Gerettete Veranstaltungen, Spendenaktionen, Teilhabe für Kinder mit Behinderungen: Es gibt sie, die kleinen Lichtblicken mit großem Effekt. Ob praktischer Nutzen, gemeinschaftliches Engagement oder einfach ein schöner Moment im Alltag – diese Meldungen zeigen, was möglich ist, wenn Menschen etwas anpacken.

Gut für den Veranstaltungskalender: Das Singener Weinfest ist gerettet

Veranstaltungen wirken oft wie der Klebstoff, der die Bevölkerung zusammenhält. Umso tut es weh, wenn die Lücken im Eventkalender größer werden und die Momente des Zusammenkommens weniger werden. In Singen drohte, genau das zu geschehen: Das Weinfest stand nach einer verregneten Ausgabe 2024 mit nur wenigen Besuchern auf der Kippe.

Der Singener Eichenhain war zum diesjährigen Weinfest an fünf von sechs Tagen gut besucht.
Der Singener Eichenhain war zum diesjährigen Weinfest an fünf von sechs Tagen gut besucht. | Bild: Elisabeth Stauder

Die Organisatoren lassen sich davon jedoch nicht entmutigen, passen das Konzept an und verlängern die Veranstaltung auf zwei Wochenenden. Mit Erfolg: Rund 4500 Eintrittsbändel statt wie im Vorjahr nur 2500 werden verkauft und machen das Singener Weinfest 2025 zum Erfolg. Das sorgt bei den Veranstaltern für Optimismus: „Stand heute findet das Weinfest auch nächstes Jahr statt.

Vorbereitet auf den Ernstfall: Sie sorgen dafür, dass niemand in Panik gerät

Ob Wohnungsbrand mit Terrarium oder Unfall im Tierheim: Wenn gefährliche Schlangen entwischen, muss jede Bewegung sitzen.

Feuerwehrleute üben bei einer Einsatzprobe den fachgerechten Umgang mit Schlangen. Dabei wurde trainiert, wie ein Reptil sicher in eine ...
Feuerwehrleute üben bei einer Einsatzprobe den fachgerechten Umgang mit Schlangen. Dabei wurde trainiert, wie ein Reptil sicher in eine transparente Transportbox gesetzt wird. | Bild: Holger Kleinstück

Damit im Ernstfall niemand in Panik gerät, übt die Feuerwehr Kluftern gezielt den Umgang mit ausgebüxten Reptilien – inklusive Texas-Klapperschlange. Die gute Nachricht: Dank solcher Trainings wissen Einsatzkräfte, wie sie Mensch und Tier schützen können – auch dann, wenn‘s zischt und klappert.

Auch in Engen heißt es: Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Damit auch schon die Jüngsten im Ernstfall kühlen Kopf bewahren, findet am Engener Gymnasium zum ersten Mal ein Katastrophenschutztag statt. Seit vergangenem Herbst hat ein Team aus sechs Lehrern den Aktionstag geplant und organisiert, erklärt Lehrerin und Organisatorin Claudia Neubrand.

Biologie-Lehrerin Claudia Neubrand (Mitte) hatte die Organisation des Katastrophenschutztags am Gymnasium Engen federführend in der Hand.
Biologie-Lehrerin Claudia Neubrand (Mitte) hatte die Organisation des Katastrophenschutztags am Gymnasium Engen federführend in der Hand. | Bild: Gymnasium Engen

Neben der Sensibilisierung für Katastrophensituationen soll bei den Kindern und Jugendlichen auch Aufmerksamkeit für das Ehrenamt und Zivilcourage geschaffen werden. „Unsere Schülerinnen und Schüler haben Menschen kennengelernt, die in besonderen Situationen Ruhe bewahren, helfen, Leben retten – und das mit großer Leidenschaft und Teamgeist‘, zieht Claudia Neubrand ein positives Fazit.

Tausende Euro Spendengeld: In Villingen hilft man sich

6500 Quietsche-Enten und ein neuer Rekord – doch das Wichtigste ist: Der Erlös des traditionellen Entenrennens in Villingen fließt 2025 in ein Projekt, das vielen Familien zugutekommt. Mit dem Spendengeld entsteht im Kurgebiet bei der Parkresidenz am Germanswald ein neuer Wasserspielplatz – offen für alle Kinder.

Start zum 24. Entenrennen in Villingen. 6500 gelbe Plastikenten stürzen kopfüber von der Inselhofbrücke in die Brigach.
Start zum 24. Entenrennen in Villingen. 6500 gelbe Plastikenten stürzen kopfüber von der Inselhofbrücke in die Brigach. | Bild: Roland Dürrhammer

Das ist jedoch nicht die einzige Veranstaltung, mit der sich die Villinger derzeit gegenseitig helfen. Bei einer Spendenaktion vor dem Theater am Turm werden Gelder für die Opfer des Brandes in der Altstadt gesammelt. Über 4300 Euro sind dabei zusammengekommen. Die Organisatoren sind vom Erfolg so überwältigt, dass sie bereits über eine Wiederholung der Aktion nachdenken.

Bei einer Spendenaktionen im Hof des Theaters am Turm zeigen die Villinger ihre Hilfsbereitschaft.
Bei einer Spendenaktionen im Hof des Theaters am Turm zeigen die Villinger ihre Hilfsbereitschaft. | Bild: Ina Klietz

„Wir hatten am Wochenende des Brandes einen gemeinsamen Stand bei der Südwestmesse und haben überlegt, dass wir zusammen etwas für die Menschen tun wollen“, erklärte Jörg Westermann den Anstoß für die Aktion der Stadtführer mit der WIR VS Gmbh, der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg und dem Theater am Turm. Ob mit Quietsche-Enten oder einer Spendenaktion: Die Villinger halten zusammen!

Ein Platz für Spiel, Sport und Kultur: In Ittendorf entsteht eine neue Dorfmitte

Hinter einer Lärmschutzwand wächst im Markdorfer Stadtteil Ittendorf gerade etwas richtig Gutes heran: Ein Dorfplatz, der mehr sein will als nur ein paar neue Wege und Sitzbänke. Hier soll ein Ort entstehen, an dem Kinder klettern, schaukeln und Sandburgen bauen, Jugendliche sich beim Tischtennis messen – und Erwachsene einfach mal die Seele baumeln lassen oder selbst aktiv werden können.

Die Kulturscheune auf dem Areal des künftigen neuen Ittendorfer Dorfplatzes hat bereits ihr Fundament. Die Mitte im südlichen Teilort ...
Die Kulturscheune auf dem Areal des künftigen neuen Ittendorfer Dorfplatzes hat bereits ihr Fundament. Die Mitte im südlichen Teilort wird umgestaltet. | Bild: Jörg Büsche

Ein Treffpunkt für alle, die draußen sein, sich bewegen oder einfach Nachbarn begegnen wollen.Noch ist nicht alles zu sehen – aber schon jetzt wird spürbar: Dieser Platz wird dem Ort Ittendorf richtig guttun.

„Das ist mein schönster Tag“: Ein besonderes Abenteuer auf dem Bodensee

Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen bleibt die Teilhabe an sportlichen und kulturellen Erlebnissen in Fällen verwehrt. Doch der Verein Wings for handicapped möchte das ändern und setzt sich dafür ein, den Betroffenen wichtige Erfahrungen zu ermöglichen.

Start in eine besondere Fahrt: Die Teilnehmer dürfen etwa eine Viertelstunde über den Bodensee heizen. Ihre Aufregung beim Start ist ...
Start in eine besondere Fahrt: Die Teilnehmer dürfen etwa eine Viertelstunde über den Bodensee heizen. Ihre Aufregung beim Start ist spürbar. | Bild: Claudia Ladwig

In Ludwigshafen am Bodensee wartet ein besonderes Abenteuer auf die Kinder und Jugendlichen: Auf dem Schnellboot ‚Hoppetosse‘ geht es für sie rasant übers Wasser. Ein Blick in die Gesichter der Teilnehmer zeigt: Sie genießen den Ausflug samt Nervenkitzel und haben viel Spaß. Aus vielen Mündern ist zu hören: „Das ist mein schönster Tag.“ Gelobt wird auch der einfühlsame und liebevolle Umgang der Helfer vor Ort. Ein Projekt, das hoffentlich Schule macht.