„Es soll nicht nur eine Hommage an die schwer arbeitenden Rösser sein, sondern es soll auch an die früheren Handwerksberufe, an das damalige Arbeitsleben, erinnern“, betont Hubert Mauz: Jetzt wurde das 1,80 Meter hohe und 2,50 Meter lange Stahlplattenrelief eines Schleipfrosses mit einem angehängten Holzstamm und Spendergravuren im Hallenberg beim Reichenbächle auf der aus dem 18. Jahrhundert stammenden, noch sehr gut erhaltenen Holz-Verlade-Rampe aufgestellt. Entworfen hat dies der renommierte Hochschwarzwälder Künstler und ehemalige Stadtbaumeister von Neustadt, Heinrich Graf aus Eisenbach. Erst vor kurzem war von ihm eine Ausstellung im Stadtmuseum in Hüfingen zu sehen.

Vergessenheit und Bewuchs
Diese Rampe dürfte Anfang 1800 als fugenarme, hammerrechte Trockenmauer aus Hallenberger Steinen erbaut worden sein. Bis etwa 1950 wurde sie benutzt und fiel dann der Vergessenheit und dem Bewuchs zum Opfer. Doch erstaunlicher Weise blieb sie gut erhalten, was sich beim Freilegen herausstellte.

Begeistert von dem Vortrag
Über 30 Interessierte nahmen den Weg in das Naherholungsgebiet Hallenberg trotz des Regens auf sich. Und diese kulturell und volkskundlich neugierigen Besucher waren begeistert. Nicht nur vom Aussehen, sondern auch von der Idee, Zeitzeugnisse zu erhalten. „Einfach klasse, was Hubert Mauz hier macht. Und auch schön, dass Spender für dieses Projekt gefunden wurden“, lobte Hubertshofens Ortsvorsteherin Monika Winterhalder. Nach dem kleinen Freiluft-Dialog über die Lokalgeschichte und dem Sinn von Kleindenkmälern gab es einen kleinen Imbiss.
Lokal-historischer Rundweg
An der Verwirklichung haben neben Hubert Mauz Michael Käfer, Michael Demond sowie Alt-Ortsvorsteher Reinhard Müller und der städtische Revierförster Hanspeter Fesenmeyer großen Anteil. Sie wollen die bedeutende Waldwirtschaft, das Buntsandsteingewerbe, die Kohlerei und Hartzerei sowie die legendäre Badmühle und mehr reliefartig darstellen. Beabsichtigt ist langfristig, einen lokal-historischen Rundweg einzurichten.
Mit zähen Rössern geschleift
Der Waldwegebau zur Nutzung und Abfuhr des großen Waldreichtums im Oberholz und Hallenberg setzte erst zaghaft nach 1850 ein. Bis zu dieser Zeit und noch lange danach, bis das jetzige Wegenetz voll ausgebaut war, wurde das geschlagene Holz weite Strecken mit schweren, zähen Rössern geschleift. Und noch mehr soll dem historischen und kulturellen Gedächtnis zurückgegeben werden
Ernst Zimmermann, ehemaliger Donaueschinger Hauptamtsleiter, kennt Hubert Mauz schon lange aus dem Mundarttreff. Es sei sehr erfreulich, das Mauz ein solch großes Interesse an historischen Dingen habe. Er sei auch, was die Mundart betreffe, einer der aktivsten Mitstreiter. Und er bringe vor allem immer Neuigkeiten mit in die Runde.

Wenn man die Geschichte nicht auffrische, gehe vieles verloren.
Ein Anlass zum Feiern
40 Jahre Bregtal-Loipen-Putz und 130 Jahre Zindelsteiner Bahnhöfle: Das sind in Wolterdingen Anlässe, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen. Ein überaus sehr treffendes Erinnerungsrelief wird in Zindelstein nach dem Loipenputz, am Freitag, 15. November, um 11 Uhr aufgestellt. Natürlich mit anschließendem Umtrunk und Eintopf.