Claus Meyer lässt sein Auto öfter stehen. Für den täglichen Weg von der Siedlung hinab in die Innenstadt und wieder zurück, nutzt der Optiker seinen E-Scooter. „Ich habe schon ein halbes Jahr, bevor die E-Roller erlaubt wurden, die Diskussion verfolgt und mich mit dem Thema beschäftigt“, blickt Meyer zurück. Zwei Gründe sprachen für ihn persönlich für eine Anschaffung: zum einen die Umwelt, zum anderen auch der eigene Geldbeutel.
Seit gut sieben Wochen nutzt er nun seinen E-Roller: „Ich war wohl der Erste in Donaueschingen und meines Wissens bin ich auch bislang der Einzige“, sagt Meyer. Und wie sind seine Erfahrungen bislang? „Für micht ist es zur Zeit das beste Fortbewegungsmittel. Ich bin restlos davon überzeugt“, erklärt er. Nicht nur für den Weg zur Arbeit nutzt er mittlerweile den Tretroller mit einem Elektroantrieb, sondern für alle Besorgungen in der Innenstadt.

„Ich spare unheimlich viel Zeit damit“, erklärt er. Es geht schneller, als wenn er laufen würde und im Gegensatz zum Autofahren entfällt die Suche nach einem Parkplatz. „Und die Innenstadt entlastet es auch“, so Meyer. Und mit einem Rucksack ausgestattet, geht‘s auch zum Einkaufen.+
Fahrbarer Untersatz ist kein Spielgerät
Wenn er mit seinem E-Roller unterwegs ist, zieht er durchaus Blick auf sich. Während in Großstädten E-Scooter durchaus schon zum Alltagsbild gehören, ist der Anblick in Donaueschingen durchaus noch außergewöhnlich. „So manch einer wird sich denken: ‚Was macht der Meyer da auf einem Kinderroller?‘.“ Doch der fahrbare Untersatz sei durchaus kein Spielgerät.
Ohne Helm fährt Claus Meyer nicht mit dem E-Scooter
„Man muss ihn schon beherrschen.“ Bevor er sich damit in den Straßenverkehr gewagt hat, hat er deshalb auch erst einmal vor dem eigenen Haus den E-Scooter getestet. Schließlich zieht der E-Roller mit einer nicht zu unterschätzenden Beschleunigung an, wenn man den rechten Griff dreht.

Bei 20 Stundenkilometer ist aber Schluss. Schneller darf ein E-Roller nicht fahren. Ganz ohne ist die Geschwindigkeit aber nicht. „Ich fahre nur mit Helm. Auch wenn es keine Pflicht gibt, mir ist mein Kopf wichtig.“

Und wie reagieren andere Verkehrsteilnehmer auf ihn? „Die Silhouette ist für Autofahrer noch sehr ungewohnt“, erklärt Meyer. Für ihn gilt daher: mit Verstand unterwegs zu sein und vorausschauend zu fahren. Doch das sei nicht nur bei E-Rollern wichtig, sondern bei jedem Verkehrsteilnehmer. Die gegenseitige Rücksichtnahme und das aufeinander Achten.
Damit spielt Meyer auf Kritik aus Großstädten an, wo rücksichtslose E-Scooter-Fahrer die elektrischen Tretroller in Verruf bringen. Wo auch Handlungsbedarf bestünde, sei das Abstellen von E-Scootern. Der Verleih in Großstädten funktioniert über gewisse Zonen, außerhalb funktioniert das Gerät nicht mehr. Und so ärgern sich mittlerweile viele, dass am Zonenrand gehäuft E-Scooter überall im Weg rumliegen. „So etwas müssen die Kommunen regeln“, sagt Meyer.
Eine Probefahrt ist bei Claus Meyer durchaus möglich
Für Donaueschingen sieht er die Gefahr allerdings nicht, denn hier ist er noch der Einzige. Allerdings würde er sich freuen, wenn er Gesellschaft bekommen würde. Deshalb können Interessierte auch gerne seinen E-Roller einmal ausprobieren. „Man kann mich einfach ansprechen“, so Meyer, der tagsüber in seinem Optikgeschäft oder unter der Nummer 0771/92038590 zu erreichen ist.
E-Scooter
Die Tretroller mit einem Elektroantrieb sind seit 15. Juni erlaubt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 Stundenkilometer und es ist eine Straßenzulassung/Betriebserlaubnis nötig. Scooter sind auf Radwegen, Radfahrstreifen und in Fahrradstraßen erlaubt. Nur wenn diese fehlen, darf auf die Fahrbahn ausgewichen werden.