Geisingen – Über einen Kunstrasenplatz wird in Geisingen schon einige Jahre diskutiert. Man hat gerechnet, geplant und das Projekt zunächst aus Kostengründen verworfen. Nun aber wird der Kunstrasenplatz doch noch Realität. Mit dem Bau wurde in dieser Woche begonnen.
Der neue Kunstrasenplatz soll der gesamten Fußballregion Geisingen dienen. Die fünf Fußballvereine aus Kernort und Stadtteilen sowie die Fußballschule werden ihn künftig nutzen. Die Kunstrasenplätze waren auch immer wieder in der Kritik. Die Beläge sondern je nach Ausführung Mikroplastik ab, belasten die Umwelt und das Grundwasser. Es gibt aber auch neue Systeme, wie dasjenige einer Schweizer Firma, das nun in Geisingen zur Ausführung kommt.
Die Fußballvereine haben vor über einem Jahr ein Konzept zur Umsetzung, Nutzung und Finanzierung des Kunstrasenplatzes erarbeitet. So wird auch eine Summe an Eigenleistung und Mitfinanzierung über Sponsoring, Spenden und Verkauf von Bausteinen in Gesamthöhe von 150.000 Euro in die städtische Kalkulation einfließen. Die vor einigen Jahren genannten Kosten für einen Kunstrasenplatz von über 1 Million Euro wären nicht finanzierbar gewesen, sodass das Projekt 2020 zunächst verworfen wurde.
Der SV Geisingen müsste nun aber den bisherigen Ausweich- und Trainingsplatz ohnehin sanieren. Er wurde vor 30 Jahren auf einer Wiese provisorisch angelegt. Dort entsteht nun stattdessen doch noch der neue Kunstrasenplatz. Der Technische Ausschuss hat in einer Sondersitzung nach den Sommerferien die zwei größten Aufträge erteilt. Die Erdarbeiten führt die Firma Gfrörer aus Empfingen für 243.843 Euro aus. Da der obere Belag aus wertvollem Humus besteht, wird dieser schonend entfernt. Ein Schlepper mit einem entsprechenden Gerät lockert die Humusschicht auf, eine Raupe schiebt den trockenen und lockeren Boden zur Seite. Dann kann der Aufbau des Unterbaus beginnen. Darauf erfolgt dann der Bau des Kunstrasenplatzes, den die Firma XL Turf aus Cham in der Schweiz ausführt. Die Kosten hierfür betragen rund 350.000 Euro. Dieselbe Firma hat den Kunstrasenplatz in Marbach gebaut, dessen Ausführung keinerlei negative Folgen für die Umwelt hat. Das System des Oberbelags hat sowohl die Vereinsvertreter als auch Gemeinderäte bei der Besichtigung des Platzes in Marbach überzeugt.
Der Kunstrasen wird ohne Verfüllung und damit ohne Granulat und dessen regelmäßige Wiederauffüllung angelegt, was mit geringerem Pflegeaufwand einhergeht. Daraus folgen die im Vergleich zu früheren Vorschlägen deutlich günstigeren Kosten. Nachdem sich die Vereine dann auch für den beachtlichen Eigenanteil bereit erklärt hatten, gab der Gemeinderat grünes Licht. Mit unterstützt wird die Finanzierung auch durch einen Zuschuss des Badischen Sportbundes in Höhe von 120.000 Euro. Noch im Herbst kann der Platz genutzt werden.
Für die Suche nach Sponsoren ist die Fußballschule Geisingen federführend. Auf ihrer Homepage unter www.fs-geisingen.fussball-kunstrasen.de ist das Projekt mit dem Namen „Herzrasen für Kunstrasen – Gemeinsam für die Raumschaft“ eingestellt. Der Platz wurde in über 500 Felder eingeteilt, die ab 50 Euro pro Feld als Spende geordert werden können.