Furtwangen/Vöhrenbach – Am Montag soll die Maskenpflicht in den Schulen enden. Doch offenbar lag bis Freitagvormittag noch keine verbindliche Regelung vor, wie eine Nachfrage bei den Schulleitern ergab. Kurz vor dem Wochenende hingen die Schulen also in der Luft. Der SÜDKURIER hat Stimmen gesammelt.

Andreas Goldschmidt
Andreas Goldschmidt | Bild: Stefan Heimpel
  • Andreas Goldschmidt, Direktor des Otto-Hahn-Gymnasiums mit Realschule, bezeichnet die Aufhebung der Maskenpflicht vor allem für die Schüler als eine große Erleichterung. Es werde an der Schule dreimal jede Woche getestet, womit man eine gute Absicherung habe. Man könne aber auch mit der Maskenpflicht leben. Das wichtigste Ziel sei, dass man die Schule nicht wieder wegen mehrerer Corona-Fälle schließen muss. Allerdings könne man die Maskenpflicht an der Schule erst aufheben, wenn man eine offizielle Mitteilung aus dem Kultusministerium habe. Bisher sei auch die Schulleitung nur über die Presse über entsprechende Absichten informiert. Andreas Goldschmidt verlässt sich hier auf die entsprechenden Experten: Wenn diese es für verantwortbar halten, auf die Maskenpflicht zu verzichten, sollte man dies auch so praktizieren, sagt er. Allerdings müsse man sich bewusst sein, dass gerade am OHG während des Exils am Ilben andere Regelungen zum Schutz, wie ein größerer Abstand, kaum realisierbar seien. Dazu sei man zu beengt.
Frank Wallner
Frank Wallner | Bild: Stefan Heimpel
  • Frank Wallner, Rektor der Werkrealschule, sieht ebenfalls die Erleichterung für die Schüler. Im Schulhaus müssen die Schüler dann wieder die Maske tragen, da seien Abstände nicht einzuhalten. Man müsse auch bedenken, dass gerade die Schüler zu der Gruppe der Bevölkerung gehören, die meist noch nicht geimpft sind. Allerdings gab es schon weitreichendere Regelungen: Vor den Sommerferien durften sich die Schüler einer Klasse im Klassenzimmer frei ohne Maske bewegen. Bedenken müsse man auch die Tatsache, dass gerade bei den Kindern aktuell die Inzidenzen sehr hoch seien, also gerade Kinder besonders stark von der Corona-Infektion betroffen seien. Zum Glück habe man in der Werkrealschule bisher noch keinen einzigen Corona-Fall unter den Schülern gehabt. Es gab lediglich Fälle, die zuhause entdeckt wurden und dann in Quarantäne mussten. Dabei werde sich in den nächsten Monaten nach seiner Einschätzung an der Situation nur wenig ändern. Wie es für die Lehrer weitergehe, das sei ja auch noch nicht bekannt.
Tim Lutz
Tim Lutz | Bild: Stefan Heimpel
  • Tim Lutz, Rektor der Josef-Hebting-Schule in Vöhrenbach, sieht vor allem, dass es für die Schüler gut sei. Die meisten würden sich freuen. Aber man nehme an der Josef-Hebting-Schule alles locker und versuche die entsprechenden Regelungen umzusetzen, in der Schule wie auf dem Pausenhof. Es sei „löblich“, dass man hier die Regeln für die Schüler etwas lockere.
Cornelia Jauch
Cornelia Jauch | Bild: Stefan Heimpel
  • Cornelia Jauch, Rektorin der Furtwanger Friedrichschule, ist dagegen von dieser geplanten Lockerung „nicht so begeistert“. Natürlich sei es für das Miteinander im Unterricht und auch für verschiedene Lerninhalte wie zum Beispiel die Schriftsprache von Vorteil, wenn man auf die Masken verzichten könne. Aber man verzichte mit der Maske auf den einzigen Schutz, den die Kinder haben. Denn die Kinder im Grundschulbereich haben bisher keine Impfangebote. Die Schüler hätten sich auf jeden Fall gut an die Masken gewöhnt. Diese Lockerung gerade zum jetzigen Zeitpunkt, wenn die Inzidenzen bei den Kindern auf Rekordniveau seien, sei kritisch zu betrachten. Jetzt komme die Jahreszeit der Infektionen, sagt Cornelia Jauch, und da sei ein Infektionsschutz eigentlich wichtiger. Nicht zuletzt sei es die Frage, wie es dann bei einer möglichen Infektion weitergeht: Müssen dann eventuell ganze Gruppen oder wieder nur einzelne Schüler abgesondert werden?