Es war im Sommer 1988, genauso wie es im Sommer 2021 Thema war und wohl im Sommer 2022 groß Thema sein wird: das Donaueschinger Parkschwimmbad. Es hat in seiner Geschichte schon einige Schönheitskuren unterlaufen, zuletzt eine, die es in jene Form brachte, die Besucher von einem heutigen Besuch kennen. Das geschah 1988. „Wobei die Form vorher schon da war. Allerdings kamen die Sprungtürme weg“, erklärt Heinz Bunse, damals Stadtbaumeister in Donaueschingen.

Warum sanieren?
Aber warum war eine Sanierung damals überhaupt nötig geworden? Die Kapazität der Filteranlage erreichte bei regem Badebetrieb ihre Grenzen. Die Chlorungsanlage konnte bei starkem Betrieb keine einwandfreien Verhältnisse garantieren. Beheizt wurde das Bad damals mit Öl – das war unwirtschaftlich. „Das war in den Achtzigern wie heute: Die Technik genügte nicht mehr den Anforderungen“, sagt Bunse. Also beschlossen die Gemeinderäte im November 1985, das Bad zu sanieren. 1987 fiel der Startschuss für das Projekt, das etwa ein Jahr in Anspruch nehmen sollte.

Vor den Ferien
Die offizielle Einweihung klappte schließlich noch rechtzeitig vor den Sommerferien. Am 16. Juni 1988 durften Gäste erstmals wieder ihre Badehosen anlegen und eine Runde im neuen Parkschwimmbad planschen. Und nicht nur das. Nicht nur wurden die Becken sowie die Filteranlage erneuert – es wurde eine Vertikal-Durchflutung installiert, damit an jeder Stelle des Beckens frisch aufbereitetes und vor allen Dingen chloriertes Wasser vorhanden ist. Und der Gemeinderat hatte sich eine Riesenrutsche mit 54 Metern Länge gewünscht. Als weitere Attraktion kam auch der Wasserpilz hinzu – diesem hat jetzt sein Stündlein geschlagen. Nach der anstehenden Sanierung wird es ihn nicht mehr geben.
Attraktion Rutsche
„Es war eine der ersten Großrutschen in der Region. Viele sind eigens deshalb nach Donaueschingen gekommen“, sagt Bunse. Durch das Wegfallen der Sprungtürme habe es indes keine bis wenige Beschwerden gegeben. „Sie waren überhaupt kein Faktor. Sie bringen natürlich Spaß, sind aber auch eine Belästigung für die Schwimmer. Man darf sie nicht unterschätzen, sie sind eine große Zahl“, so der ehemalige Stadtbaumeister. Allerdings habe man sich entschieden, so zu bauen, dass ein Becken für Sprungtürme nachgebaut werden könne: „Es war alles gerichtet, sollte es einen Sturm der Entrüstung geben. In dem Fall hätte man – so das Geld vorhanden – ein separates Becken dafür errichtet.“
Und die Kosten?
Das aufwändige Projekt hat damals drei Millionen Mark gekostet. Im Vergleich: Die neuerliche Sanierung schlägt mit etwa 6,8 Millionen Euro zu Buche. „Das war damals genauso wie heute. Da hat sich nichts geändert“, beschreibt Bunse das finanzielle Volumen. Auch damals habe der Gemeinderat sparsam sein müssen: „Allerdings haben wir in den Achtzigern keinen Zuschuss bekommen.“