„Ich hoffe sehr, dass wir ein Schuljahr ohne große Einschränkungen haben, allerdings glaube ich nicht, dass wir zurück zu ganz ‚normal‘ kommen“, fasst Realschulrektorin Katja Fox ihre Gefühlswelt zusammen. Ihre ganze Hoffnung setze sie auf die Impfbereitschaft bei den Erwachsenen, „sodass schnell eine Herdenimmunität entsteht“.

Auch Mario Mosbacher, Schulleiter des Fürstenberg-Gymnasiums, wünsche sich zunächst einmal, dass das nächste Schuljahr möglichst wenig durch Corona beeinträchtigt wird. „Wir haben über die üblichen Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen im Vorfeld dieses Schuljahres unsere Schule durch verschiedene organisatorische und planerische Maßnahmen ‚Corona-resistenter‘ gemacht.

Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung und die Datenlage werden diese Maßnahmen auch im kommenden Schuljahr nochmals in Kraft bleiben“, erklärt er. Doch all das benötigt laut Mosbacher Zeit, denn auch die Lehrer sowie die Schulverwaltung müssten sich austauschen, die Corona-Zeit reflektieren und Maßnahmen für die Zukunft ableiten. „Wir haben damit bereits im Rahmen einer Gesamtlehrerkonferenz begonnen.“
Für alle, so Gesamtelternbeiratsvorsitzende Ramona Vogelbacher, ist das nächste Schuljahr derzeit noch ein großes Fragezeichen. Seit geraumer Zeit tue sie an verschiedene Stellen wie die Politik oder den Landeselternbeirat kund, „dass wir nicht nur in Lernstoff denken dürfen, sondern vor allem Zeit brauchen, um die Kinder – und hier und dort vielleicht auch die Familien – wieder zusammen zu puzzeln“.
Kinder brauchen ihr zufolge die Vereine und die Freizeitaktivitäten, bei denen sie Gleichaltrige treffen können und sich selbst im Gegenüber erleben. „Bevor diese Bedürfnisse nicht befriedigt sind, wird ein konzentriertes Unterrichten nach meinen Wahrnehmungen schwierig. Ich kämpfe für kleinere Klassen (26 Kinder statt 30) und einen höheren Lehrerschlüssel (110 Prozent).“
Schulen sollen Teambuilding anbieten können
Damit einhergehen müsse die Möglichkeit, „dass auch Schulen so etwas wie Teambuilding anbieten können“. Schließlich würden sich Fünft- und Sechstklässler kaum kennen, ebenso neu gebildete Klassen. „Wir brauchen Zeit zum Puzzeln in der Schulgemeinschaft. Ich hoffe auf Anerkennung und Unterstützung durch Eltern und die Politik, denn die Aufgaben der Lehrenden werden die nächsten Jahre nicht leichter beim Füllen der Lücken“, sagt Vogelbacher.