Geisingen-Kirchen-Hausen – Keine Festhalle, kein Zunftabend, aber dennoch Fasnet. Die Narren der Kirchen-Hausener Narrenzunft Latschari müssen in der nächsten Saison improvisieren. Denn die Kirchtalhalle steht wegen des Umbaus nicht zur Verfügung.
„Bis 1982 hatten wir auch keine Halle und wir haben das überlebt“, so Zunftmeister Christoph Moriz bei der sehr gut besuchten Hauptversammlung. In der Halle wird üblicherweise nicht nur der Zunftabend am Fasnetsonntag veranstaltet. Auch am Schmotzigen Donnerstag nach dem Umzug, am Montag nach dem Umzug, beim Kinderprogramm und beim Kehrausball der Hexen am Fasnet-Dienstag ist die Halle ansonsten der Veranstaltungsort. Im Bereich des Schulhofes wird nun zur Fasnet 2025 eine kleine Bühne aufgebaut, und je nach Wetter auch ein Zelt gestellt. Dort können dann je nach Lust und Laune Gruppen, die sonst am Zunftabend mitwirken, einen Vortrag oder Auftritt gestalten. Die Dorffasnet wird wie früher gefeiert, als man keine Halle hatte.
Ungebrochen ist der Zulauf zu den beiden Hästrägergruppen, den Latschari und den Hexen. Beim Narrentreffen in Gottmadingen war die Kirchen-Hausener Zunft mit sage und schreibe 185 Teilnehmern der größte Verein. Der Hemdglonkerumzug verlief 2024 anders als früher mit dem abschließenden Hemdglonkerball. Dieser Ablauf soll auch im nächsten Jahr beibehalten werden. Erfreulich ist, dass viele Kirchen-Hausener die Narren während der Fasnet bewirten und sich über einen Besuch freuen. „Man muss sich anstrengen, dass man niemanden vergisst und alle besucht“, bilanzierte Moriz. Gerade am Montagabend war dies der Fall.
Im neuen Narrenmuseum der Vereinigung wird künftig nur noch eine Figur jeder Zunft vertreten sein, der Rest wird virtuell vermittelt, wie es bei der Versammlung hieß. Die Zunft beteiligte sich an der Benefizveranstaltung zugunsten der Orgelrenovierung. Die Hexengruppe organisierte das Brückenfest mit dem Bach-Abi-Fahre. Die Latscharigruppe hat rund 60 aktive Mitglieder. Im letzten Jahr kamen wieder vier hinzu, wie Latscharimutter Judith Gebauer berichtete. Die Masken sollen neu geschnitzt werden, außerdem können inzwischen mehrere Latschari-Häser ausgeliehen werden.
Auf eine ähnlich große Anzahl von Aktiven können auch die Hexen einschließlich der Probehexen zählen, wie Hexenmeister Florian Rapp erläuterte. Die Latschari planen im 2025 einen Fasnetflohmarkt. Wenn auch die Kirchtalhalle nicht zur Verfügung steht, wird es eine Hexenverbrennung geben, kündigte Rapp an. Immens schlagen die Buskosten für den Transport der Narren zu Narrentreffen zu Buche. Rund 5000 Euro fallen an. Abzüglich des Eigenanteils der Teilnehmer von 2900 Euro muss die Zunft den Rest bezahlen. Auch die Gema verlangt inzwischen 600 Euro von den Latschari, wie Säckelmeister Daniel Kühne sagte.
Start im nächsten Jahr ist wieder mit dem Fasnetworkshop für Kinder am 11. Januar. Besucht werden die Narrentreffen in Gutmadingen vom 24. Bis 26. Januar und der Narrentag in Wiechs am 16. Februar. Die Sportgemeinschaft lädt zum Kappenabend am 14. Februar ein. Am Fasnet-Sonntag, 2. März, gibt es keinen Zunftabend, dafür nimmt die Zunft am Narrentreffen in Donaueschingen teil. Geplant sind eine Narrensamen-Disco am 7. Februar, der Hexensamstag und -Sonntag sowie der Latschari-Samstag. Die Fasnet steht unter dem Motto „Prominenz im Latscharidorf“.