Nach dem Sound Beach Festival im Überlinger Uferpark mit einem neuen Besucherrekord haben wir mit dem Veranstalter und Organisator Markus Nothhelfer nach seinem Fazit gefragt. Außerdem haben wir nachgehakt, was das Geheimnis des Erfolgs ist und ob es das Sound Beach Festival auch zukünftig geben wird.

Herr Nothhelfer, das dritte Sound Beach Festival ist Geschichte. Wie fällt Ihr allgemeines Fazit aus?

Das Sound Beach Festival wächst, das ist die gute Nachricht. Wir haben jedes Jahr mehr Besucher, was für uns Veranstalter natürlich nicht unwichtig ist. Es hat aber auch alles perfekt geklappt. Die Stimmung und die Atmosphäre waren hervorragend, und es gab keinerlei nennenswerte Zwischenfälle. Auch die Neuerungen sind gut angenommen worden.

Welche?

Wir hatten mit „Eventsphere360“ einen neuen Eventmanagement-Partner, der eine LED-Wand sowie Licht, Feuer und Nebel installiert hat. Außerdem gab es neben der bisherigen Kulinarik auch vegetarisches Essen.

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Was war das Geheimnis des Erfolges des Festivals?

Ich denke, dass wir dieses Jahr eine noch bessere Mischung der verschiedenen Musik-Richtungen gehabt haben. Wir hatten 80er-Party mit Abba, New Pop, DJ-House-Party und Schlager. Da sind wir sicher auf einem sehr guten Weg. Und dann natürlich das Drumherum.

Wie meinen Sie das?

Der Uferpark ist eine wunderschöne Location direkt am Bodenseeufer. Das haben auch die Künstler alle gesagt. Alleine das Bild mit den Booten vor allem am Freitag und Samstag war schon einmalig. Und dann hatten wir natürlich einmal mehr Glück mit dem Wetter. Das darf man auch nicht vergessen. Allerdings ist das Gelände für ein Festival nicht ganz optimal.

Warum?

Das Gelände ist sehr uneben, die Wiese darf nicht mit Transportern befahren werden und die Infrastruktur mit Wasser und Abwasser ist ebenfalls eine große Herausforderung. Ganz zu schweigen vom Mobilfunkempfang oder Wlan.

Das Sound Beach Festival bot den insgesamt 4500 Besuchern an vier Tagen eine tolle Atmosphäre – am Wochenende kamen einige Gäste sogar ...
Das Sound Beach Festival bot den insgesamt 4500 Besuchern an vier Tagen eine tolle Atmosphäre – am Wochenende kamen einige Gäste sogar mit ihren Booten. | Bild: Jäckle, Reiner

Das Sound Beach Festival gab es nun dreimal. Jedes Mal stand die Bühne woanders. Haben Sie jetzt den perfekten Standort?

Wir denken ja. Der Standort der Bühne war dieses Mal ideal. Vor allem, weil man rein theoretisch die Bühne noch weiter nach hinten schieben kann und so noch mehr Besucher auf das Gelände passen.

In den ersten beiden Jahren waren zweimal in Folge die Soul Kitchen Band und Papi‘s Pumpels auf der Bühne. Dieses Jahr gab es an allen vier Abenden ein ganz neues Programm. Was war der Grund für diese Entscheidung?

Ganz einfach: die Abwechslung. Wir wollen alle verschiedenen Personengruppen ansprechen.

Mit Sophia war zum ersten Mal eine überregional bekannte Künstlerin da, bei der der Uferpark zu einem klassischen Konzert-Festivalgelände mit Bühnengraben umfunktioniert wurde. Ist das die Zukunft?

Das müssen wir sehen. Die Anforderungen waren schon immens. Allerdings hat man auch gesehen, dass ein Name durchaus Besucher zieht. Wir werden sehen, welchen Mittelweg wir in Zukunft finden werden. Ein Top-Act im Jahr wäre sicher gut.

Das Sound Beach Festival im Überlinger Uferpark bot vor allem zum Sonnenuntergang eine tolle Kulisse. An den vier Tagen kamen in diesem ...
Das Sound Beach Festival im Überlinger Uferpark bot vor allem zum Sonnenuntergang eine tolle Kulisse. An den vier Tagen kamen in diesem Jahr etwa 4500 Besucher. | Bild: Jäckle, Reiner

Mit „Eine Liebe Beach“ sind Sie dieses Jahr ganz neue Wege gegangen. Die DJ-House-Techno-Party wurde sehr gut angenommen. Wie groß war das Risiko, dass Sie mit diesem Abend eingegangen sind?

Es war sicher ein Risiko, dass es uns aber wert war. Wir hatten namhafte DJs aus ganz Deutschland, die auch ihren Preis kosten. Wir wollten einfach neue Wege gehen. Unser Plan ist aufgegangen, denn wir hatten eine richtig gute DJ-Nacht mit Old-School-Hip-Hop, House und Techno bis Mitternacht.

Wird es so einen Abend wieder geben?

Dieses Format auf jeden Fall. In welcher Form und mit welchen DJs müssen wir sehen.

Das „Schlager Beach“ gab es ja bereits zum zweiten Mal. Dieses Mal war der Zuschauerzuspruch deutlich besser. Hier engagiert sich Anita Hofmann nicht nur als Künstlerin in besonderem Maße. Wie wichtig ist sie bei der Realisierung?

Sie koordiniert den Ablauf mit ihrem Mann nahezu im Alleingang. Das hilft uns natürlich enorm und dafür sind wir dankbar. Dieses Jahr hat sie uns durch ihre Kontakte zusätzlich geholfen, als Marie Reim kurzfristig ausfiel und durch sie Rosanna Rocci spontan angefragt werden konnte.

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Hat dieses Format Zukunft?

Auch hier laufen bereits die Gespräche. Der Abend war wunderbar und das Feedback der Leute sehr gut. Konkretes können wir zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht sagen.

Dieses Jahr gab es ja mit mehr als 4500 Besuchern einen neuen Rekord. Wissen Sie, woher die Besucher kamen?

Wir haben zu den Konzerten tatsächlich erstaunlich viele Gäste von weiter her gehabt – vor allem beim Abba-Abend, bei Sophia und beim „Schlager Beach“. Beim Letzteren weiß ich, dass sogar Besucher aus Tirol gekommen sind, die nicht zum ersten Mal dabei waren. Sie sind extra für das Konzert hergefahren und haben in Überlingen übernachtet. Damit hat unser Festival auch schon einen touristischen Charakter.

In den vergangenen Jahren hatten Sie bemängelt, dass weniger Einheimische gekommen sind. War das auch wieder so?

Ich hatte das Gefühl, dass es besser war, vor allem bei „Eine Liebe Beach“. Dennoch würden wir uns nach wie vor freuen, wenn noch mehr Besucher aus Überlingen und der direkten Umgebung wie Konstanz, Dingelsdorf, Wallhausen und Bodman kommen würden.

Wird es 2026 wieder ein Sound Beach Festival geben?

Auf jeden Fall. Der Termin steht auch schon. Es wird vom 8. bis 11. Juli stattfinden.

Gibt es schon etwas Konkretes, was Sie dazu sagen können?

Nein, wir arbeiten aber bereits am Line-up. Die ersten Anfragen laufen schon.