Seit ungefähr einer Woche stehen Metallgerüste entlang der Feldbergstraße zwischen Tiengen und dem Ortsteil Gurtweil. Vor einigen Tagen wurden diese zusätzlich mit einem großflächigen Netz überspannt. Die Nähe zur Umspannanlage von Amprion zwischen Tiengen und Gurtweil lässt erahnen, dass es sich dabei um Maßnahmen im Zuge von geplanten Arbeiten am Umspannwerk handeln könnte.
Jörg-Weber, Unternehmenssprecher von Amprion, bestätigt auf SÜDKURIER-Nachfrage diese Vermutung. Demnach handelt es sich um eine Sicherheitskonstruktion für anstehende Arbeiten an den darüberliegenden Stromleitungen. „Hier werden zwei Stromleitungen zweier bestehender Kraftwerke verschwenkt“, erklärt Weber am Telefon.
Der Begriff „Verschwenkung“ bedeutet, dass die Stromleitung aus einer Verbindung entfernt und an eine neue angeknüpft wird. „Bildlich gesprochen ziehen wir den Stecker bei einer Mehrfachsteckdose an einer Stelle ab und stecken ihn an einer anderen Stelle wieder rein“, erläutert Weber den Vorgang.
Welche Arbeiten stehen an?
In den kommenden zwei Wochen will Amprion Arbeiten an der Leitungseinführung von zwei Kraftwerksleitungen in die Umspannanlage Tiengen ausführen. Diese beiden 110-kV-Stromkreise werden demnach „verschwenkt“ und an neuen Portalen der Umspannanlage Tiengen neu angebracht.

Für diese Arbeiten sind die Stromkreise freigeschaltet worden, sind also ohne Spannung. Für diese „Verschwenkung“ seien eben diese zwei Schutzgerüste an der Feldbergstraße errichtet worden. Diese sollen dem Schutz der darunter sich bewegenden Verkehrsteilnehmer – Fußgänger, Rad- oder Autofahrer – dienen. Die Konstruktion stellt also sicher, „dass im unwahrscheinlichen Fall eines Seilabrisses die Leiterseile nicht auf den Boden, sondern in das Auffangnetz des Schutzgerüstes fallen.“
Nach Abschluss der Arbeiten werden die Gerüste wieder abgebaut. Wie lange dies dauert, hänge allerdings von der ausführenden Firma ab, erklärt der Amprion-Pressesprecher.