Geisingen – Der geplante Termin mit Erzbischof Stefan Burger am 13. April in Geisingen findet nicht statt. Er wurde abgesagt, weil sich im Vorfeld zu wenige Pfarrgemeinderäte für diese Info-Veranstaltung angemeldet hatten. Im November 2019 hatte bereits ein solcher Termin in Geisingen stattgefunden, an dem Pfarrgemeinderäte aus dem südlichen Bereich des Erzbistums zahlreich teilgenommen hatten. Damals hatte Burger den Mitarbeitern der Erzdiözese das neue Konzept Pastoral 2030 vorgestellt. In Arbeitsgruppen wurden die Bedenken und Wünsche ausgearbeitet und anschließend auch mit Erzbischof Burger diskutiert.
Nun wird die neue Pastoralreform immer konkreter, das neue Großgebilde der neuen Seelsorgeeinheiten ist in einer Art kirchlicher Gemeindereform festgezurrt. Im Zeitplan des Erzbistums ist enthalten, dass zuvorderst die verantwortlichen Leiter der neuen Einheiten benannt werden. Dies ist bereits geschehen. Nach der Umsetzung der Reform gehört Geisingen zur Seelsorgeeinheit Heilige Dreifaltigkeit Donaueschingen. Ursprünglich sollte Geisingen der Seelsorgeeinheit Villingen angeschlossen werden. Da aber die Seelsorgeeinheiten Egg (Emmingen-Liptingen) und Immendingen mit Möhringen, die ursprünglich in den Bereich Hegau eingegliedert werden sollten und sich dagegen gewehrt hatten, nun doch zu Donaueschingen kommen, gilt das nun auch für Geisingen. Damit umfasst das Dekanat beziehungsweise die Seelsorgeeinheit Donaueschingen den südlichen Bereich des Schwarzwald-Baar-Kreises sowie den südwestlichen Bereich des Landkreises Tuttlingen.
Pfarrer Fabian Schneider wurde von Erzbischof Stefan Burger zum künftigen Leiter der Großpfarrei bestimmt. Da bleibt kein Stein auf dem anderen, was die Organisation betrifft: Alles wird anders. Und während die Leiterstellen von Erzbischof Burger ernannt werden, läuft die Suche nach weiterem Personal für die neuen Einheiten. Das Ziel: Die Pfarrer sollen von Verwaltungsarbeit entlastet werden – dafür braucht es allerdings neues Personal. Welche Auswirkungen das auf die bisherigen Pfarrgemeinden im Kleinen hat, ist noch offen. Hier spiegelt sich auch eine gewisse Ungewissheit wider. Viele Gläubige stellen sich die Frage: Ist schon alles vorbesprochen oder nicht?
Der Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates der Seelsorgeeinheit Kirchtal-Donau, Gerhard Glunk, sieht in der Absage der zentralen Veranstaltung von Erzbischof Burger die Diskrepanz zwischen den Kosten einerseits und dem mangelnden Interesse andererseits. Die jeweiligen Teamleiter in den fünf Pfarrgemeinden seien nun gefordert, Pfarrversammlungen durchzuführen und die Katholiken über die neuen Strukturen und vor allem Veränderungen zu informieren. Er habe, so Glunk, aber noch keine Rückmeldung darüber, wann und wo diese Veranstaltungen stattfinden. In Geisingen ist diese Info-Veranstaltung am 4. März im katholischen Pfarrheim geplant. Bei dem Termin wird auch versucht, eine neue Vorstandschaft für den Kirchenbauförderverein zu finden. Das war bei der letzten Mitgliederversammlung des Vereins nicht gelungen. Deshalb hofft man nun auf die Pfarrversammlung. Schließlich wurde der Kirchenbauförderverein auch im Rahmen einer Pfarrversammlung gegründet und hat als erstes Ziel die Beschaffung von Eigenmitteln für die Sanierung des Kirchturms – und er hat dafür viele Aktionen entwickelt. Inzwischen ist es um den Förderverein ruhig geworden, das Vereinsziel besteht jedoch weiterhin.