Berlin ist eine Reise wert. Insbesondere gilt das, wenn dort ein ausgesuchtes Besuchsprogramm und eine Ehrung warten, die in diesem Jahr gerade mal 65 Bundesbürgern zuteil wird. Widerfahren sind drei aufregende Tage in dieser Woche den Donaueschingern Thomas und Iris Gähme. Vater und Tocher nahmen in der Hauptstadt als Ehrengäste am 15. Internationalen Weltblutspendertag teil.

Ein tolles Erlebnis, ein abwechslungsreiches Programm und eine schöne Würdigung der eigenen Arbeit wie auch die der Blutspender und Blutspendeorganisatoren generell, so bilanzierte Thomas Gähme am Freitagnachmittag telefonisch aus dem Zug den unverhofften Trip. In zwei Tagen erlebten der 50 Jahre alte Donaueschinger Rotkreuz-Ortververeinsvorsitzende und seine Tochter Höhepunkte quasi im Stundentakt. Am Mittwoch genossen sie das Abendessen bei einer Spreefahrt durch die historische Mitte Berlins. Am Donnerstag erkundeten die 65 Blutspender aus ganz Deutschland die Stadt mit Rikschas, ehe am Reichstag DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau die Gäste über die neue Kampagne "Missing Type" der Blutspendedienste vorstellten: "Fehlende Buchstaben" werden ganz bewusst in Plakate und Anzeigen eingebunden, verfremden die Botschaft und erinnern so daran, dass fast immer Blutkonserven der Blutgruppen-Typen A, B und 0 fehlen.

Zu Mittag speisten die Blutspende-Honoratioren auf der Dachterrasse des Reichstages, nicht fehlen durfte der Ausblick aus der Reichstagskuppel über die Stadt. Urkunden und Ehrennadeln wurden am Abend durch die DRK-Präsidentin und die DRK-Botschafterin Carmen Nebel in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg verliehen. Am Freitag ging es schon am späten Vormittag auf den Zug. Mehr als ein paar fußläufige Erkundungen in Bahnhofsnähe waren da nicht drin, sagte Thomas Gähme.

Der Donaueschinger Rotkreuz-Vorsitzende Thomas Gähme wird in Berlin für sein Blutspende-Engagegment ausgezeichnet.
Der Donaueschinger Rotkreuz-Vorsitzende Thomas Gähme wird in Berlin für sein Blutspende-Engagegment ausgezeichnet. | Bild: DRK-Blutspendedienste / Steffen Kugler

Zum Programm gehörten auch Fototermine und die Besichtigung einer mobilen Blutspendeeinrichtung am Reichstag: Zwei Fahrzeuge und ein Zelt haben dort auf Blutspender gewartet. An diesem belebten Hotspot des Hauptstadttourismus bauten die Blutspendeorganisatoren natürlich auf Laufkundschaft, sagte Gähme. Auch wenn dieses Modell für Donaueschingen kaum in Frage käme, sei der Besuch doch beeindruckend gewesen.

Mitte März hatte Gähme erfahren, dass er beim Blutspendertag mit von der Partie sein wird und eine Begleitperson mitnehmen darf: einer von fünf Baden-Würtembergern unter den 65 Ehrengästen. Von Jugend an ist Gähme dem DRK im Allgemeinen und der Blutspende im Besonderen verbunden. "Ich war schon in den 1980ern im Roten Kreuz aktiv. Wenn Blutspenden anstanden haben wir geholfen und natürlich auch Blut gespendet." Diese selbstverständliche Doppelfunktion hielt über die Jahre. Heute kann Gähme auf 86 absolvierte Blutspenden zurückblicken, aber auch auf viele Situationen, in denen Bluttransfusionen Schlimmstes abwehren konnten. Zum Glück noch nie im persönlichen Bereich, fügte Gähme an.

Beruflich bewegen sich Vater und Tochter in einem ganz ähnlichen Umfeld. Thomas Gähme ist beim DRK-Kreisverband Donaueschingen beschäftigt und leitet die die Sozial- und Verfahrensbetreuung in der Flüchtlings-Erstaufnahmeeinrichtung. Iris Gähme arbeitet in der Arztpraxis innerhalb der Donaueschinger Erstaufnahmeeinrichtung.