Die Gläser sind gespült, die letzten Fässer verstaut: Sechs Tage lang lud das Singener Weinfest seine Besucher wieder dazu ein, regionale Weine zu probieren, Live-Musik zu hören und die stimmungsvolle Atmosphäre des Eichenhains zu genießen. In diesem Jahr gab es einige Neuerungen: Erstmals erstreckte sich das Weinfest auf zwei Wochenenden, und auch das musikalische Programm wurde verändert. Wie kamen die Änderungen bei den Besuchern an? Und vor allem: Lief die vierte Auflage gut genug, damit das Fest auch in Zukunft stattfinden kann? Der SÜDKURIER hat bei Organisator Frank Schuhwerk nachgefragt.
Großer Andrang nach nassem Auftakt
„Mit dem Wetter und dementsprechend auch den Besucherzahlen sind wir sehr zufrieden“, zieht Frank Schuhwerk nach Ende des zweiten Festwochenendes eine positive Bilanz. Nachdem es am Auftakt am 3. Juli zu Beginn noch geregnet hatte, habe es an den restlichen fünf Veranstaltungstagen nahezu perfektes Weinfest-Wetter gegeben. Deswegen sei die Veranstaltung an fünf von sechs Tagen gut besucht gewesen, insbesondere an den Freitagen und Samstagen. Viele Gäste seien mehrfach gekommen. „Am zweiten Wochenende hatten wir 55 Prozent Wiederholungstäter“, so Schuhwerk.
Insgesamt seien in diesem Jahr rund 4500 Eintrittsbändel verkauft worden. Das ist ungefähr so viel wie beim Weinfest 2023, als die Bilanz der Veranstalter ebenfalls sehr positiv ausfiel. Im vergangenen Jahr waren hingegen nur 2500 Eintrittsbändel verkauft worden. Gründe für die geringere Besucherzahl waren damals die gleichzeitig stattfindende Fußball-Europameisterschaft und das schlechte Wetter an zwei von vier Tagen. Um das Wetterrisiko zu reduzieren, haben die Organisatoren das Fest dieses Mal auf zwei Wochenenden verlängert.
Mit Erfolg: „Das Konzept ist aufgegangen, wir sind absolut zufrieden“, sagt Schuhwerk. Viele Besucher hätten sich über die zusätzlichen Veranstaltungstage gefreut. Dass das Wetter an beiden Wochenenden mitspielte, sei ein Glücksfall gewesen. „Wir haben ja auch ein bisschen was aufzuholen durch vergangenes Jahr“, so Schuhwerk. Auch die im Vergleich zu den Vorjahren ruhigere Live-Musik sei bei den Gästen gut angekommen. „Insgesamt ist alles glattgelaufen“, sagt der Veranstalter.

Soll das Fest auch 2026 stattfinden?
Ob alle Kosten des diesjährigen Weinfestes gedeckt werden konnten, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen. „Der Aufbau ist teuer“, betont der Organisator. Nachdem sich das Fest für Veranstalter, Weingüter und Gastronomen im vergangenen Jahr aufgrund des schwachen Besucherandrangs finanziell nicht gelohnt hatte, war zwischenzeitlich unklar, wie es mit dem Weinfest weitergeht.
Dieses Mal ist die Stimmung positiver. Zwar müsse man die endgültige Abrechnung noch abwarten, doch Schuhwerk zeigt sich zuversichtlich: „Stand heute findet das Weinfest auch nächstes Jahr statt.“ Dann gerne erneut mit der verlängerten Laufzeit von zwei Wochenenden: „Wir würden das sehr gerne so beibehalten.“