Geisingen – Auf die Fasnet freuen sich schon die kleinsten Narren. In den Kindergärten wird schon seit einigen Wochen auf die Fasnet geprobt, wie auch die großen Narren für ihre Zunftabende zu zahlreichen Proben zusammenkommen. In diesem Jahr haben die drei Geisinger Kindergärten wie immer ein gemeinsames Motto. Alles dreht sich um Piraten.

Und dann haben die Kinder am Fasnetmäntig auch einen Auftritt in der Stadthalle nach dem Umzug, bei dem das Piratenlied gesungen wird. Doch vorher fiebern die Kleinen dem Schmotzigen Donnerstag entgegen. Da kommen ja die Narren in die Kindergärten und holen die Kinder ab. Hinter dem Rathaus serviert die Stadt für alle Narren, ob groß oder klein, Punsch, Glühwein, Getränke, Brezeln, Berliner oder auch Süßigkeiten.

Warum der Narrenrat, Hexen, Hansele und Gretele so gekleidet sind, erfahren die Kinder bereits zuvor, denn vor der Fasnet stehen Besuche der Narrenzunft in den Kindergärten und der Schule an. Der Besuch der Kindergärten mit den Narrenfiguren ist in allen Kindergärten und Schulen der Raumschaft auf der Tagesordnung. Viele Eltern sind neu zugezogen, andere haben mit Fasnet weniger zu tun, deshalb ist es für die Narrenvereine und Zünfte wichtig, das Brauchtum schon früh den Kindern zu vermitteln.

In Geisingen standen zwei Tage „Unterricht beim Nachwuchs“ auf dem Terminkalender der Narren. Einerseits in der Grundschule bei den acht Klassen und dann noch einen weiteren Vormittag lang in den drei Kindergärten. Gerade kleine Kinder haben oft Angst vor maskierten Narren, vor allem von den Hexen, die bei den Umzügen ihr Unwesen treiben. Udo Heppler vom Narrenrat, Edith Mayer als Hansele, Markus Meyer als Hexe und Barbara Gruber als Gretele waren die Akteure. Ihr komplettes Narrenhäs trugen aber nur Udo Heppler und Barbara Gruber. Hansele und Hexe hatten ihr Häs samt Schemme und sonstigen Utensilien im Koffer dabei.

Die einzelnen Stücke wurden an die Kinder verteilt und dann nach und nach dem Hansel oder der Hexe gebracht, damit aus einem Mann oder einer Frau eben ein Hansel und eine Hexe wurde. Udo Heppler erläuterte das Häs. Gerade das Hanselhäs hat viele Symbole und nicht alle Kinder wissen darüber Bescheid. Das Alter der Kinder in den Einrichtungen hat ja eine große Bandbreite, von etwa einem Jahr bis zum Vorschüler mit sechs Jahren. Zug um Zug wird dann beim Anziehen aus dem Narr eine Hexe. Bevor Markus Meyer aber die Maske aufzieht, wird sie den Kindern herumgereicht. Da kann man mal an der Nase ziehen, einen Zahn halten oder auch in der Nase bohren. Einige wenige der Kinder sind noch etwas vorsichtig, als dann die Hexe in voller Montur dasteht. Sie schlüpfen eng an die Erzieherin. Aber Markus Meyer zieht dann die Maske wieder hoch und winkt.

Auf einige Fragen von Udo Heppler kommt auch manch lustige Antwort der Kinder. Wichtig ist auch das Gretele. Es hat immer einen Korb dabei. Und aus dem gab es für die Kinder wie an der Fasnet natürlich auch eine Süßigkeit. Zum Schluss wurden Narrensprüche mit den Kindern eingeübt oder auch ein Lied. Danach wurden die Narren verabschiedet und die Kinder freuen sich nun alle auf den heutigen Schmotzigen Donnerstag. Verkleidet als Hansele, Gretele, Prinzessin oder Räuber, Fasnetparty ist im Kindergarten angesagt, die Piraten sind dann am Montag an der Reihe.