauchener Dorfhaus einen Infostand.