Etwas mehr als einen Monat ist es her, dass die Bahnhofstoiletten am Donaueschinger Bahnhof geschlossen wurden. Die Gründe waren vielfältig: Der Notfallknopf wurde immer wieder grundlos ausgelöst, die Gegensprechanlage war außer Betrieb, die Münzschlitze wurden regelmäßig malträtiert.

Die Bahnhofstoiletten weisen viele Mängel auf

Außerdem waren die Toiletten teils so stark verstopft, dass Wasser ins angrenzende Restaurant übertrat. Ein bauliches Problem war vor allem Frauen ein Dorn im Auge: Die Fenster sind nicht blickdicht.

Nur am unteren Rand ist auf der Damentoilette Milchglas eingesetzt. Mit ein bisschen Geschick könnte jeder hineinluken. Das will man nun ...
Nur am unteren Rand ist auf der Damentoilette Milchglas eingesetzt. Mit ein bisschen Geschick könnte jeder hineinluken. Das will man nun ändern (Archivbild). | Bild: Tobias Weißert

Seit gut sechs Wochen sind die Toiletten nach der Berichterstattung des SÜDKURIER nun schon gesperrt. Reisende haben am Bahnhof keine andere Möglichkeit, das stille Örtchen aufzusuchen. Wann also ist Besserung – und damit auch eine Wiedereröffnung der sanitären Anlagen – in Sicht?

Umfangreiche Bestandsaufnahme

Zumindest die beiden zuletzt genannten Probleme scheint die Deutsche Bahn jetzt in Angriff zu nehmen. Wie eine Bahnsprecherin auf Anfrage schreibt, sei umgehend nach unserer Berichterstattung eine umfangreiche Bestandsaufnahme durchgeführt worden.

Die Damentoilette ist behindertengerecht. Doch der verbaute rote Knopf, der den Notruf auslöst, wird oft missbraucht (Archivbild).
Die Damentoilette ist behindertengerecht. Doch der verbaute rote Knopf, der den Notruf auslöst, wird oft missbraucht (Archivbild). | Bild: Tobias Weißert

„Am aufwendigsten ist eine notwendige Teilsanierung der Abwasserleitung“, heißt es weiter. Zudem berücksichtige man bei den Instandsetzungsmaßnahmen auch die Teilfolierung der Fensterscheiben. Sprich: Schon bald könnten die stillen Örtchen auch tatsächlich still sein. Um die Probleme umfassend zu lösen, wurden Damen- und Herrentoilette vorübergehend geschlossen.

Gegensprechanlage soll getauscht werden

Dass der Notfallknopf intakt sei, bestätigte die Bahn bereits im Mai. Allerdings stellte man damals fest, dass die Qualität der Gegensprechanlage stark verzerrt sei. Unter anderem deshalb entschloss sich das Unternehmen dazu, die Toiletten abzuriegeln.

Die Gegensprechanlage in der Toilette bringt die Deutschen Bahn laut eigener Aussage wieder auf Vordermann (Archivbild).
Die Gegensprechanlage in der Toilette bringt die Deutschen Bahn laut eigener Aussage wieder auf Vordermann (Archivbild). | Bild: Tobias Weißert

Auch die Münzschlitze wolle man austauschen, beteuerte man damals. Hierzu sei man bereits mit anderen Herstellern von Türschließautomaten in Kontakt, um eine bessere Lösung zu finden. Dies sei allerdings mit größeren Umbaumaßnahmen und Kosten verbunden, erklärte ein Sprecher im Mai.

Wann öffnen die sanitären Anlagen endlich wieder?

Allgemein gelobt die Bahn Besserung und beteuert: „Unser Ziel ist es, nach und nach unsere Toiletten umzubauen und durch einen professionellen Anbieter zu betreiben. Das ist abhängig von den uns zur Verfügung stehenden Mitteln.“ Ein Anbieterwechsel sei auch für Donaueschingen mittelfristig geplant.

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Doch das ist erstmal Zukunftsmusik. Wie die Bahnsprecherin auf Nachfrage mitteilt, sollen die Bahnhofstoiletten bis Ende des Monats Juni wieder in Betrieb genommen werden. In der Hoffnung, dass Reisende dann störungsfrei ihr Geschäft verrichten können.