Wer sich derzeit am Bahnhof in Donaueschingen befindet, dem ist es vielleicht schon aufgefallen – das Reisezentrum der Deutschen Bahn (DB) ist geschlossen. Fahrausweise sind derzeit nur an den Automaten am Gleis erhältlich. Oder im nächstgelegenen DB-Reisezentrum – und das befindet sich erst wieder in Villingen, wie ein Aushang an der Tür verlauten lässt.
Über einen Zeitraum von fast vier Wochen, von Montag, 28. Juli bis Sonntag, 24. August, ist die Schließung geplant. Betroffen ist aber nicht nur das DB-Reisezentrum. Auch die daneben gelegene Buchhandlung „Schmitt und Hahn – Buch und Presse“ bleibt während dieser Zeit geschlossen.
Die Situation sorgt für lange Gesichter bei Reisenden: Diese müssen derzeit ihre Fahrausweise am Automaten lösen und auf den kurzfristigen Kauf von Reiselektüre verzichten.
Zum Hintergrund: Im DB-Reisezentrum erhalten Reisende Unterstützung bei allen Fragen rund um ihre Bahnfahrt. Angeboten werden unter anderem Fahrkarten und Sitzplatzreservierungen bis kurz vor Abfahrt, Zeitkarten und DB Monatskarten im Abonnement sowie Informationen zur BahnCard. Zudem sind nationale und internationale Fahrplan- und Tarifauskünfte erhältlich.
Eine Information über die wochenlange Schließung hat der SÜDKURIER im Vorfeld nicht von der Deutschen Bahn erhalten. Eine Bahnsprecherin informiert auf Nachfrage, dass ein Ausräumen der Räumlichkeiten und eine damit verbundene Schließung des Reisezentrums erforderlich sei aufgrund umfangreicher Bodenarbeiten der Buchhandlung .
Herausforderung am Ticketautomat
Der SÜDKURIER war am Vormittag des 4. August am Bahnhof unterwegs und hat vor Ort mit Reisenden gesprochen.
Schülerin Maja-Julia Kern weiß um die Herausforderungen, die der Ticketkauf am Automat mit sich bringt: „Ich kann mir vorstellen, dass es vor allem für Menschen aus anderen Ländern schwierig ist, sich am Automaten zurechtzufinden. Ich finde es selbst oft überfordernd, was man genau anklicken muss, wenn man seine Reise plant.“
Vor allem für Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund oder Touristen mit eingeschränkten Deutschkenntnissen sei der persönliche Kontakt entscheidend, so die Meinung der 17-Jährigen.

Persönliche Beratung von Mensch zu Mensch bervorzugt
Auch Ulrike Raidt aus Donaueschingen lässt sich gerne im Reisezentrum beraten: „Ich spreche lieber mit Menschen als mit Automaten, und dort an dem Bildschirm bin ich nicht so firm.“ Vor allem den Umbau in die Ferienzeit zu legen, empfindet sie als ungünstig, so ihre Meinung.

Nach der Sanierung beraten wieder Bahnangestellte wie gewohnt an einem Schalter die Reisenden. Der Schalter ist dann wieder regulär am Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17.45 Uhr besetzt.